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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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die eigene Hand und legte sie auf den Arm des Wissenschaftlers.
    Erst da fiel ihm das Kabel auf, das von dessen Schulter zum Boden neben Ehrehins Sitz verlief, um dort in der irgendwie nicht ganz geschlossenen Wartungsklappe zu verschwinden, unter der sich die Energierelais des Cockpits befanden.
    »Was zum Teufel?« Trip versuchte aufzustehen, doch es gelang ihm nicht, denn der gebrechliche alte Mann zwang ihn mit einer unerwartet kraftvollen Bewegung nach unten. Unbeholfen sackte Trip in seinen Sitz zurück, während Ehrehin sich rasch von ihm entfernte und zum Heck des Schiffs zurückzog. Erneut kämpfte sich Trip von seinem Stuhl hoch und kam mühsam auf die Beine. Gleichzeitig versuchte er, das Kabel zu fassen zu bekommen, das, wie er jetzt erst feststellte, gar nicht an Ehrehins Anzug hing, sondern am Rücken seines eigenen.
    Doch bevor seine ungeschickten behandschuhten Hände es packen konnten, gab es auf einmal einen hellen Blitz. Blendend goldene Flecken tanzten vor Trips Augen, und im nächsten Moment wurden alle seine Muskeln steif. Trips paralysierter Körper schwankte, kippte und fiel dann dem Deck entgegen. Krachend schlug er auf der Seite auf, als sein Körper in der Lücke zwischen dem Piloten- und dem Kopilotensitz landete.
    Die Energierelais
, dachte Trip benommen.
Er hat die Energierelais verwendet, um mich zu betäuben.
    Natürlich hätte es schlimmer kommen können, wenn der alte Mann beispielsweise stattdessen entschieden hätte, ihn einfach mit einer versteckten Disruptorpistole zu erschießen, die er leicht im Durcheinander ihrer übereilten Flucht aufgelesen haben könnte.
    Andererseits konnte Trip auch jetzt nicht viel mehr tun, als durch sein Helmvisier aufzublicken, während Ehrehin sich ihm mit großer Vorsicht näherte und dann anfing, Befehle in die Pilotenkonsole einzugeben, die Trip nicht richtig erkennen konnte. Das Vibrieren der Deckplatten veränderte sich, und Trip schloss daraus, dass der alte Mann sie aus dem Warp geholt hatte.
    Er versuchte, seinen Körper zu bewegen, doch erfolglos. Seine Glieder hatten sich praktisch in Stein verwandelt. Trip spürte, wie ihn der Mut verließ. Schon bald würden Valdores Schiffe eintreffen, und damit war sein Versagen komplett.
Scheint so, als wäre das, was irgendjemand Meisterspion Harris über meinen Nutzen im Außendienst erzählt hat, schwer übertrieben gewesen.
    Ihm war klar, dass sein Schicksal schon bald in den freundlichen Händen des romulanischen Militärs liegen würde. Und wenn man Ehrehin wenigstens in einem glauben durfte, dann wohl darin, dass Admiral Valdore wenig Interesse daran haben würde, Trip in Ketten nach Romulus zu schleifen. Einen flüchtigen Moment lang wünschte er sich, Ehrehin hätte ihn einfach mit einer der Brandpistolen der
Ejhoi Ormiin
niedergestreckt.
    Nein. Ich lasse nicht zu, dass es so endet. Auf keinen Fall!
    Trip sammelte all seine Kraft, um seinen Körper aufzurichten. Er wurde durch ein lautes, tappendes Geräusch belohnt, das, wie er schnell feststellte, von einem seiner Stiefel kam, der gegen den Fuß eines der Cockpitstühle getreten hatte. Es ermutigte ihn, dass er überhaupt eine Bewegung zustande brachte, wenn auch nur unkontrolliert.
    Doch auch Ehrehin musste sie bemerkt haben, denn einen Moment später schoss ein zweiter, kurzer, aber lähmender Elektroschock durch das Kabel und in Trips Körper. Dabei durchdrang er die Anzugisolierung, als wäre sie gar nicht da. Trips letzte klare Gedanken, als sein Bewusstsein hinter einem weiteren Vorhang heller, die Sicht verschleiernder Punkte versank, galten T’Pol, mit der er noch immer eine innige, wenn auch fragile Gedankenverbindung teilte. Er würde sie niemals wiedersehen, und es würde ihm auch nicht vergönnt sein, den Schmerz zu lindern, den er ihr bereits beschert hatte.
    Er stolperte über die Schwelle des Vergessens und fragte sich dabei, ob sie wohl das ferne Echo seines Todes spüren würde.

SIEBENUND-VIERZIG

Montag, 3. März 2155 Presidio, San Francisco
    »Ich bedaure, Ihnen allen mitteilen zu müssen, dass meine Regierung unter den gegebenen Umständen nicht Teil der Koalition werden kann.«
    Endlich ist es ausgesprochen
, dachte Botschafter Lekev von Coridan, während sich in der Kammer das verblüffte, kollektive Schweigen der versammelten Delegierten und Repräsentanten der vier anderen zukünftigen Koalitionswelten ausbreitete.
Im Guten wie im Schlechten, die Tat ist letztlich vollbracht.
    Im nächsten Moment sah sich Lekev

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