Was Menschen gutes tun
Sternenlicht gewesen war, das sich auf dem Helmvisier des Mannes gespiegelt hatte.
Obwohl der Abstand zwischen ihnen und ihren Verfolgern zu eng blieb, als dass Trip sich dabei wohl gefühlt hätte, war er doch erleichtert, festzustellen, dass Valdores vier Schiffe nicht länger aufholten.
Vielleicht überleben wir das hier wirklich – wenn wir nicht noch ein Triebwerksproblem zwischen hier und zu Hause bekommen
, dachte er mit einiger Beklemmung.
Auch für einen zweiten Glücksfall war er dankbar. Der Schaden, den der Subraumtransmitter erlitten hatte, war nicht annähernd so schlimm wie befürchtet. Trotzdem hatte es sie mehr als nur ein paar Basteleien und Flüche gekostet, das Gerät wieder zum Laufen zu bekommen. Nun konnten sie zumindest Audioübertragungen senden und empfangen. Dafür hatten sie allerdings wertvolle Energiereserven aus dem Antriebssystem abzweigen müssen, etwas, das Trip nur sehr ungern getan hatte, solange Admiral Valdores Truppen ihnen noch so dicht auf den Fersen waren.
Andererseits blieb ihm keine andere Wahl. Er musste die Sternenflotte vor dem bevorstehenden Angriff auf Coridan Prime warnen, selbst wenn das bedeutete, dass Ehrehin und er Admiral Valdore in die Hände fielen.
Trip verband das optische Kabel, das zu dem Komm-System seines Anzugs gehörte, mit der Audio-Buchse, die er soeben auf seiner Pilotenkonsole entdeckt hatte. Dann gab er eine spezielle Subraumaudiofrequenz ein und drehte den Verstärker so weit auf, wie er sich traute. In diesem Augenblick bemerkte er, dass Ehrehin ihn von der Kopilotenstation aus beobachtete. Seine zuvor wässrigen Augen strahlten nun wieder vor unverhohlener, beinahe jugendlicher Neugierde.
»Wen kontaktieren Sie?«, fragte der alte Mann und stockte, als er offenbar beinahe in seine alte Angewohnheit zurückverfallen wäre, Trip als Cunaehr anzusprechen. »Trip«, fügte er schließlich hinzu.
Dieser schenkte dem Wissenschaftler ein Lächeln. »Ich rufe einen Mann, der tun wird, was immer nötig ist, um uns zu helfen.«
Er berührte die Taste an seiner Brust, die sein Helmmikrofon aktivierte. Dann sagte er: »Hier spricht Lazarus. Ich rufe Captain Archer von der
Enterprise
. Priorität eins und verschlüsselt. Hier spricht Lazarus. Ich rufe Captain Jonathan Archer …«
DREIUND-VIERZIG
Freitag, 21. Februar 2155 Enterprise NX-01
»Captain, ich habe hier eine Prioritäts-Audionachricht für Sie«, meldete Hoshi, während sie auf ihrem Stuhl herumschwenkte und das kleine Komm-Gerät berührte, das sie manchmal am Ohr trug.
Archer warf ihr einen fragenden Blick zu. Er war gerade damit beschäftigt gewesen, seine Rede in ein Padd einzugeben. Nach den Ereignissen dieser Woche wusste er zwar nicht, ob man ihm überhaupt erlauben würde, sie bei der Zeremonie zur Unterzeichnung der Koalitionscharta zu halten, aber er wollte dennoch auf alles vorbereitet sein. »Von wem stammt die Nachricht, Hoshi?«
»Sie ist nur für Sie bestimmt.« Sie runzelte leicht die Stirn. »Das einzige andere Wort in der Subraumübertragung ist der Name Lazarus.«
Sofort stand Archer auf und ging in Richtung seines Bereitschaftsraums. »Ich nehme sie hier drinnen entgegen«, sagte er.
Trip lebt
, schoss es ihm durch den Kopf, und es fiel ihm schwer, sich ein breites Grinsen zu verkneifen, als er an einigen Mitgliedern der Brückenbesatzung vorbeiging. Er hoffte, dass die Nachricht gute Neuigkeiten enthielt. Vielleicht teilte ihm der Ingenieur mit, dass er bereit war, von seiner Spionagemission zurückzukehren.
Im Bereitschaftsraum angekommen, glitt Archer auf seinen Stuhl und berührte die Konsole auf dem Schreibtisch vor seiner Nase.
»Hier spricht Lazarus. Ich rufe Captain Archer von der
Enterprise
«
, drang die Stimme aus dem Lautsprecher. Das Geräusch war voller Statik und leicht verzerrt, und auch die Stimmlage klang etwas anders. Doch der Südstaatenakzent war unverkennbar. Es handelte sich um Trip.
»Archer hier. Es tut gut, deine Stimme zu hören. Bist du bereit, nach Hause zu kommen?«
»Danke, Captain, aber noch nicht ganz. Hier ist es drunter und drüber gegangen.«
Besorgt runzelte Archer die Stirn und beugte sich vor. »Geht es dir gut?«, fragte er. Er wünschte sich, zu dieser Nachricht gäbe es auch ein Bild. Er hätte gerne seinem alten Freund ins Gesicht geschaut.
»Mir geht es gut, aber Coridan steckt in Schwierigkeiten. Die Romulaner
werden
den Planeten definitiv angreifen. Aber sie beabsichtigen nicht, dort einzumarschieren. Sie wollen
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