Was Menschen gutes tun
Lebensspanne.«
Ungläubig schüttelte Trip den Kopf, dann beugte er sich noch ein wenig mehr dem Spiegel entgegen, bis er sich beinahe Nasenspitze an Nasenspitze mit dem Bild Cunaehrs befand. »Tinh, wenn wir diese Mission vermasseln, wird die Frage, wie wir ein paar zusätzliche Jahre lang unser Rentengeld ausgeben, sicher nicht an der Spitze unserer Liste an Problemen stehen.«
EINUND-ZWANZIG
Donnerstag, 20. Februar 2155 Enterprise NX-01
Die wirbelnden blaugrünen Wolkenbänder von Adigeon Prime, die auf dem Hauptsichtschirm der
Enterprise
-Brücke zu sehen waren, verschwanden und wurden durch das Bild eines vage humanoiden Wesens ersetzt. Die weiten braunen Schwingen des Geschöpfs, seine federbedeckte Haut und die riesigen, offensichtlich lidlosen Augen verliehen ihm eine mehr als nur flüchtige Ähnlichkeit mit einer riesigen Schleiereule.
»Universalübersetzer aktiviert, Captain«, meldete Hoshi von der Kommunikationskonsole, die sich an Backbord im vorderen Bereich der Brücke befand. T’Pol stand an der Station direkt zu Hoshis Linker und beobachtete aufmerksam die Anzeigen ihrer Wissenschaftskonsole.
»Captain Archer«
, sagte die vogelartige Kreatur auf dem Schirm, wobei das Zirpen ihrer nichtmenschlichen, vertikalen Mundpartie durch Hoshis linguistische Algorithmen in verständliche Sprache übertragen wurde.
»Mir wurde mitgeteilt, dass Sie versucht haben, mich zu erreichen.«
Archer gab sein Bestes, dem adigeonischen Offiziellen ein diplomatisches Lächeln zu schenken und dabei zumindest den Anschein von Geduld zu erwecken.
Ja, das habe ich
, dachte er.
Den ganzen verdammten Tag
. Laut sagte er: »Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, mit mir zu sprechen, Administrator Khoulka’las.«
Archer hörte, wie hinter seinem Rücken die Turbolifttüren aufglitten. Er blickte kurz über die Schulter und sah, dass Shran eingetroffen war, der ernst dreinblickte. Hinter ihm trat Theras aus dem Lift. Der Aenar schien allein von der Vorstellung eingeschüchtert zu sein, sich auf einer Raumschiffbrücke zu befinden. Dabei konnte er sie, wie Archer wusste, nicht einmal sehen.
Der Captain drehte sich wieder zu dem Adigeoner auf dem Schirm um. »Wir versuchen, eine Gruppe von Leuten zu finden, die vor Kurzem von orionischen Sklavenhändlern von Andor verschleppt wurden«, sagte er.
»Wie unerfreulich«
, gab der Administrator zurück,
»dass jemand gegen seinen Willen in die Hände orionischer Sklavenhändler gefallen ist. Wie viele Andorianer wurden entführt?«
Archer glaubte, so etwas wie Mitgefühl in der synthetischen Stimme zu hören, aber er war sich nicht sicher, ob dies der Anteilnahme des Administrators oder den Erkennungsroutinen für emotionale Subtexte zu verdanken war, die Hoshi in ihre Übersetzungssoftware einprogrammiert hatte.
»Insgesamt siebenunddreißig Individuen«, sagte Archer. »Und genau genommen handelt es sich nicht um Andorianer als solche.«
»Keine Andorianer? Aber von Andor?«
Die synthetische Stimme des Administrators klang verwirrt, auch wenn die Körpersprache des Geschöpfs, die im Wesentlichen aus häufigen, kleinen, zuckenden Bewegungen bestand, undurchsichtig blieb.
»Die Gefangenen sind Aenar, Administrator. Eine Subspezies der andorianischen Rasse. Sie sind Pazifisten und unfähig, sich selbst zu verteidigen. Und sie verfügen über starke telepathische Fähigkeiten, was vermutlich der Grund dafür ist, dass sie so wertvolle Ziele für die orionischen Sklavenhändler darstellten.«
»
Ich verstehe
.«
»Administrator, wir haben Informationen erhalten, die darauf hindeuten, dass die Sklavenhändler die Aenar-Gefangenen auf ein Schiff gebracht haben, das zu Ihrer Welt unterwegs war. Außerdem scheint es, als hätten adigeonische Handelsagenten einen Verkauf der Aenar an eine dritte Partei durchgeführt.«
»Solche Drittpartei-Geschäftsabkommen sind auf Adigeon Prime völlig normal, Captain. Unternehmen in drei Sektoren vertrauen auf die unangreifbaren, duraniumharten Verschwiegenheitsvereinbarungen, die auf unserer Welt üblich sind.«
Archer holte tief Luft und suchte seine innere Mitte, bevor er weitersprach. »Ich respektiere die Verschwiegenheit der Händler, Anwälte und Geschäftsleute von Adigeon Prime, Administrator. Aber ein schreckliches Verbrechen wurde verübt, und wir müssen es untersuchen. Wir brauchen mehr Einzelheiten über die Geschäftsvereinbarungen der Sklavenhändler – darunter auch die Identität und den Aufenthaltsort der …
Weitere Kostenlose Bücher