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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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Sie Miezes aktuelles Verhalten, sei es ruhiges Abwarten oder seien es heftige Fluchtversuche (→ > ).
    Selbstbelohnende Verhaltensweisen: Sie bedürfen, wie der Name schon sagt, keiner Belohnung oder Verstärkung durch den Menschen. Die Krallen wetzen, spielen (auch an den Vorhängen hochzuklettern), andere Katzen oder Tiere jagen – all das macht meist prinzipiell Spaß, die Katze belohnt sich damit selbst.
    Schneller Erfolg – beste Lernhilfe: Dass Katzen verschiedene »Tricks« unterschiedlich schnell lernen, hängt auch davon ab, wie schnell sie zum Erfolg kommen. Ein einfacher Sprung auf den gedeckten Tisch und ein Biss in den Braten werden sofort miteinander verknüpft. Für kompliziertere Sachverhalte, die Bedingungen und Signale beinhalten, braucht es etliche Wiederholungen – da geht es der Katze nicht anders als uns.
    Am schnellsten lernt eine Katze eine neue Aktion, wenn auf diese sofort eine Belohnung folgt. Sie kann die Zusammenhänge zwar auch begreifen, wenn sie erst später oder nicht für jede Aktion belohnt wird, allerdings dauert der Lernprozess dann länger. Nachdem Mieze den Zusammenhang erkannt hat, eignen sich später gereichte Belohnungen hervorragend, um ihre Ausdauer, etwa beim Warten, zu trainieren (→ > ).
    Wasserspritzer wirken so abschreckend auf Katzen, dass sie damit verbundene Orte lieber meiden.
    Misserfolge und Strafen
    Misserfolge führen dazu, dass eine Katze das jeweilige Verhalten in Zukunft vermeidet. Die schlechten Erfahrungen können dabei Strafen im eigentlichen Sinne sein, etwa Schimpfen oder eine »Dusche«, aber auch das Umfallen des neuen Kratzbaums bei der Erstbesteigung. Ebenso wie bei der Belohnung können auch hier positive und negative Strafen wirken. Bei der positiven Strafe erfährt die Katze etwas Unangenehmes, etwa Wasserspritzer oder laute Geräusche, bei der negativen Strafe wird etwas Angenehmes entfernt, zum Beispiel, indem das gemeinsame Spiel oder Streicheln eingestellt wird – auch dies sind keine angenehmen Erfahrungen. Und auch Ignorieren kann eine Strafe darstellen, wenn ein erhoffter Erfolg ausbleibt (→ Kasten > ).
    Wenn schon, dann richtig strafen: Wenn Sie Ihrer Katze eine bestimmte Verhaltensweise verbieten wollen, ist ganz wichtig, dass Sie sie zum einen immer und zum andern sofort korrigieren.
    Gelegentliche Strafen führen letztendlich noch zu einer Verfestigung des unerwünschten Verhaltens oder im Zweifelsfall dazu, dass Ihre Katze Sie für unberechenbar und launisch hält. Bestrafen Sie Ihre Katze zu spät, wird sie in der Folge meist nur flinker, oder sie verändert die Ausführung ihrer »Tat« in dem Bestreben, doch einen Erfolg zu verbuchen. Wenn Sie nicht sicher sind, ob und wie Ihre Strafe wirkt, sollten Sie besser ganz darauf verzichten. Viel vorteilhafter ist es zu verhindern, dass die Katze ihr unerwünschtes Verhalten überhaupt startet, jedoch steht und fällt dieses Unterfangen mit Ihrer guten Beobachtungsgabe und schnellen Reaktion (→ > ).
Was Katzen sonst noch draufhaben – weitere Lernformen
    Lernen heißt, dass Informationen beziehungsweise Verknüpfungen wahrgenommen, gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden können.
    Tatsächlich sind die meisten Lernvorgänge jedoch deutlich komplizierter.
Jede lernt auf ihre Weise
    Nicht zuletzt wird das Lernen durch die Persönlichkeit der Katze beeinflusst, speziell durch ihre ersten Lernerfahrungen während der sensiblen Phasen (→ > ), durch ihre individuellen Bedürfnisse und ihre momentane Motivation.
    Es ist daher nicht immer einfach zu erkennen, wie eine Katze zu einer neuen Erkenntnis gekommen ist.
    Lernen durch Beobachtung und Nachahmung
    Katzen können auch allein durch Beobachten und Nachahmen zu neuen Erfahrungen gelangen. Solche echten Imitationen kommen nur bei hochintelligenten Tieren vor, nachgewiesen wurden sie bisher außer bei Menschen auch noch bei Affen, Elefanten und Hunden. Sie ahmen bevorzugt Verhaltensweisen ihrer Mutter und ihrer Geschwister nach, wenn diese durch ein ganz bestimmtes Vorgehen erfolgreich sind oder dies selbst gerade erlernen, etwa sinnvolle Lektionen im Umgang mit Beute, Spielzeug oder Menschen.
    Befreundete Katzen und Menschen werden ebenfalls nachgeahmt, jedoch meist erst nach einer längeren Beobachtungszeit, und fremde Katzen müssen ihr Verhalten schon recht häufig zeigen, bis es imitiert wird. Zu den solcherart erlernten Verhaltensweisen zählen zum Beispiel auch das Benutzen einer Katzenklappe oder die Betätigung einer

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