Was Katzen wirklich wollen
bestimmten Situation ein sicherer Rückschluss auf ihre Intelligenz ziehen. Womöglich findet sie es nur bequemer, sich eine Tür öffnen zu lassen. Eine solche Katze ist vielleicht ein wenig faul, aber nicht unklug.
Intelligente Katzen lernen allgemein schnell Zusammenhänge und sind auch in der Lage, ihr Wissen auf neue Situationen zu übertragen (→ > ). Ebenso begreifen sie Verbote schnell, sind jedoch gerne bereit, alle Bedingungen auszutesten, um die Herausforderung, die wir ihnen gestellt haben, doch noch zu meistern. Schlaue Katzen sind neugierig, interessiert, unternehmungslustig – und schnell unterfordert. Es ist ein zeitaufwendiger Job, eine kluge Katze zu beschäftigen.
Ursachen unterschiedlicher Intelligenz
Wie beim Menschen sind genetische Einflüsse auf die Intelligenz durchaus denkbar, aber bei Katzen noch nicht nachgewiesen. Eine Mangelernährung der Katzenmutter während der Trächtigkeit kann aber die Entwicklung der Kätzchen verzögern und deren Lernverhalten beeinträchtigen. Einen großen Einfluss haben auch die Erfahrungen in den ersten Lebenswochen der Kätzchen. Wachsen sie in einer reizarmen Umgebung auf, so reagieren sie als erwachsene Katzen in neuen Situationen oft zurückhaltend und lernen nur langsam.
Die Lernfähigkeit selbst bleibt jedoch bis ins hohe Alter bestehen.
Prägung – wichtige Lernerlebnisse in den ersten Lebenswochen
Zahlreiche Informationen sind nötig, um das Leben erfolgreich zu meistern und in allen Lebenslagen zu bestehen. Und es sind vielerlei Lebenslagen, in denen wir unsere anpassungsfähigen Hauskatzen finden – vom Single in einer Stadtwohnung über den Mäusejäger in einer Bauernhofkolonie bis zum Streuner auf einer Müllhalde.
Frühe Erfahrungen, die ein für alle Mal »sitzen«
Die für ihr Leben wichtigen Kenntnisse erwerben Kätzchen schon in den ersten Lebenswochen innerhalb sogenannter sensibler Phasen, in denen sie sehr lernbereit sind. Sie saugen Informationen geradezu auf wie ein Schwamm. Viele der in dieser Zeit gemachten Erfahrungen bleiben langfristig im Gedächtnis gespeichert. Die Kätzchen werden regelrecht auf bestimmte Lebensbedingungen geprägt; die jetzt stattfindenden Lernvorgänge bezeichnet man daher als Prägung.
TIPP
FRÜHER UND FREUNDLICHER UMGANG LOHNT SICH
Sorgen Sie für eine gute Sozialisation Ihrer Kätzchen, indem Sie häufige, positive Kontakte mit vielen verschiedenen Menschen einrichten. Lassen Sie junge Katzen bis zum Alter von mindestens zwölf Wochen bei Mutter und Geschwistern. Die Katzen reagieren später bei Umzug, Aufnahme eines weiteren Haustiers oder Ähnlichem deutlich toleranter und weniger gestresst als Katzen mit fehlenden Erfahrungen und verkraften spätere, schlechte Erlebnisse besser.
Alles zu seiner Zeit
Unterschiedliche Lerninhalte werden dabei in jeweils eigenen sensiblen Phasen erlernt, die einander teilweise überlappen. Ungefähr zwischen der zweiten und fünften Lebenswoche entsteht die Bindung zur Mutter. Etwa von der zweiten bis siebten Woche findet eine Objekt- und Milieuprägung statt, in der das Kätzchen vielfältige Umgebungsreize kennenlernt. Dazu gehört der Tumult in der Wohnung ebenso wie Straßenlärm von draußen oder die diversen Elektrogeräte im Haushalt, aber auch zum Beispiel die Benutzung eines Transportkorbs. Daher ist für junge Katzen eine »reizvolle« Umgebung in den ersten Lebenswochen wichtig, um zu unerschrockenen und ausgeglichenen Katzenpersönlichkeiten heranzuwachsen.
Freundliche Kontakte in den ersten Lebenswochen werden so schnell nicht wieder vergessen. Bei diesem etwa zwei Wochen alten Kätzchen reichen dazu täglich wenige Minuten Streicheln.
Freund oder Feind?
Ebenfalls zwischen der zweiten und siebten Lebenswoche werden Kätzchen auf andere Lebewesen geprägt, sprich: sozialisiert. Damit wird die Grundlage für ihre spätere Geselligkeit und Umgänglichkeit mit Menschen und mit anderen Tieren gelegt – oder aber ihre Furcht.
Der Umgang mit Mutter und Geschwistern ist jedoch noch bis zur zwölften Woche wichtig zur Entwicklung der Selbstbeherrschung der Kätzchen, sowohl emotional als auch körperlich. Früher »entführte« Katzenkinder verlieren als erwachsene Katze schnell die Beherrschung und haben Zähne und Krallen schlecht unter Kontrolle. Ihnen fehlt schlichtweg die soziale Kompetenz.
Die Sozialisation gegenüber Artgenossen und anderen Tieren verläuft unabhängig voneinander, jedoch immer nach dem gleichen Schema:
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