Was lebt an Strand und Küste?: 142 Arten einfach bestimmen
koreni
> baut köcherförmige Röhren
> steckt im Sand
> leere Köcher im Angespül
Merkmale Wohnröhre köcherförmig, aus vielen fast gleich großen Sandkörnchen aufgebaut, bis zu 8 cm lang. Tier bis zu 5 cm lang, weißlich bis rosa. Kopf mit kräftigem Borstenkamm und vielen kurzen Tentakeln. Vorkommen Gezeitenzone und tiefer in Schlickund Sandböden. Nordsee bis westliche Ostsee. Wissenswertes Der Köcherwurm steckt in seiner Röhre kopfüber schräg im Boden, sodass nur noch die schmale Röhrenspitze hinausragt. Der Wurm gräbt mit seinem Borstenkamm den Sand um und sortiert mit seinen Tentakeln Kleinstlebewesen heraus, die er zum Mund bugsiert und frisst. An seinem Kopf entsteht dadurch eine kleine Höhle, die regelmäßig von oben her einstürzt, sodass eine Verbindung zur Bodenoberfläche entsteht. Den durchwühlten Sand befördert der Wurm durch seinen Köcher hindurch nach oben, sodass sich neben dem Köcher ein kleiner Sandhaufen bildet. Die leeren Sandröhren des Wurms sind im Angespül zu finden.
Wirbellose: Ringelwürmer
Bäumchenröhrenwurm
Lanice conchilega
> baumartige Röhren
> Kopf mit langen Tentakeln
> bildet »Wälder« am Wattboden
Merkmale Körper gelblich rot, nach hinten spitz zulaufend, bis zu 20 cm lang. Kopf mit zahlreichen langen Tentakeln und roten gefiederten Kiemenbüscheln. Baut Wohnröhren, die wie kleine Bäume aussehen. Vorkommen Gezeitenzone und tiefer auf Sandböden. Nordsee bis Dänische Belte und Öresund. Wissenswertes Bäumchenröhrenwürmer bauen, wie der Name schon sagt, Wohnröhren, die wie Bäume aussehen. Allerdings sind diese Bäume nur wenige Zentimeter hoch. Baumstamm und Äste sind nicht aus Holz, sondern aus Sandkörnern und Muschelschill. Diese Bausteine beschmiert der Bäumchenröhrenwurm mit Kitt aus einer besonderen Drüse, bevor er sie zu einer Röhre zusammensetzt. Auf die Äste der Baumkrone stützt der Wurm seine vielen langen und klebrigen Fangfäden, mit denen er Baumaterial und Nahrungsteilchen einfängt. Er nutzt die Baumkrone also als Fangnetz. Dort, wo viele Bäumchenröhrenwürmer siedeln, entstehen kleine »Wälder« am Boden. Wie viele andere Ringelwürmer hat auch er frei schwimmende Larven.
Wirbellose: Krebse
Nordseegarnele (»Krabbe«)
Crangon crangon
> sandfarbene Garnelen
> »Nordseekrabben«
> häufig im Wattenmeer
Merkmale Körper lang gestreckt, Schwanz mit Fächer am Ende; zwei Antennenpaare, ein schlankes Scherenpaar, vier dünne Laufbeinpaare. Weibchen bis zu 8 cm, Männchen bis zu 4,5 cm lang. Passen ihre Farbe dem Untergrund an: graubraun, hell oder dunkel. Vorkommen Gezeitenzone und tiefer auf Weichböden. Nordsee bis Kattegat und nördlicher Öresund. Wissenswertes Nordseegarnelen stehen fälschlich als »Krabben« auf unserem Speiseplan. Echte Krabben wie die Strandkrabbe haben ihren Hinterleib zurückgebildet, bei den Garnelen hingegen sitzt im Endstück genau das Muskelfleisch, das uns so gut schmeckt. Nordseegarnelen sind nachtaktive Tiere; tagsüber graben sie sich ein, nur Augen und Antennen schauen hervor. In der Nordsee können sie massenhaft auftreten, werden größer als in der Ostsee und sind Grundlage einer bedeutenden Küstenfischerei. Garnelen leben ein bis zwei Jahre als Männchen, dann verwandeln sie sich in Weibchen.
Wirbellose: Krebse
Gewöhnliche Seepocke
Semibalanus balanoides
> stark abgewandelter Krebs
> sitzt in Kalkgehäuse fest
> erträgt Trockenperioden
Merkmale Kalkgehäuse weißgrau, bis zu 2 cm im Durchmesser, kraterförmig, aus sechs gekerbten Platten, mit einer ebenfalls verkalkten Grundplatte an die Unterlage geheftet. Obere Öffnung durch vier bewegliche Platten verschließbar. Vorkommen Gezeitenzone auf Hartböden aller Art, auf Muschelschalen, Krebspanzern, Algen und Schiffsrümpfen. Nordsee bis Dänische Belte und Öresund. Wissenswertes Seepocken sind stark abgewandelte Krebse, die in ihrem Gehäuse auf dem Untergrund festsitzen. Unter Wasser strecken sie ihre gefiederten Fangarme heraus und filtrieren mit rhythmischen Bewegungen kleine Schwebepartikel aus dem Wasser. Wenn sie bei Ebbe im Trockenen sitzen, verschließen sie ihr Gehäuse fest und können so lange Trockenperioden und sogar Einfrieren überdauern. Die Seepockenlarven leben zunächst frei im Wasser, dann wandeln sie sich in eine zweite Larvenform um und zementieren sich an einem geeigneten Untergrund fest. Mancherorts sitzen sie dicht an dicht und bilden ganze »Seepockenbänder« in der
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