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Was ich dir noch sagen will

Was ich dir noch sagen will

Titel: Was ich dir noch sagen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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mit tiefer Gelassenheit erfüllte, gelang es ihr dennoch nicht, sich bis tief in ihr Innerstes zu freuen. Sie war so aufgewühlt, dass sie kaum Erleichterung verspürte.
    Ob Erik sie überhaupt erkennen würde?, fragte sie sich und seufzte. Ob sie ihn küssen und umarmen dürfte? Ob er sie verstand und sich noch an den Streit erinnerte? Was sollte sie ihm überhaupt sagen?
    Lisa ging an den Beistellwagen und öffnete die Schublade, um nachzusehen, ob ihre Nachrichten noch darin lagen. Und tatsächlich, ihr langer Brief lag obenauf.
    Natürlich!, dachte sie. Die Schwestern werden ihn aus dem Bett entfernt haben, damit er bei der Untersuchung nicht störte. Doch der Gedanke beunruhigte sie und sie spürte einen kleinen Stich. Erik hatte nun nichts mehr bei sich, das sie beide verband.
    Jetzt fiel Lisa auch das Fotoalbum wieder ein. Sie holte es aus ihrer Tasche hervor und legte es auf dem Schränkchen ab.
    Um sich von ihrer schier unerträglichen Angespanntheit abzulenken, wollte sie gerade ein wenig darin blättern, als die Zimmertür weit aufgerissen wurde.
    «Erik!», rief Lisa und drehte sich um.
    Eine Schwester und der Zivildienstleistende rollten Erik in dem großen Bett vorsichtig an seinen Platz zurück.
    Lisa stand einfach nur da, ihre Hände vor dem offenen Mund. Zu ihrer Enttäuschung waren Eriks Augen geschlossen.
    Erst als die Schwester sie leise ansprach, bemerkte Lisa, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.
    «Er ist wieder eingeschlafen», sagte die Frau leise.
    «Was heißt das?», fragte Lisa verwirrt und offenbar eine Spur zu laut. Denn nun flüsterte die Schwester nur noch.
    «Er muss sich ausruhen. Aber wenn Sie möchten, lassen wir sie beide einen Moment allein. Drücken Sie bitte den Knopf, wenn Sie uns brauchen.»
    «Natürlich», hauchte Lisa mit einem zaghaften Lächeln.
    Nachdem die Schwester die Vorhänge am Fenster zugezogen und die Tür hinter sich leise geschlossen hatte, blieb Lisa eine Zeit lang wie erstarrt mitten im Raum stehen. Sie traute sich kaum, auch nur zu atmen, und wusste nicht, ob es vielleicht gut wäre, Erik doch wenigstens kurz aus dem Schlaf zu holen.
    Ihre Hände waren feucht und eiskalt. Sie schlich zu den beiden Stühlen und trug einen davon ganz langsam und geräuschlos an die linke Seite von Eriks Bett. Dann ließ sie sich darauf nieder und betrachtete ihren Mann voller Mitgefühl.
    Er trug einen neuen Kopfverband, der schon einen größeren Blick auf seine Stirn und sein Gesicht freiließ. Auch seine Schürf- und Schnittwunden waren nur noch hinter zwei kleinen Pflastern versteckt. Was Lisa aber am meisten beruhigte, war die Tatsache, dass er endlich wieder selbständig atmete. Der grässliche Schlauch war verschwunden. Erik sah wirklich viel besser, ja beinahe zufrieden aus, wie er so schlafend dalag.
    Plötzlich musste Lisa an das Aufwachen im Flugzeug denken, als Erik diesen schrecklichen Albtraum gehabt hatte. All das schien mittlerweile weit weg.
    Von nun an, schwor sich Lisa, würde ihr die Vergangenheit keine Angst mehr einflößen.
    Sie nahm sich vor, nur noch für den Augenblick zu leben und gelassen, aber voller Optimismus jeden Tag von neuem zu begrüßen. Vielleicht würden Erik und sie dieses Jahr noch irgendwo Urlaub machen können. An einem Ort, der Erik die nötige Erholung und beiden die gewünschte Nähe bot.
    Lisa spürte wieder so eine unbestimmte Unruhe in sich aufsteigen. Nun hielt sie es nicht mehr aus. Sie erhob sich und beugte sich vorsichtig über Erik, um wenigstens einmal seinen Duft einzuatmen.
    Wenn sie ihm doch nur endlich sagen konnte, wie leid ihr alles tat – der Streit, der Unfall, alles! Sie wollte ihm so gern sagen, dass sie alles tun würde, um ihn zurück ins Leben zu holen.
    «Mein Liebster, ich bin bei dir», flüsterte sie ganz leise in sein Ohr. «Ich bin hier.»
    Lisa schloss die Augen, die sich noch immer geschwollen anfühlten von der verheulten Nacht. Die Tränen, die sich jetzt den Weg über ihre Wange suchten, waren Tränen der Erleichterung. Und auf einmal fühlte sie sich ein bisschen wie in dem Traum, den sie in der ersten Nacht hier im Krankenhaus gehabt hatte. Da war wieder das kleine Mädchen, das sie an den Händen hielt. Ihr leises Summen erfüllte den Raum. Und auch das warme, sichere Gefühl, das sie währenddessen gehabt hatte, war wieder deutlich spürbar.
    Lisa schob den Stuhl noch ein kleines Stückchen näher ans Bett heran und legte behutsam ihren Kopf auf Eriks Hand.
    Dann endlich hörte

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