Was Menschen gutes tun
Unterstützung bei der Verteidigung und Evakuierung des Planeten bieten.«
Gardners Augen verengten sich.
»Wir brauchen Sie hier auf der Erde, Captain. Ich dachte, ich hätte mich diesbezüglich klar und deutlich ausgedrückt.«
Archer zwang sich zur Ruhe. »Das war, als wir noch nicht mehr als Gerüchte gehört hatten. Jetzt wissen wir, dass sie der Wahrheit entsprechen.«
»Sie
glauben,
dass sie der Wahrheit entsprechen«
, sagte Gardner mit lauter werdender Stimme.
Bevor Archer diesen Streit fortführen konnte, mischte sich die Gesandte der Coridaniten ein.
»Admiral, ich glaube den Worten Ihres Captains. Auch wir haben unsere Quellen, und die Bedrohung durch die Romulaner beschäftigt uns nun schon seit geraumer Zeit. Wie es aussieht, nimmt diese Bedrohung nun endlich konkrete Formen an.«
Sie wandte sich an Archer.
»Ihr Angebot, uns zu helfen, weiß ich zu schätzen, Captain. Aber ich glaube, dass Ihr Schiff kaum etwas auszurichten vermag, das unsere Schiffe nicht auch können. Wenn Ihr Vorgesetzter sagt, er brauche Sie auf Ihrer eigenen Heimatwelt, werde ich Sie von Ihrer Zusage, uns beizustehen, entbinden.«
Archer war sprachlos. Er wusste, dass die Coridaniten ein unglaublich stolzes und auf seine Privatsphäre bedachtes Volk waren. Doch im Angesicht einer solchen Krise auf Hilfe zu verzichten, kam ihm regelrecht überheblich vor.
»Verfügen Sie über weitere Informationen, die den Coridaniten nützlich sein könnten?«
, fragte Gardner.
»Oder sollen wir ihnen gestatten, sich auf die lebenswichtigen Aufgaben zu konzentrieren, die vor ihnen liegen, während Sie Ihre
eigene
Mission erfüllen?«
Ein winziges, kühles Lächeln schien sich unter seinem grau melierten Schnurrbart zu verbergen.
Innerlich kochte Archer, aber er schluckte seinen Zorn hinunter. »Das ist alles, was ich habe: zweiundsiebzig Stunden.«
»Ich danke Ihnen für Ihre Warnung und Ihr Angebot«
, sagte Legatin Hanshev und neigte leicht den Kopf.
»Wir werden das Beste aus Ihrer Warnung machen.«
Das Bild der Coridanitin verschwand, sodass sich Gardners wieder auf dem ganzen Bildschirm breitmachte.
»Das wäre ein exzellenter Schachzug gewesen, wenn er funktioniert hätte, Captain«
, sagte Gardner, und auf seine Miene kehrte der frühere Unwillen zurück.
»Es ging nicht um irgendeinen Schachzug, Sir. Es war …«
»Es war ein Versuch, meine direkten Befehle zum umgehen!«
, unterbrach Gardner ihn hitzig.
»Dort werden Leute
sterben
«, gab Archer zurück. Sein Tonfall lag gefährlich nah an der Insubordination. »Es wird
Krieg
geben.«
Gardner funkelte ihn einen Moment lang an, dann sagte er.
»Die Coridaniten wollen unsere Hilfe nicht. Und Sie werden hier auf der Erde erwartet.«
Der Admiral hob die Hand, offenbar im Begriff, die Verbindung zu trennen. Doch dann hielt er noch einmal kurz inne.
»Lassen Sie mich eines klarstellen, Captain. Diese Sache, die Sie da gerade abgezogen haben … Wenn irgendetwas auch nur annähernd Ähnliches
jemals
wieder passiert, sorge ich dafür, dass man Sie aus der Flotte wirft.«
Der Bildschirm wurde schwarz und blieb es auch einen Augenblick, bevor wieder das Emblem der Sternenflotte darauf erschien.
Nun ja, das lief nicht so gut
, dachte Archer verärgert und auch nicht wenig verletzt. Er bedauerte kurz, dass Porthos in ihrer beider Quartier saß, statt hier bei ihm zu sein. In diesem Augenblick hätte er ein wenig unvoreingenommene tierische Nähe brauchen können.
Obwohl in seinem Inneren ein Sturm aus Gedanken und Gefühlen tobte, drängte sich ihm eine Sache wieder und wieder in den Sinn: Ganz gleich, ob Coridan Prime die Hilfe der
Enterprise
ablehnte, Archer hatte das Gefühl, dass es ihnen gelingen konnte, die durch den romulanischen Angriff drohende Zerstörung abzuwenden.
Es hängt alles davon ab, wie genau ich entscheide, die kommenden zweiundsiebzig Stunden zu verbringen
, dachte Archer.
Ungeachtet Gardners Befehlen.
Die Türglocke schreckte Archer aus seinen düsteren Gedanken. Er berührte die Komm-Taste auf dem Schreibtisch. »Herein.«
Mit einem leisen Zischen glitt die Tür auf. Auf der Schwelle stand T’Pol, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und den Kopf fragend zur Seite gelegt. Die Intensität ihres Blickes hingegen ging weit über schlichte Neugierde hinaus.
Sie weiß, dass ich etwas vor ihr verheimliche
, dachte Archer, als sie in den Bereitschaftsraum trat und die Tür sich hinter ihr schloss. Ein leichtes Schuldgefühl überkam ihn, als er daran
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