Was Glueckliche Paare Richtig Machen
Kennenlernen auf die rosarote Brille verzichten. Wir müssen bereit sein, den anderen realistisch zu sehen.
Bei glücklichen Paaren finden sich mehr Übereinstimmungen in Bezug auf die Persönlichkeit als bei unglücklichen. Wenn die Persönlichkeiten von Partnern sehr unterschiedlich sind, dann leidet die Zufriedenheit des Paares darunter. Die von Frauen mehr, die von Männern weniger.
Haben Sie eine ähnliche psychische Stabilität? Machen wir uns nichts vor: Wir alle haben unsere Verschrobenheiten, Ab-sonderlichkeiten und Neurosen – aber ein brüchiges Selbstwertgefühl und eine daraus resultierende geringe psychische Stabilität sind eine große Belastung für eine Beziehung.
Mögliche Hinweise auf eine mangelnde psychische Stabilität sind Wutausbrüche bei nichtigen Anlässen, ein hoher Alkohol-
oder Drogenkonsum und eine Neigung zu Gewalt, auch wenn sie sich »nur« gegen Sachen richtet. All diesen Verhaltensweisen liegt eine mangelnde psychische Stabilität zugrunde. Sie führen deshalb eher zu einer Trennung. Das liegt auch daran, dass eine geringe psychische Stabilität eine Beziehung unmöglich bereichern kann. Die goldene Regel Lassen Sie sich beeinflussen gilt hier also nicht.
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S i c h b e i n f l u s s e n l a s s e n
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Sind Sie ähnlich tüchtig? Ebenfalls in den Bereich des Charakters gehört die Frage nach der Tüchtigkeit eines Menschen.
Ein Partner arbeitet gerne und viel, der andere drückt sich vor jeder Anstrengung – eine solche Kombination belastet eine Beziehung sehr.
Partner sollten ähnlich tüchtig sein, dann sind sie miteinander zufriedener. Manche Menschen lieben die Herausforderungen des Lebens und stellen sich ihnen. Andere ziehen ein beschauli-ches Abwarten hinter dem warmen Ofen vor. Glückliche Paare sind sich in Bezug auf ihre Tüchtigkeit ähnlicher als Paare, die sich trennen.
Ziehen Sie ein Fazit. Möglicherweise haben Sie eine große Zahl von Übereinstimmungen mit Ihrem Partner festgestellt.
Vielleicht aber auch den ein oder anderen gravierenden Unterschied. Doch komplementäre Eigenschaften müssen nicht notgedrungen auch zu Trennungen führen. Entscheidend ist, ob man einen konstruktiven Weg findet, mit den Unterschieden umzugehen. Im günstigsten Fall begreift man die komplementären Eigenschaften des anderen als Bereicherung für beide Partner, sucht nach Kompromissen und vermeidet Diskussionen über Themen, bei denen man unterschiedliche Ansichten vertritt.
Sich beeinflussen zu lassen, ist die große Chance
einer Partnerschaft
Partnerschaften, die auf dem Prinzip der Ergänzungswahl basieren, dienen oft dazu, unterentwickelte Fähigkeiten nicht aus-bauen zu müssen. Wenn sie alle privaten Verabredungen orga-www.wiwobooks.com
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n nisiert, die Geburtstagstermine von Freunden und Verwandten im Kopf hat und die fälligen Weihnachtskarten schreibt – wozu muss er sich dann noch um einen Freundeskreis bemühen? So kann die Ergänzungswahl rasch die persönliche Entwicklung lähmen.
Häufig ist die Ergänzungswahl geprägt von klassischen ge-schlechterspezifischen Rollenerwartungen. So suchen viele Männer bei Frauen die Emotionalität, die sie bei sich nicht zulassen. Oder sie wollen eine Partnerin, die sich um die Freizeit-planung kümmert. Während Frank zum Beispiel lange grübeln muss, was sich in der Freizeit unternehmen ließe, hat Eva stets eine Fülle von Vorschlägen parat.
Viele Frauen wiederum schätzen die männliche Tatkraft, Zielstrebigkeit und Rationalität beim Bewältigen der Konflikte
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