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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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ich sie geheiratet, aber nicht lange darauf haben wir feststellen müssen, dass wir einfach nicht zueinander passen. Wir sind zwei Jahre zusammengeblieben und haben uns dann scheiden lassen. Da es uns beiden unangenehm war, weiterhin im selben Haushalt zu arbeiten, entschied ich mich dafür, zu gehen und eine neue Anstellung zu suchen. So bin ich hierhergekommen.“
    „Und seit wann treffen Sie Ihren Sohn nicht mehr?“
    „Als er sechs war, hat seine Mutter wieder geheiratet. Zunächst bin ich eifersüchtig gewesen, aber der neue Mann war gut zu Richard und hat ihn wie seinen eigenen Sohn behandelt. Ein Jahr später hat man ihm eine Stelle in England angeboten. Zunächst bin ich dagegen gewesen, aber meine Ex hatte recht: Ich hatte keine Zeit für meinen Sohn – im Gegensatz zu seinem Stiefvater. Also hat sie mich überzeugt, dass es das Beste wäre, ihn gehen zu lassen.“
    „Das muss ja furchtbar für Sie gewesen sein.“
    „Es war die schwierigste Entscheidung, die ich jemals zu treffen hatte. Ich habe versucht, über Telefon und mit Briefen in Kontakt zu bleiben, aber wir haben uns auseinander gelebt. Vermutlich hatte er mich einfach nicht mehr gebraucht.“
    Er sah so traurig aus, dass Anne vor Mitleid Tränen in die Augen traten, und sie legte ihre Hand auf Geoffreys. Ihr war nie in den Sinn gekommen, dass der Butler auch ein Leben haben könnte, und was sie eben erfahren hatte, schockierte sie. „Es tut mir so leid, Geoffrey.“
    Sein Blick trübte sich auch ein wenig. „Anfangs bin ich sehr traurig gewesen, aber dann hatte ich ja Sie und Ihre Geschwister, um die ich mich kümmern konnte. Allerdings mache ich mir schreckliche Sorgen, dass es ein Fehler gewesen sein könnte, meinen Sohn nach England gehen zu lassen.“
    Am liebsten hätte Anne ihn umarmt. „Sie haben getan, was Sie für das Beste hielten. Warum nehmen Sie nicht jetzt wieder Kontakt zu ihm auf? Wissen Sie, wo er lebt und womit er sein Geld verdient?“
    „Als ich das letzte Mal mit seiner Mutter gesprochen habe, hat er bei der britischen Marine gedient.“
    „Das klingt aber beeindruckend.“
    „Sie hat damit geprahlt, dass Richard so eine Art Computergenie geworden sei. Das ist allerdings schon zehn Jahre her.“
    „Sie können doch zumindest versuchen herauszufinden, wo er jetzt steckt.“
    Mit dem Daumen fuhr er über den Rand des Glases. „Was, wenn ich Erfolg habe und nicht mag, was ich vorfinde?“
    Anne wunderte sich, warum er solche Gedanken hatte. Zumindest sollte er versuchen, seinen Sohn ausfindig zu machen.
    Geoffrey trank den Rest von seinem Scotch und sah auf die Uhr. „Beinahe Mitternacht. Ich sollte jetzt schlafen gehen – das gilt auch für Sie, junge Dame.“
    Seit zehn Jahren hatte Geoffrey sie nicht mehr so genannt. Anne lächelte. „Ja, Sir.“
    Als er zu seinem Quartier neben der Küche ging, berührte er im Vorbeigehen Annes Schulter. Anne erkannte abermals erschreckt, wie alt er ihr plötzlich vorkam. Als sie nach unten sah, bemerkte sie, dass sie nicht einen Schluck von ihrem Tee getrunken hatte, der in der Zwischenzeit kalt geworden war.
    Der König war schon so lange nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten, dass Sam aufrichtig betroffen war, als er ihn am nächsten Nachmittag traf. Obwohl er von dem schlechten Gesundheitszustand des Königs gehört hatte, hatte er nicht erwartet, dass der Regent dermaßen blass und zerbrechlich aussehen würde. Auch die Königin sah müde aus, denn seit Monaten war sie ihrem Mann nicht mehr von der Seite gewichen. Doch freute sich das Königspaar ungemein, als Sam ihnen mitteilte, Anne heiraten zu wollen und bei ihnen um die Hand ihrer Tochter anhielt. Geistig war der König immer noch voll auf der Höhe. „Ich hatte gehofft, dass Sie das Richtige tun würden, Sam“, sagte er. „Zum Wohle meines Enkels.“
    „Sicher werdet ihr schnell heiraten wollen“, wandte die Königin sich an Anne. „Bevor man es dir richtig ansieht.“
    Einen kurzen Moment war Sam beleidigt, denn Anne und er hatten eigentlich beschlossen, ihren Eltern gemeinsam von der Schwangerschaft zu erzählen. Er sah zu Anne hinüber und bemerkte ihren fassungslosen Blick – da wurde ihm klar, dass sie es nicht gewesen war, die etwas verraten hatte.
    „Ich bringe Louisa um!“, rief Anne und sah ganz so aus, als würde sie ihre Worte wahr machen wollen. „Oder hat Chris gepetzt?“
    Sam verschränkte die Arme vor der Brust und verkniff sich ein Lächeln. Das war also die temperamentvolle Seite

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