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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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chirurgisch verändert, um einem gewöhnlichen Romulaner zu ähneln, so wie in meinem Fall. Tatsächlich wurde Ihnen, bis hin zum Stimmmuster, das Aussehen eines
ganz bestimmten
Romulaners verliehen. Ab jetzt sind Sie ein junger Warp-wissenschaftler namens Cunaehr, der ein Assistent und der engste Vertraute von Doktor Ehrehin war.«
    »War?«, fragte Trip und drehte sich zu Phuong um. »Vergangenheitsform?«
    »Er ist tot«, sagte Phuong nickend. »Er wurde erst kürzlich bei einem Warptestunfall getötet.«
    Ein dumpfes Misstrauen begann sich in Trips Eingeweiden zu regen. »Sie wussten schon vorher, in was sie uns verwandeln würden?«
    Phuong hob abwehrend die Hand. »Ich wusste dank unserer Geheimdienstdossiers von Cunaehr und seiner Beziehung zu Ehrehin. Aber was das Aussehen der Romulaner angeht, bin ich genauso überrascht wie Sie. Im Hinblick auf das genaue Äußere prominenter Romulaner scheinen die adigeonischen Chirurgen ihre eigenen Quellen zu haben.«
    Trip strich sich über seine nun sehr fremd aussehende Wange. »Nun, wollen wir hoffen, dass sie ihre Arbeit gut genug gemacht haben, um diesen Doktor Ehrehin zu täuschen.«
    »Das ist womöglich gar nicht so schwer, wenn unser Dossier über Ehrehin korrekt ist«, sagte Phuong.
    Auf Trips veränderter Stirn tauchten fragende Falten auf. »Was meinen Sie damit?«
    »Doktor Ehrehin ist ein alter Mann, Commander. Und in den letzten Wochen war er Berichten zufolge nur gelegentlich ganz bei Sinnen. Soweit ich weiß, hatte das bislang keine Auswirkungen auf seine theoretische und mathematische Arbeit. Aber es ist gut möglich, dass ihn sein Zustand beeinflussbar genug macht, um die Erde und andere Koalitionswelten von seiner Expertise profitieren zu lassen – vorausgesetzt, wir wiegen ihn durch die Anwesenheit eines seiner engsten Vertrauten in Sicherheit.«
    Die Anwesenheit eines toten Mannes
, dachte Trip. So langsam schwante ihm, dass er im Begriff war, an etwas außerordentlich Hässlichem teilzuhaben. »Alles, was ich tun muss, ist also, mich als der geliebte Schüler Ehrehins auszugeben. Und dann die Schwäche eines kraftlosen, alten Mannes auszunutzen.«
    Phuong machte ein finsteres Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir sind im Krieg, Commander.«
    »Natürlich sind wir das, Tinh. Aber das bedeutet nicht, dass es mir gefallen muss.« Trip wandte sich erneut dem Spiegel zu und blickte einmal mehr in das Gesicht von Cunaehr. So wichtig diese Mission seines Wissens auch war, er hegte den festen Entschluss, nicht zuzulassen, dass sie seine wahre Identität vollkommen schluckte – zumindest nicht für immer. Seine Rolle als Cunaehr, ganz zu schweigen von Phuongs offensichtlicher Neigung, alle nur denkbaren Mittel durch den Zweck heiligen zu lassen, durften nicht den Mann verschlingen, der er tief in seinem Herzen nach wie vor war.
Schließlich
, dachte Trip,
muss ich irgendwann noch nach Hause zurückkehren und all das hinter mir lassen können
.
    Er fuhr mit dem Zeigefinger an einem seiner sich seltsam echt anfühlenden, spitzen Ohren entlang. »Was
genau
haben die Adigeoner eigentlich mit uns angestellt?«
    »Die Einzelheiten?«, fragte Phuong. »Nun, die Behörde hat keine Kosten gescheut, Commander. Die Adigeoner haben nicht nur alle notwendigen kosmetischen Korrekturen vorgenommen, sondern auch durchaus einiges an unserem Innenleben verändert. Natürlich ist all das umkehrbar. Sie haben sogar unsere Gene resequenziert.«
    Trip wandte sich wieder zu Phuong um. Seine Fäuste ballten sich unwillkürlich. »Das ist illegal.«
    Phuong zuckte mit den Schultern. »Auf der Erde ist es illegal, Commander. Aber die Adigeoner waren weder an der Tyrannei der Augments im zwanzigsten Jahrhundert beteiligt noch an den Eugenischen Kriegen. Aus diesem Grund sind sie in diesen Dingen etwas weniger empfindlich als wir.«
    »Aber warum unsere DNA verändern?«
    »Weil das die einzige Möglichkeit ist, misstrauische Romulaner zu täuschen – vor allem solche mit medizinischen Scannern. Sie werden sogar grün bluten, wenn Sie sich beim Rasieren schneiden. Nur eine extrem genaue Gewebeuntersuchung würde die Wahrheit enthüllen.«
    Oder eine Autopsie
, dachte Trip, aber er gab sich alle Mühe, diesen unerfreulichen Gedanken gleich wieder von sich zu schieben.
    »Abgesehen davon sind die Adigeoner der Ansicht, dass wir als Folge der Eingriffe sogar einige positive gesundheitliche Langzeiteffekte mitnehmen«, fuhr Phuong fort. »Etwa eine verlängerte

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