Was ich mir schon immer merken wollte
rechtsnationale Freikorps-Truppen zurück, die den Aufstand innerhalb weniger Tage gewaltsam niederschlugen. Deren Oberbefehlshaber Gustav Noske (1868–1946) meldete die Niederschlagung des Aufstands, nur eine »Säuberungsaktion« sei an einigen Orten noch vorzunehmen. Dieser »Säuberung« durch Freikorps-Truppen fielen am 15. Januar 1919 Karl Liebknecht und
Rosa Luxemburg, ebenfalls Mitglied des Spartakusbundes und mit Liebknecht Mitbegründerin der KPD, zum Opfer. Liebknecht wurde hinterrücks erschossen, Luxemburg erst bewusstlos geschlagen und dann erschossen. Die Leichen warfen die Mörder in den Berliner Landwehrkanal. Das brutale Vorgehen der Freikorps führte im ganzen Land zu Unruhen mit bürgerkriegsähnlichen Zusammenstößen und mehreren Tausend Todesopfern.
Erhellendes
Der Spartakusaufstand und insbesondere dessen Niederschlagung mithilfe rechtsgerichteter Wehrverbände vertiefte ab Ende 1918 die Kluft zwischen KPD und SPD. Die Unversöhnlichkeit der beiden politischen Lager war fortan eine schwere Hypothek für die junge Weimarer Demokratie.
Computertomographie
Die in den 1970er Jahren entwickelte Computertomographie gilt als eine der größten Erfindungen der medizinischen Diagnostik seit der Entdeckung der Röntgenstrahlen. Sie erlaubt dreidimensionale Einblicke in den menschlichen Körper.
1917 schuf der österreichische Mathematiker Johann Radon (1887–1956) die mathematischen Voraussetzungen für die Computertomographie. Seine Radon-Transformation fand aber medizinisch keinerlei Beachtung. Ebenso erging es dem südafrikanisch-US-amerikanischen Physiker Allan McLeod Cormack (1924 bis 1998), der 1963/64 eine mathematisch-physikalische Theorie entwickelte, mit der man ein durch Röntgenstrahlen erzeugtes Querschnittsbild des Körpers errechnen kann. Der britische Elektroingenieur Godfrey N. Hounsfield (1919–2004) schuf in den 1960er Jahren mehrere Prototypen eines Computertomographen. In den 1970er Jahren koppelten Cormack und Hounsfield dann Röntgentechnologie und Computer und machten so Einblicke in den menschlichen Körper und 3-D-Ansichten möglich.
Die bis dahin übliche Röntgenuntersuchung lieferte ein statisches Einzelbild, in dem sich hintereinanderliegende Objekte überlagern. Die Computertomographie erzeugt eine Serie von überlagerungsfreien Bildern. Dabei wird der Körper aus mehreren Richtungen von Röntgenstrahlen durchdrungen. Die Strahlen werden dabei abgeschwächt und dann von Detektoren aufgefangen. Das Ergebnis ist eine Vielzahl von sogenannten Schwächungsmustern in Form von digitalisierten Messwerten. Diese Messwerte rechnet ein Computerprogramm auf der Basis von Cormacks Theorie in Bilddaten um und liefert entsprechende Abbildungen, die ohne jeden invasiven Eingriff zuvor undenkbare Einblicke in den Körper ermöglichen. Jedes Organ, jede Körperfunktion kann genau untersucht, ein Tumor beispielsweise besser identifiziert werden. 1979 erhielten Cormack und Hounsfield für ihre Arbeiten den Nobelpreis für Medizin.
Erhellendes
Cormacks und Hounsfields Arbeit bildete die Grundlage für weitere diagnostische Verfahren wie die Kernspin-(Magnetresonanz)-Tomographie (MRT) und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
Die Philosophie der Stoiker
Der Stoizismus geht auf eine um das Jahr 300 v. Chr. durch Zenon von Kition (um 335 v. Chr. – um 262 v. Chr.) in Athen gegründete Philosophenschule zurück. Als ethisches Hauptprinzip der Stoiker gilt das tugendhafte, bedürfnislose Leben im Einklang mit der Natur.
Der Begriff »Stoiker« geht auf das griechische Wort »stoa« (Säulenhalle) zurück und bezeichnete den Versammlungsort der Philosophenschule, die Stoa Poikile in Athen. Neben Zenon von Kition prägte auch der griechische Philosoph Kleanthes (um 331 v. Chr. – 232 v. Chr.) den frühen Stoizismus maßgablich mit. Er löste Zenon 262 v. Chr. als Schulleiter ab und verfasste mehrere wegweisende theoretische Schriften, darunter den sogenannten Zeushymnus über die Durchdringung der gesamten Materie mit der göttlichen Kraft aus Feuer und Luft (Pneuma).
Ethisches Ziel des Stoizismus ist die Glückseligkeit, die nur im Einklang mit der Natur, mit den Gesetzen Gottes und im Rahmen der Vernunft erreichbar ist. Das Streben nach Glück und Harmonie wird jedoch durch Konflikte und Krisen immer wieder infrage gestellt. Um den ständigen Schwankungen des Lebens gelassen begegnen zu können, setzen die Stoiker auf Grundtugenden wie Selbstbeherrschung, Humanismus,
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