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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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letztendlichen Käufer.«
    »Entführung ist in der Tat ein schreckliches Verbrechen, Captain. Allerdings gilt das ebenso für das Aufheben des auf Adigeon Prime geheiligten Schleiers der Privatsphäre.«
    Archers Geduldsfaden näherte sich mittlerweile zügig seiner Zerreißgrenze. »Administrator, es muss doch irgendeine Regelung in den adigeonischen Gesetzen geben, die es Ihnen erlaubt, die Transaktionsaufzeichnungen in einem Fall wie diesem einzusehen.«
    »Die gibt es in der Tat, Captain.«
    Schon besser
, dachte Archer und schluckte seine Frustration herunter. »Was muss ich tun, Administrator?«
    »Sie müssen einen berechtigten Verdacht demonstrieren, dass ein adigeonischer Handelsagent wissentlich an einer Transaktion mitgewirkt hat, die entweder betrügerisch ist oder aus anderem Grund durch das adigeonische Gesetz verboten.«
    Jetzt kommen wir endlich voran
, dachte Archer und nickte dem adigeonischen Offiziellen zu. »Administrator, ein Mitglied des Orion-Syndikats hat uns darüber in Kenntnis gesetzt, dass orionische Sklavenhändler ein Abkommen getroffen haben, eine Gruppe von siebenunddreißig Aenar-Telepathen an einen anonymen Klienten zu verkaufen, wobei ein adigeonischer Handelsagent als Vermittler dienen sollte. Aufgrund eines vor Kurzem stattgefundenen Vorfalls zwischen der Sternenflotte und dem romulanischen Militär gibt es gute Gründe dafür, anzunehmen, dass das Romulanische Sternenimperium besagter Klient ist, der die Telepathen erhalten soll. Wenn der adigeonische Agent, der diese Transaktion durchführt, nicht gefunden und aufgehalten wird, Administrator, könnte Ihre Welt an einem schwerwiegenden Verbrechen gegen das Volk der Aenar und die Welt Andor beteiligt sein.«
    Ich wusste doch, dass sich diese Juraseminare in Stanford irgendwann auszahlen
, dachte Archer, der stolz auf die Art war, wie er den Fall soeben präsentiert hatte.
    Nachdem Archer geendet hatte, musterte ihn die Vogelkreatur für etwa eine Minute schweigend. Die nervös zuckenden Augenmembranen des Administrators waren der einzige Beweis, dass der Vogelartige noch am Leben war.
    Schließlich sagte der Administrator:
»Wollen Sie damit sagen, dass die Aenar-Telepathen, die von den Orionern beschafft wurden, nicht die Fähigkeiten besitzen, die der Handelsvertrag vorschreibt, oder dass sie nicht im vertraglich festgelegten Zustand ausgeliefert wurden?«
    »Nein, Administrator Khoulka’las«, erwiderte Archer, und das Gefühl der Frustration kehrte mit Macht zurück. »Und ich begreife nicht, inwiefern das irgendwie relevant wäre. Was ich
sagen
will, ist, dass die Entführung dieser Leute genau das Verbrechen darstellt, das die Voraussetzung erfüllt, uns den Zugriff auf die entsprechenden Geschäftsaufzeichnungen zu erlauben.«
    Der Administrator versuchte sich in der Schleiereulenversion eines Schulterzuckens.
»Das können Sie gerne tun, Captain. Aber Ihre Worte sind nicht minder irrelevant. Bis jetzt haben Sie mir kein Verbrechen beschrieben, das innerhalb der Grenzen meines Wirkungsgebiets verübt wurde. Sie haben weder Beweise dafür geliefert, dass ein adigeonischer Vermittler seine Dienste einem Kunden gegenüber falsch dargestellt hätte, noch, dass es irgendeinen anderen Akt geschäftlicher Nachlässigkeit oder Gesetzesübertretung gab. Adigeon Primes geheiligter Schleier der Privatsphäre bleibt daher unangetastet. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht helfen …«
    »Administrator Khoulka’las, es wird nur …«
    »Guten Tag, Captain«
, unterbrach ihn der Administrator. Eine halbe Sekunde später verschwand sein Gesicht vom Schirm, und die Verbindung wurde am anderen Ende unterbrochen.
    »Verdammt«, brummte Archer, während er auf das nun wieder auf dem Sichtschirm angezeigte Bild der blaugrünen Welt starrte, die Hunderte Kilometer unter ihnen langsam um ihre eigene Achse rotierte. »Ich hätte die Koalition erwähnen sollen«, murmelte er halb zu sich selbst. »Einen Angriff auf eine Mitgliedswelt zu unterstützen, heißt, einen Angriff auf alle Mitgliedswelten zu unterstützen. Khoulka’las mag Eiswasser statt Blut in seinen Adern haben, aber ich bezweifle, dass selbst er es sich mit gleich
fünf
anderen Planeten verscherzen will.«
    »Unglücklicherweise«, warf T’Pol ein, »treten die Vereinbarungen zum gegenseitigen Beistand im Angriffsfall erst in Kraft, nachdem die Dokumente der Charta unterschrieben wurden. Bis jetzt haben die Entführung der Aenar und alle damit in Verbindung stehenden Verbrechen

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