Was Katzen wirklich wollen
möglichst oft in ihrem selbst gewählten Exil und beschäftigen Sie sich ausgiebig mit ihr. Dies vermittelt ihr die Sicherheit, ihren geliebten Sozialpartner doch nicht zu verlieren. Mit einer geeigneten Therapie können Sie ihr dann den neuen Mitbewohner schmackhaft machen, sofern Mieze keine prinzipielle und überwältigende Angst zeigt (→ > ).
Selbstverteidigung
Problematisch kann es allerdings werden, wenn eine ängstliche Katze nicht flieht, sondern Sie oder andere abwehrt. Bei panikartiger Angst beißt und kratzt eine Katze wahllos um sich und kann ihrem »Peiniger« schlimmste Wunden zufügen. Ihre Selbstverteidigung ist zwar angstmotiviert, zählt wegen ihrer einschüchternden oder beschädigenden Wirkung aber zu den aggressiven Verhaltensweisen, man bezeichnet sie als Angstaggression (→ > ).
Resolut mit Krallen und Zähnen – die aggressive Katze
Aggressives Verhalten ist ein recht komplexes Thema. Nach einer der gängigen Theorien werden unter dieser Bezeichnung alle Verhaltensweisen zusammengefasst, die das Wohlbefinden eines anderen beeinträchtigen. Für Katzen bedeutet dies den »unsanften« Umgang mit ihrer Beute ebenso wie mit Artgenossen, Menschen und anderen Tieren in den unterschiedlichsten Situationen.
Da aggressive Katzen ihre Waffen oft erbarmungslos einsetzen, können ihre Übergriffe zu schweren Verletzungen führen. Strafen sind denkbar ungeeignet, denn sie werden meist zu spät eingesetzt und verstärken Miezes Ablehnung noch. Die Katze lernt höchstens, noch schneller anzugreifen, und das heißt, ihre Reaktionen können unberechenbar werden.
Warum Mieze angreift
Ursache und Auslöser des aggressiven Verhaltens einer Katze sind manchmal nur schwer zu finden.
Hilfreich ist es, die genauen Umstände zu ermitteln, in denen das Tier angreift: Wann? Wo? Wer war anwesend? Wer machte was mit der Katze oder eben nicht? Und so weiter.
Aggression gehört zum normalen Verhalten von Katzen, mit dem Konflikte gelöst werden können.
Grimmig verteidigt er seinen Platz und verlagert schon sein Gewicht, um die linke Pfote zum Schlag bereitzuhalten. Es ist riskant, sich ihm weiter zu nähern.
Verschiedene Formen der Aggression
Überdruss: Meist recht harmlos, weil kontrolliert, geht der Übergriff der Katze aus, wenn sie im Laufe des Streichelns, das sie soeben noch genossen hat, plötzlich in die Hand beißt oder nach ihr schlägt. Hält man die Hand ruhig, gibt es keine oder nur ganz kleine Wunden. Eigentlich zeigt Mieze es an, wenn das Streicheln sie »nervt«. (Man vermutet, dass manche Katzen wiederholtes Streicheln derselben Stelle irgendwann als schmerzhaft empfinden.) Sie spannt sich an, zuckt mit der Schwanzspitze, dem Kopf oder wenigstens einem Ohr. Übersieht man diese Zeichen, wird sie eben deutlicher. Ignoriert man Miezes Andeutungen grundsätzlich, lässt sie ihre Warnungen irgendwann einfach aus und wehrt den »Störfaktor« sofort ab.
Respektieren Sie den Wunsch Ihrer Katze, nicht weiter berührt zu werden. Wenn Sie wissen, ungefähr nach welcher Zeit Ihre Katze abweisend reagiert, sollten Sie schon vorher mit dem Streicheln aufhören. Dadurch unterbrechen Sie die bisherige, für beide unangenehme Routine und geben einer guten Beziehung eine neue Chance.
Die meisten Katzen gewöhnen sich bei einem derart rücksichtsvollen Umgang mit ihnen nicht nur bald an längere Streicheleinheiten, sondern genießen diese dann auch. Einem aufmerksamen Menschen, der sein Gegenüber respektiert, vertraut man eben auch als Katze leichter.
Spiel und Jagd: Beim Spiel und bei umgerichteter Jagd geht es nicht immer völlig kontrolliert zu. Vor allem Kätzchen, denen die Erziehung fehlt, können beim Spielen mit Menschenhänden und auch mit Artgenossen schnell über die Stränge schlagen. Kampfspiele mit der eigenen, nackten Hand sollten Sie daher generell vermeiden. So manche Katzen, auch erwachsene, suchen aber geradezu ein Ventil für ihre Auslastung. Wenn Sie dicke Handschuhe anziehen, können Sie entsprechende Kampfspiele recht entspannt führen.
Richtet eine Katze ihr Jagdverhalten auf menschliche Körperteile aus, ist sie meist schlichtweg frustriert. Hatte sie etwa früher Freigang und muss jetzt immer in der Wohnung bleiben? Vielleicht mangelt es ihr aber auch nur an Beschäftigung und einem geeigneten Objekt zum Jagen.
In jedem Fall sind ausgiebige Spiele mit dem Menschen angesagt, um Langeweile und Frust zu vertreiben.
Konkurrenz und Eifersucht: Territorium, Spielzeug, Kratzbaum,
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