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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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sich Nog und schubste Jake gutmütig. »Glaubst du mir etwa nicht?«
    In einer Geste des Ergebens hielt Jake die Hände hoch. »Das ist alles an Misshandlung, was diese alten Knochen vertragen können.«
    Nog schnaubte. »Oh, du bist
so
ein alter Mann.«
    In diesem Augenblick erkannte Jake, wie sehr ihm das Scherzen und Necken gefehlt hatte, das früher zwischen ihm und seinem Freund an der Tagesordnung gewesen war. Es war wirklich zu lang her, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Er beschloss, bis zu ihrem nächsten Treffen nicht mehr so viel Zeit verstreichen zu lassen.
    »Also schön, schauen wir mal, was als Nächstes passiert ist«, sagte er und reaktivierte das Hologramm. »Lass uns das Beste hoffen.«

SECHSUND-VIERZIG

Sonntag, 23. Februar 2155 Unweit des romulanischen Raums
    Trip jubelte, als die Instrumente ihm bestätigten, dass es ihr Schiff endlich über die bekannten Grenzen des Romulanischen Sternenimperiums hinaus geschafft hatte. Natürlich wurde seine Freude etwas von der düsteren Erkenntnis gedämpft, dass Admiral Valdores Schiffe sich mitnichten von irgendeiner Grenze, die willkürlich auf den Karten der Stellarkartografen gezogen worden war, aufhalten ließen.
    Das einzig Gute war, dass es Ehrehin und ihm gelungen war, den Abstand zu ihren Verfolgern zu vergrößern, wenn auch nur ein wenig.
Zumindest bis der Warpantrieb dieser Schrottmühle das nächste Mal den Geist aufgibt
, dachte er und hoffte im nächsten Moment, das Schicksal durch den Gedanken nicht herausgefordert zu haben.
    Er zweigte so viel Energie ab, wie er sich traute, um die Subraumfrequenzen abzuhören. Gleich darauf war sein Hochgefühl vollkommen dahin.
    Oh Gott, nein. Nein, nein, nein
. Eine eisige Klaue legte sich um Trips Herz, als er die verstreuten Schnipsel des Durcheinanders von aufgeregtem Funkverkehr vernahm, die aus der Konsole drangen und im Inneren seines Anzughelms widerhallten. Eine vergleichsweise kleine Anzahl an Worten und Satzfetzen wiederholte sich immer wieder, und dank des Übersetzungsgeräts, das die Adigeoner ihm ins Ohr gepflanzt hatten, vernahm Trip sie in mindestens einem Dutzend menschlicher und nichtmenschlicher Sprachen klar und deutlich.
    »… Coridan Prime …«
    »… getroffen …«
    »… Coridan Prime …«
    »… Geschoss …«
    »… Coridan Prime …«
    »… Einschlag …«
    »… Desaster …«
    »… Katastrophengebiet Coridan …«
    »… Kontinente brennen …«
    »… Dilithiumfeuer …«
    »… Coridan Prime …«
    »… Zerstörung …«
    »… Flammenhölle …«
    »… Coridan Prime …«
    »… eine Milliarde Tote …«
    »… brennendes Dilithium …«
    »… Coridan Prime …«
    Trip saß wie vom Donner gerührt da, während vor seinem inneren Auge die Mutter aller nuklearen Kernschmelzen zündete, ausgelöst durch eine Kollision, die um ein Vielfaches stärker war als selbst der Asteroideneinschlag auf die Erde, der das Ende der Dinosaurier eingeläutet hatte. Als Folge des Einschlags des romulanischen Schiffs mussten sich die reichen Dilithiumadern Coridan Primes entzündet haben, eine Katastrophe, die noch durch die unglaublich destruktive, unkontrollierte Freisetzung der Antimaterie aus dem Antrieb des Schiffs verstärkt worden war.
    Hatten die Romulaner einen Piloten auf diese Mission geschickt? Möglicherweise hatten sie geplant, die entführten Aenar zu benutzen, um ferngesteuert weitere solcher Angriffe gegen andere Welten zu starten und dabei noch schnellere und schwerer abzufangende Schiffe einzusetzen. Bei dem Gedanken zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen.
    Mit leichter Verspätung bemerkte Trip, dass Ehrehin neben ihm stand und sich leicht vorbeugte. Offensichtlich versuchte er mit seinem eigenen Anzug-Komm-System mitzuhören. »Sagen Sie, Trip. Was ist gerade geschehen?«
    Ich war nicht schnell genug
. Das
ist gerade geschehen
. Laut sagte er: »Die Romulaner haben ihren Angriff gegen Coridan Prime bereits gestartet.« Seine Kehle fühlte sich auf einmal so trocken wie der Glühofen auf Vulkan an. »Und es klingt so, als hätte es sich ziemlich genau so abgespielt, wie man es erwarten würde. Vermutlich hatten die Coridaniten niemals eine Chance.«
    Ich konnte sie nicht vor den Romulanern beschützen. Genauso wenig wie ich meine Schwester Lizzie vor den Xindi beschützen konnte.
    Trip spürte, dass Ehrehin ihm sanft die behandschuhte Hand auf die gepolsterte Schulter seines Raumanzugs legte. Eine väterliche Geste des Trosts, wie er annahm. Er hob

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