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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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wurden. Die ältesten europäischen Funde weisen immerhin noch ein Alter von 1,5 Millionen Jahren auf; Urheber war der Homo erectus. Allerdings konnte der Homo erectus schon wesentlich feinere Varianten des Faustkeils herstellen als sein Vorgänger. Auch hatten bei ihm die Keile schon verschiedene Formen für unterschiedliche Funktionen. Es gab Faustkeile zum Hacken, Schneiden, Schaben, Schlagen und auch zum Werfen. Damit wurden Tiere erlegt, Felle abgezogen, Fleischstücke herausgetrennt, Knochen gespalten, aber auch Pflanzen als Nahrung mundgerecht zubereitet.
    Über eine Million Jahre lang blieb der Faustkeil das bevorzugte Werkzeug des Menschen, es wurde bis in die Spätzeit der Neandertaler vor 40 000 Jahren verwendet.
    Erhellendes

Die ursprünglich ovalen Faustkeile bekamen in der mittleren Altsteinzeit eine zunehmend spitze Form, die Urform des Messers war geboren. Der Neandertaler stellte bereits eine große Zahl verschiedener Steinklingen her.

Maurice Ravels »Boléro«
    Der spanische Paartanz im Dreivierteltakt wurde in der Orchesterversion des französischen Komponisten Maurice Ravel (1875–1937) weltberühmt.
    Ausgehend von einem Trommelrhythmus baut sich eine Grundmelodie in C-Dur auf, die mit zunehmendem Crescendo durch verschiedene Instrumente – insbesondere Blasinstrumente – auch in anderen Tonarten variiert wird. Nach einem E-Dur-Intermezzo gegen Ende des »Boléro« nimmt das gesamte Orchester das Grundthema auf, um das Stück dann mit einem Akkordwechsel von Des-Dur nach C zu beenden.
    Der »Boléro« entstand 1928 als Auftragsproduktion für die russische Tänzerin und Choreografin Ida Rubinstein. Sie wünschte sich von Ravel eine Art spanisches Ballett, das Ende 1928 in Paris uraufgeführt wurde – mit Rubinstein als Primaballerina. Die Konzertversion des »Boléro« war erstmals Anfang 1930 zu hören. In dieser konzertanten Form trat das Werk seinen Siegeszug durch die ganze Welt an, übrigens sehr zur Verwunderung Ravels, der sich mit der musikalischen Qualität des »Boléro« nie so recht anfreunden konnte.
    Die Popularität des »Boléro« steigerte sich noch durch die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo, als das britische Eistänzerpaar Jayne Torvill und Christopher Dean den spanischen Tanz kongenial interpretierte und das Publikum zu Ovationen hinriss. Auch die Kampfrichter zeigten sich begeistert: Torvill/Dean erhielten sowohl in der A-Note als auch in der B-Note neunmal die Höchstwertung 6,0 und sicherten sich souverän die Goldmedaille. Eine vergleichbare Wertung hatte es in der olympischen Geschichte des Eistanzes zuvor noch nie gegeben.
    Erhellendes

Je nach Interpretation dauert der »Boléro« zwischen 14 und knapp 18 Minuten.

Charles Baudelaire
    Der französische Dichter, Essayist und Kunstkritiker Charles Baudelaire (1821–1867) gilt als einer der Wegbereiter der modernen Lyrik. Weltweiten Ruhm erwarb sich Baudelaire mit seinem 1857 veröffentlichten Gedichtband »Die Blumen des Bösen«.
    Die Kindheit des 1821 in Paris geborenen Charles Baudelaire wurde durch den frühen Tod des Vaters und den bald darauf in sein Leben tretenden strengen Stiefvater getrübt. Das melancholische Kind kam in ein Internat, studierte später kurzzeitig Jura und schloss sich dann der Pariser Künstlerszene an. Da er große Teile seines väterlichen Erbes verprasste, ließ ihn seine Familie unter Vormundschaft stellen. In den 1840er Jahren begeisterte sich Baudelaire für die Ideale der Revolution, um sich nach der einsetzenden Restauration ganz der Literatur zu widmen.
    Baudelaire, der sich seinen Lebensunterhalt zunächst als Übersetzer und Kunstkritiker verdiente, legte 1857 sein Hauptwerk »Die Blumen des Bösen« vor. Die Gedichtsammlung brach mit der emotionalen Lyrik der Romantik und führte – aufbauend auf strengen formalen Kriterien – neuartige Themen wie beispielsweise Morbidität, Verdammnis und Abgründigkeit in die Poesie ein. Damit gab der Franzose dem Lebensgefühl vieler Großstadtmenschen auf ihrer Suche nach sich selbst und dem Absoluten Ausdruck. Der als paradox, böse und hässlich empfundenen Welt stellte Baudelaire Ideale wie Schönheit und Liebe gegenüber. Dazu bediente sich der Franzose einer rhythmischen suggestiven Bildsprache, die ebenso wie die ungewohnte Thematik nachhaltig auf den einsetzenden Symbolismus und die gesamte moderne Lyrik wirkte.
    Baudelaire sprengte auch in seinen Prosawerken die thematischen und stilistischen Grenzen, so

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