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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Dukes verliehen hatte, durfte er offiziell nicht mehr in der Politik tätig sein. Seine Sekretärin Grace hatte ihn tränenreich verabschiedet.
    Nach der Rückkehr aus den Flitterwochen würde Sam seine neue Stelle in der Monarchie antreten. Er konnte nicht behaupten, dass diese Aussicht ihn besonders reizte, doch er war darum bemüht, möglichst vorurteilslos und mit positiver Grundeinstellung an die Sache heranzugehen. Zumindest versuchte man nicht, ihn in den königlichen Landwirtschaftsbetrieb zu zwingen. Ein Farmer war er nämlich ganz und gar nicht. Weder hatte er einen Schimmer von Saatgut und der Bestellung von Farmland, noch hatte er vor, mehr darüber zu erfahren.
    Stattdessen plante er, überragende Arbeit als neuer Direktor für auswärtige Angelegenheiten zu leisten, um eines Tages Chris’ rechte Hand zu werden, sobald dieser das Amt des Königs antrat.
    Als die Musik einsetzte, blickte Sam auf und sah, wie Anne und ihr Vater ihre Positionen einnahmen. Anne trug ein bodenlanges cremefarbenes Kleid mit seidenen Rüschen. Doch auch damit gelang es ihr nicht, ihre Schwangerschaft zu verbergen. Sam hätte schwören können, dass ihr Bauch doppelt so groß geworden war wie in der Woche, als sie ihn besucht hatte. Soweit es ihn betraf, war dieser Anblick umso erregender.
    Ihre Locken trug sie hochgesteckt, und vereinzelte Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Ihre Tiara war, wie es sich für eine Prinzessin gehörte, mit Juwelen besetzt.
 Alle erhoben sich, und Sam sah ihr fasziniert dabei zu, wie sie langsam auf ihn zuschritt. Sie war nicht nur unglaublich schön, sie strahlte auch aus ihrem Inneren eine tiefe Zufriedenheit aus.
    Dem König an ihrer Seite war anzusehen, dass der Marsch ihn anstrengte, doch er bewältigte ihn mit Würde und Anmut.
    Das wär’s also, dachte Sam, als der König Annes Hand in Sams legte. Das war das Ende seines bisherigen Lebens. Doch als sie ihre Gelöbnisse und die Ringe austauschten, fühlte Sam sich keineswegs in die Enge getrieben. Stattdessen verspürte er eine große Ruhe, was ihn darin bestätigte, das Richtige zu tun – nicht nur für das Kind, sondern auch für sich und Anne.
    Nach der Zeremonie wurden in einem Zelt Getränke und erlesene Häppchen gereicht. Sam stand an der Bar und beobachtete seine Frau, die sich mit seinem Bruder unterhielt, der äußerst angetan von ihr zu sein schien. Unter den Umständen hätte Sam beinahe erwartet, dass es zwischen ihren Familien zu Spannungen kommen könnte, aber alle schienen sich prächtig zu verstehen. Beinahe schon zu prächtig.
    Prinz Christian trat ebenfalls an die Bar, um sich einen Drink zu holen. „Schöne Hochzeit“, bemerkte er.
    „Ja.“ Sam nickte.
    Nachdem er sein Glas bekommen hatte, blieb Christian neben Sam stehen. „Ich habe meine Schwester noch nie so glücklich gesehen.“
    Und glücklich sah sie aus. Sam war froh, dass seine Familie diese Seite von Anne kennenlernte, die so ganz anders war als die, die man aus der Klatschpresse kannte. Sam stellte sich vor, dass dies die wahre Anne war, seine Anne, die er von ihrer negativen Lebenseinstellung befreit hatte.
    Als sie seinen Blick bemerkte, lächelte sie ihm zu.
    „Deine Schwester verdient es, glücklich zu sein“, sagte Sam.
    „Ja“, entgegnete Christian und fügte lächelnd hinzu: „Wenn du sie jemals verletzen solltest, bekommst du es mit mir zu tun.“
    Sam vermutete, dass das nur teilweise als scherzhafte Bemerkung gemeint war. „Ich werde daran denken, Eure Hoheit.“
    Babyweinen unterbrach ihre leise Unterhaltung, und beide Männer drehten sich um. Prinzessin Melissa war gerade dabei, zwei Säuglinge im Arm zu wiegen.
    „Schätze, das ist mein Einsatz“, meinte der Prinz und machte sich auf den Weg zu seiner Frau, doch er blieb noch einmal kurz stehen. „Übrigens, da wir ja jetzt eine Familie sind, kannst du das ‚Eure Hoheit‘ weglassen und mich einfach Chris nennen.“
    „Nach all den Jahren, in denen ich dich mit deinem Titel angeredet habe, wird mir das ein wenig schwerfallen.“
    „Geht mir genauso“, erwiderte Chris lächelnd und setzte seinen Weg fort, um seiner Frau beizustehen.
    Als Sam eine Hand auf seinem Arm spürte, wandte er sich um und erblickte Anne. Sie schob ihren Arm unter seinen und kuschelte sich an ihn. „Kannst du es glauben, Sam?“, fragte sie aufgeregt. „Wir sind verheiratet.“
    „Seltsam, nicht?“
    „Findest du es komisch, dass ich so glücklich bin?“
    „Keineswegs.“ Er beugte sich zu ihr

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