Was Menschen gutes tun
aus, dass Sie beide niemals wiederkehren werden, sobald Sie die Grenzen des Romulanischen Sternenimperiums überschritten haben.«
Trip war zu betäubt, um die Worte, die er soeben gehört hatte, zu begreifen – geschweige denn von ihnen beunruhigt zu werden. Stattdessen spürte er, wie er in tiefer Finsternis versank. In seinen letzten Momenten halbwegs bewussten Denkens suchte er fast unwillkürlich Zuflucht in den Gebeten, die er als Kind gelernt hatte.
NEUNZEHN
Montag, 17. Februar 2155 Rigel X
Der hünenhafte Orioner, dem das Team aufgelauert hatte, trug eine Uniform, die ihn als recht hochrangigen Logistikangestellten auswies. Er war ein Befehlsempfänger des Orion-Syndikats und für die unzähligen eintreffenden und ausgehenden Gefangenen verantwortlich, während diese ihren Weg durch den Sklavenmarktkomplex und den umständlichen Verkaufsprozess nahmen.
Zu den Dingen, über die der Mann Shrans Ansicht nach Bescheid wissen musste, gehörten auch die Bewegungen der vielen Schiffe, die für die Aufnahme und Ablieferung der Unmengen an vernunftbegabter Fracht zuständig waren.
Glücklicherweise hatte der Bursche keinen Aufstand gemacht, als Shran ihm, flankiert von Captain Archer und Lieutenant Reed, entgegengetreten war, während ihm die drei MACOs mögliche Fluchtwege nach hinten abschnitten. Das Team hatte den Orioner erwischt, als er allein durch eine dämmrige und unbevölkerte Seitenpassage spaziert war. Mit den Mündungen ihrer Energiewaffen hatten sie ihn freundlich dazu »ermuntert«, sie in einen kleinen Lagerraum zu begleiten, den Shran und Archer zuvor ausgekundschaftet und für gut befunden hatten, um Unterhaltungen mit einigen der weniger zuvorkommenden Einheimischen zu führen.
Das Team hatte den Orioner in den schwach beleuchteten und nur unzureichend belüfteten Raum eskortiert und sich selbst wie auch ihn damit den wachsamen Augen der umherstreifenden Sicherheitstruppen des Sklavenmarkts entzogen. Dann waren Archer und Reed dazu übergegangen, Fragen zu stellen. Sie hatten sich nach dem gegenwärtigen Aufenthaltsort des Schiffs erkundigt, das erst kürzlich nach Rigel X gekommen war, um ein großes Kontingent Aenar-Gefangener aufzunehmen.
Der Orioner hatte bloß gelacht. Nachdem Archer seine Fragen mehrfach wiederholt und obendrein damit gedroht hatte, dass in Kürze die menschlichen Soldaten nachhelfen würden, seine Zunge zu lösen, hatte der Angestellte den Captain sogar
angespuckt
.
Und wieder lachte die Grünhaut.
Denn der Kerl
weiß,
wo dieses Schiff ist
, dachte Shran, von stummer Wut erfüllt. Archer hatte ihn eindringlich gewarnt, dass seine Teilnahme an dieser Mission von seiner Bereitschaft zur Zurückhaltung abhing, und bislang hatte sich der Andorianer dem gebeugt.
Doch jetzt konnte er sich nicht länger beherrschen. Die Uneinsichtigkeit des Orioners und sein herablassendes Gelächter entfachten einen eisblauen Zorn in Shrans Brust, eine so brennende Leidenschaft, dass er an nichts anderes mehr denken konnte, als diesen Mann zu einem blutigen, bewusstlosen Haufen Grün zusammenzuschlagen.
Der Umstand, dass der Orioner beinahe doppelt so groß wie Shran war, kümmerte ihn dabei nicht im Geringsten.
Knurrend warf sich Shran nach vorne und rammte den Orioner mit aller Macht. Er riss den verblüfften Sklavenhändler von den Füßen und ließ ihn mit geradezu knochenbrecherischer Gewalt rücklings auf den Betonfußboden krachen. Im nächsten Moment hockte er auf dem am Boden liegenden Orioner, presste ein Knie auf die Kehle des hünenhaften Mannes und drückte mit all seinem Gewicht zu. »Du weißt, wohin das Schiff geflogen ist, das die Aenar transportiert«, fauchte Shran den Orioner an, während seine unterschiedlich langen Antennen wie zwei hungrige Vipern nach vorne peitschten. »Du wirst dieses Wissen
jetzt
mit uns teilen.«
Der Orioner keuchte und gurgelte. Mit Händen groß wie Schaufeln griff er nach Shrans Kehle. In blitzschneller Folge schlug der Andorianer dem anderen Mann seine beiden Fäuste ins Gesicht, und die großen grünen Hände wankten.
»Shran.« Archers Stimme in seinem Rücken hatte einen drängenden Tonfall.
Shran ignorierte sie und übte weiter Druck auf die Kehle des Sklavenhändlers aus. »Rede mit mir!«, schrie er. Dann versetzte er dem Orioner weitere Schläge. Links, rechts, links.
»Shran!« Diesmal war es Lieutenant Reed.
Shran spürte, wie Hände grob nach ihm griffen, zwei Arme an jeder Seite. Er fuhr herum, knurrte und sah, dass die
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