Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
Vom Netzwerk:
Spielen oder Streicheln gehört, versetzt er sie später allgemein in eine freudige Erwartung.
    Da die beteiligten Gefühle nicht sehr stark sind, braucht es viele Wiederholungen, bis Mieze unwillkürlich auf den Klang ihres Namens hin aufmerksam wird.
    Eine Dose mit Signalcharakter – während Herrchen noch liest, freut Mieze sich schon auf ihre Mahlzeit.
    Starke Gefühle – schnelles Lernen
    Signale werden umso schneller mit Emotionen verknüpft, je intensiver diese sind.
    Oh weh! Vor allem Schreck und Schmerz führen sehr bald dazu, dass eine Katze bereits auf den leisesten Hinweis darauf mit Angst und Flucht reagiert. Hier reicht oft schon ein einmaliges Erlebnis für eine Verknüpfung aus, wie der erste Kontakt mit einem Transportkorb, gefolgt von dem unangenehmen Transport und einer vielleicht schmerzhaften Behandlung beim Tierarzt.
    Danach reicht der Anblick des Korbes, um die Katze in Panik zu versetzen. Spätestens nach ein bis zwei weiteren Fahrten in die Tierarztpraxis reagieren sehr sensible Katzen bereits auf das vorherige Verschließen einer Zimmertür oder die Anspannung ihrer Menschen. So mancher Halter schwört daher, dass seine Katze schon verschwindet, wenn er nur an den Tierarzt denkt.
    Hurra, jetzt kommt’s gleich: Klassisch konditionierte Signale können auch äußerst freudige Erwartungen bei einer Katze auslösen, etwa das Öffnen einer Packung mit leckerem Futter. Nach einigen Wiederholungen verknüpft sie das Knistern der Verpackung mit ihrer Freude über die Leckerchen. Sehr viele Haustiere fühlen sich daher vom Geräusch einer Plastikverpackung magisch angezogen. So auch unsere Katze Christa. Sie lernte aber auch, das Knistern ihrer Leckerli-Packung von dem meiner Schokoriegel zu unterscheiden, das anfangs ebenfalls große Freude bei ihr auslöste. Seit ich ihr mehrmals das für sie unattraktive Essen in der dünneren Verpackung zeigte, reagiert sie nicht mehr, wenn ich meinen Snack auspacke, sondern nur noch auf das »richtige« Knistern.
    Katzen können also bestimmte Signale sehr genau von ähnlichen unterscheiden.
    War wohl nichts: Ein Signal kann seine Bedeutung auch wieder verlieren, dann nämlich, wenn es oft alleine auftritt. Nach häufigem Knistern mit der Futtertüte, ohne dass die Katze etwas zu fressen bekommt, verliert sie das Interesse daran.
    Und auch ihre Fluchtbereitschaft verschwindet, wenn die Türklingel sehr oft ertönt, ohne dass ein Besucher kommt – die Angst vor Fremden jedoch nicht (→ > ).
    Kommandos lernen
    Wenn Ihre Katze beim Anblick und Geruch Ihres Wurstbrots »Männchen macht« oder angesichts einer verschlossenen Tür daran kratzt, sind sicher auch hier Emotionen beteiligt sowie eine klassische Konditionierung. Die Verknüpfungen mit so komplexen Verhaltensweisen wie beide Vorderbeine hoch zu nehmen oder Kratzen sind jedoch von Erfolg oder Misserfolg abhängig, und die Katze handelt bewusst und überlegt (→ > ).
    Alle Signale oder Kommandos, auf die Ihre Katze etwas Bestimmtes machen soll, etwa »Komm!«, »Bleib!« oder »Sitz!«, müssen von ihr erlernt werden. Damit sie das Kommando mit einer bestimmten Verhaltensweise verknüpft, müssen beide gemeinsam auftreten und auch wiederholt werden, geradezu wie Vokabeln-Lernen. Es ist wenig zweckmäßig, die spielende oder hübsch dasitzende Katze mit »Komm, komm« zu überschütten, solange diese gar nicht daran denkt, sich in Ihre Richtung zu bewegen. Hört sie Ihr freundliches »Komm« aber, während sie schon auf dem Weg zu Ihnen ist, und bekommt sie von Ihnen dann etwas Angenehmes, wird sie Ihr Wortsignal mit ihrer Annäherung verbinden. Einen Hinweis darauf, was sie erwartet, lernt Mieze immer gern.
    Ob sie auch folgt, ist eine andere Frage, die hauptsächlich von ihrer Persönlichkeit, ihrer momentanen Motivation und Ihrem Training abhängt.
    Ein unbewachtes Würstchen ist für sie geradezu eine Einladung zum Essen. Statt Strafen wäre allemal besser, die Katze gar nicht erst in Versuchung zu führen.
So geht’s! – Lernen am Erfolg (und Misserfolg)
    Lernen am Erfolg ist die häufigste Lernform und wie das Signallernen mit guten und schlechten Erfahrungen verbunden. Eine Katze verknüpft dabei ihr eigenes Verhalten mit den unmittelbaren Konsequenzen, die sie erfährt. Erfolge führen dazu, dass sie sich in den nächsten, ähnlichen Situationen wieder genau so verhalten wird, Misserfolge lassen sie gleiche Situationen in Zukunft eher vermeiden.
    Die meisten neu erlernten Verhaltensweisen

Weitere Kostenlose Bücher