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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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»David«
    Die monumentale Skulptur »David« des Bildhauers und Malers Michelangelo (1475–1564) ist ein Meisterwerk der Hochrenaissance und wohl die bekannteste Statue der Welt.
    Die Wollweberzunft in Florenz hatte den Auftrag für die Skulptur gegeben und ein riesiger Marmorblock aus Carrara stand für die Verwirklichung des »David« bereit. Zwei Bildhauer waren bereits an der Arbeit gescheitert, denn der »David« sollte aus diesem einen Block gehauen werden. Am 13. September 1501 machte sich Michelangelo ans Werk. 400 Dukaten Vorschuss motivierten den 27-Jährigen zusätzlich und ihm gelang, was kaum jemand für möglich gehalten hatte: Pünktlich zur vorgesehenen Aufstellung der Skulptur 1504 war der »David« fertig.
    Die monumentale Figur ist 4 m hoch, mit Sockel 5,48 m. Sie zeigt den biblischen David in lässiger Pose, die Steinschleuder mit dem linken Arm auf der Schulter angelegt. Er ist im Begriff, den Kampf mit dem übermächtigen Goliath aufzunehmen. Ursprünglich sollte der »David« als Pfeiler in der Kirche Santa Maria del Fiore dienen, doch die Stadtregierung von Florenz entschied sich kurzfristig um. Die Skulptur sollte vor dem Palazzo Vecchio stehen, dem Sitz der Stadtregierung. Dort wurde sie am 8. September 1504 feierlich in Position gebracht und enthüllt.
    Der »David« war ein Symbol des aufstrebenden Bürgertums in Florenz zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Bürger hatten 1494 gegen die Bevormundung durch den herrschenden Clan der Medici aufbegehrt und ihn verbannt. Mit der Skulptur nun wollten sie ihre Rechte als mündige Bürger der Stadt demonstrativ zur Schau stellen. Doch die Freiheit währte nur kurz – die Medici kamen 1512 zurück und übernahmen erneut die Macht. Bei Auseinandersetzungen flogen Möbel aus dem Palazzo Vecchio und beschädigten den »David«. Erst 1543 wurde er restauriert.
    Erhellendes

1873 bekam der »David« ein neues überdachtes Zuhause. Er wurde von allen Zeichen der Zeit und der Witterung befreit und steht seitdem in der Galleria dell’Accademia in Florenz.

An seinem ursprünglichen Standort vor dem Palazzo Vecchio steht seit 1910 eine Kopie.

Friedrich der Große von Preußen
    König Friedrich II. (1712–1786), genannt »der Große«, etablierte das von ihm zentralistisch geführte Preußen im 18. Jahrhundert als europäische Großmacht, die unter seiner Herrschaft zu einem Zentrum der Wissenschaft und Kultur avancierte.
    Friedrichs Kindheit war geprägt vom Konflikt mit seinem Vater, Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Der an Kunst und Wissenschaften interessierte Sohn entzog sich der strengen militärischen Erziehung des Vaters durch Flucht nach England. Die Flucht scheiterte und so musste der 18-Jährige mit ansehen, wie sein Freund und Helfer Hans Hermann von Katte hingerichtet wurde; Friedrich wurde mit zwei Jahren Festungshaft bestraft.
    1739 verfasste Friedrich auf Schloss Rheinsberg seine Schrift »Antimachiavell«, die im Gegensatz zu den Ansichten Machiavellis die Rolle des Monarchen als erstem Diener des Staates betont. Nachdem er ein Jahr später die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, ließ er Schlesien besetzen und machte Preußen als taktisch geschickter Feldherr in den folgenden Schlesischen Kriegen (1740–1742 und 1744/45) sowie im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) zur europäischen Großmacht.
    Friedrich II., der seit 1772 den Titel »König von Preußen« führte, stärkte im Innern den Zentralismus, Merkantilismus und die ständische Ordnung. Durch Monopole und strenge Steuerpolitik erhöhte er die Staatseinnahmen, durch eine Justizreform etablierte er das Allgemeine Preußische Landrecht, durch eine Landschulreform verbesserte er die schulische Ausbildung. Der trotz seiner quasi absolutistischen Regierungsform an den Ideen der französischen Aufklärung interessierte Monarch förderte Kultur und Wissenschaften, indem er die Akademie der Wissenschaften wiederbelebte sowie Glaubensfreiheit und religiöse Toleranz garantierte. Seine Herrschaft ging als »aufgeklärter Absolutismus« in die Geschichte ein.
    Erhellendes

Friedrich II. führte die Kartoffel als Grundnahrungsmittel in Preußen ein.

Friedrich der Große baute die preußische Heerstärke aus und sorgte für eine bestmögliche Ausbildung der Soldaten.

Deutsche Reichsgründung
    Nach dem unter preußischer Führung errungenen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg kam es am 18. Januar 1871 in Versailles zur Kaiserproklamation des preußischen Königs Wilhelm I. Die

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