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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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Türklinke.
    Einsichtslernen
    Die schwierigste Art zu lernen ist zweifellos einsichtiges Verhalten, bei dem ein Tier ursächliche Zusammenhänge begreift und dieses Wissen in einer neuen Situation anwendet, ohne vorher geübt zu haben. Einsichtiges Verhalten kann daher nur bei wenigen Tierarten mit hoch entwickelter Intelligenz beobachtet werden und ist schwer zu beweisen, da ja auch ausgeschlossen werden muss, dass der Proband es zuvor schon einmal versucht hat.
    Ein Beispiel für einsichtiges Verhalten ist das von Kater »Kater«, der trotz seines simplen Namens ein überaus cleverer Kerl war. Er wohnte mit seinem Menschen in einer Hausgemeinschaft, wo ihm fast das gesamte
    Haus zur Verfügung stand, inklusive der Bewohner, die ihm im Alter von etwa einem Jahr eine junge Katze zugesellten, die »Kater« sofort adoptierte. Eines Tages führte er sich vor seinem Herrchen derart ungewöhnlich auf, dass dieser ihm letztendlich auf den Speicher folgte, bis hin zu einer Lücke in der Dachverkleidung, in die das Kätzchen gerutscht war und von selbst nicht wieder herauskam. »Kater« hatte Hilfe geholt – ein ungewöhnliches Verhalten für Tiere, die uns sonst höchstens zum leeren Futternapf lotsen.
    Als seine kleine Freundin endlich wieder neben ihm stand, war seine Welt wieder in Ordnung.

Unerwünschtes Verhalten
    Kapitel 3 WENN MIEZE TUT, WAS SIE NICHT SOLL, HEISST ES, DEN GRUND DAFÜR HERAUSZUFINDEN, UM ABHILFE SCHAFFEN ZU KÖNNEN.

    Schatten im Paradies
    KATER GISMO ist unternehmungslustig. Nach einem ausgiebigen Schläfchen hat er ein Mahl zu sich genommen und sich sorgfältig geputzt. Jetzt kann der Tag beginnen. Er startet seinen Rundgang wie immer im Wohnzimmer mit dem Weg zum Fenstersims. Seit einigen Tagen muss er dabei einen Umweg machen, denn neue Möbel verstellen seinen gewohnten Weg. Aber Gismo lässt sich nicht beirren. Er hat schon einige Möglichkeiten gefunden, die neuen Dinger zu nutzen.
    Sie eignen sich prima als Beobachtungsplatz oder gemütliche Schlafstatt. Der Geruch sagt ihm auch zu und ebenfalls das »griffige« Material. Und so reckt er sich, am Sessel angekommen, mit den Vorderpfoten an der Lehne empor und schlägt genüsslich seine Krallen ins Leder. Perfekt! Nach etwa zehn »Zügen« über den vermeintlich neuen Kratzbaum springt Gismo auf die Lehne und von dort auf das Fenstersims. Er hat seinen täglichen Rundgang zufriedenstellend erweitert.
Gestörte oder störende Katze? – Wenn Mieze sich danebenbenimmt
    Kater Gismo ist weit davon entfernt, verhaltensgestört zu sein. Das Krallenwetzen gehört schließlich zum normalen Komfort- und Markierverhalten von Katzen (→ > , > ). Nur ist Gismo einer der Kandidaten, die gerne neue Gelegenheiten dazu ergreifen, erst recht, wenn sie wie der neue Sessel am passenden Ort dazu einladen. Sein Verhalten ist allenfalls störend – wenn der Mensch nicht möchte, dass sein Glattleder- zum Wildledersofa mutiert (→ > ).
Ist Mieze nicht mehr normal?
    Obwohl schnell davon die Rede ist, handelt es sich bei problematischem Verhalten glücklicherweise nur selten um eine echte Verhaltensstörung (→ > ). Oft wird diese Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebrauch zur Feststellung benutzt, dass die Katze eben »nicht mehr normal« ist. Aber was ist normal bei einem derart eigenwilligen Tier wie unserer Hauskatze?
    Verhaltensstörungen
    Das normale Verhalten hilft einer Katze, ihre Bedürfnisse zu stillen, sodass sie sich wieder oder weiterhin wohlfühlt. Ihren Hunger stillt sie durch Fressen, ihre Neugier durch Erkunden, und so weiter.
    Eine verhaltensgestörte Katze versucht ebenfalls, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, es gelingt ihr aber nicht. Sie verfehlt nicht nur ihr Ziel, nicht selten wird sie sogar gesundheitlich beeinträchtigt, zum Beispiel durch Fressen unverdaulicher Stoffe, die zu inneren Verletzungen oder Verstopfung führen können. Darüber hinaus lässt sich auch ständige Furcht als Verhaltensstörung betrachten, wenn die Katze sich etwa nur noch versteckt. Der dadurch hervorgerufene chronische Stress kann wiederum zu Gesundheitsschäden, zum Beispiel an den Nieren, führen. Und das, obwohl Angst im Grunde etwas sehr Sinnvolles ist, weil sie uns vor Schaden bewahren kann – sofern sie in der richtigen Situation und nicht andauernd auftritt (→ > ).
    Störendes Verhalten
    In den meisten Fällen hängt jedoch der Haussegen zwischen Mensch und Katze wegen eigentlich völlig normaler Verhaltensäußerungen von Mieze schief. Etwa, weil sie

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