Was Katzen wirklich wollen
der er aufgetreten ist. Ist die Katze wieder gesund, können die damit verknüpften Umstände alleine das aggressive Verhalten auslösen. Übrigens führt in manchen Fällen eine Krankheit auch dazu, dass die betroffene Katze sich so reserviert verhält, dass sie von ihrer Mitkatze als Opfer für Jagdspiele herhalten muss. Ein Besuch beim Tierarzt und die vorübergehende Trennung der Katzen sind in einem solchen Fall sinnvoll.
TIPP
MANAGEMENT AGGRESSIVER KATZEN
Der Umgang mit einer aggressiven Katze gleicht einer Gratwanderung. Vermeiden Sie es, sowohl Angriff als auch Angstaggression Ihrer Katze zu provozieren.
Ermitteln und verhindern Sie möglichst alle Situationen, die bisher zu solchen Übergriffen geführt haben, aber lassen Sie sich nicht von ihr »erpressen«. Halten Sie Abstand oder verschaffen Sie sich diesen durch Hilfen wie eine vorgehaltene Decke.
Ignorieren Sie das aggressive Verhalten Ihrer Katze, und belohnen Sie sofort jegliches friedliches Verhalten, indem Sie ihr genau dann ihren Willen lassen.
Immer am Rockzipfel – die anhängliche Katze
Anhängliche Katzen empfinden wir als besonders liebenswert. Kein Wunder, schmeicheln sie uns doch geradezu im Überfluss, indem sie uns ihre Zuneigung sehr oft und ausgiebig zeigen, sodass wir zu dem – überaus angenehmen – Schluss kommen, wir werden geliebt. Gelegentlich hört man jedoch die vorsichtigen Einwände, dass die allzu anhängliche Katze tatsächlich aufdringlich ist und keine Ruhe gibt, bis sie die volle Aufmerksamkeit ihres Menschen genießt.
Was zu viel ist, ist zu viel
Manche Katzen lassen uns keinen Schritt ohne sie machen, immer müssen sie dabei sein, ja im Weg sein, und ganz schlecht vertragen sie es, nicht im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.
Und schon befinden wir uns in einer Zwickmühle: Einerseits fühlen wir uns geschmeichelt, dass Mieze uns braucht, andererseits stehen wir unter dem Druck, sie ständig beachten zu müssen und vor allem sie nicht lange alleine lassen zu können.
»Angeborene« Anhänglichkeit: Alle zutraulichen Katzen fordern unsere Aufmerksamkeit, einige mehr, andere weniger. Die Vertreter einiger Katzenrassen zeigen sich aber besonders anhänglich, etwa die Siamkatzen und ihre nahen Verwandten, die Balinesen sowie die Orientalisch Kurz- und Langhaar, die auch zu den aktivsten Katzenrassen gehören und uns außerdem immer gerne »in ein Gespräch verwickeln«.
Diese angeborenen Merkmale zählen neben ihrem eleganten Aussehen zu den Hauptgründen für ihre Beliebtheit. Doch das bedeutet nicht zwangsläufig eine lästige »Überanhänglichkeit«.
Auch diese Katzen entwickeln sich zu selbstständigen Persönlichkeiten, wenn wir ihnen die Gelegenheit dazu geben.
Anerzogene Anhänglichkeit: Meist ist es, man muss es so deutlich sagen, unsere Erziehung, die Katzen übertrieben anhänglich und von uns abhängig werden lässt. Vor allem junge Kätzchen, die von den besorgten Besitzern über die Maßen verhätschelt und verwöhnt wurden, denen jeder Wunsch von den Augen abgelesen wurde, können eine extreme Abhängigkeit entwickeln – sowohl von ihren Menschen als auch von ihren täglichen Ritualen. Wenn sie die gewohnte Beachtung nicht erhalten oder der Mensch nicht zur gewohnten Zeit nach Hause kommt, leiden solche Katzen nicht wenig. Viele entwickeln in ihrer Not auch andere Verhaltensauffälligkeiten, zum Beispiel Unsauberkeit (→ > ).
Problem Handaufzucht: Besonders häufig findet man extrem anhängliche Katzen unter denen, die ohne Mutter und Geschwister von Menschenhand aufgezogen wurden. Oft ist es ja die einzige Möglichkeit für das Kätzchen zu überleben, aber aufgrund der fehlenden Erziehung durch Mitkatzen und durch unsere übertriebene Fürsorge wurden einer solchen Katze nie Grenzen gesetzt. Meist bekommt sie, was sie will, und fordert dies nicht selten durch Einsatz von Krallen und Zähnen ein.
Auf einen fixierenden Blick, der jede »normale« Katze einschüchtert, reagieren von Hand aufgezogene Katzen übrigens völlig anders: Sie empfinden dies nachgerade als Unverschämtheit (»Was, du willst mir drohen?«) und ahnden die Respektlosigkeit des Menschen sehr oft mit einem offensiv aggressiven Angriff, anstatt sich zurückzuziehen.
Jede menschenbezogene Katze hat ein Recht auf ihre täglichen Schmusestunden, keine Frage. Wird sie darüber hinaus jedes Mal gestreichelt, wenn sie dies möchte, so fordert sie bald, immer im Mittelpunkt zu stehen.
Sicherheit vermitteln und Distanz
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