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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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widersprach, wusste sie, dass sie recht hatte. „Ich habe bereits meinem Anwalt Bescheid gegeben, damit er die Scheidungspapiere aufsetzt.“
    „Du hast gesagt, wenn wir erst einmal verheiratet sind, dann wäre es das gewesen.“
    „Ich habe mit Chris gesprochen, und er ist einverstanden. Außerdem hat er mir versichert, dass dir dein Titel aberkannt wird, sobald alles offiziell ist. Dann solltest du immer noch genügend Zeit haben, deinen Wahlkampf vorzubereiten und als Premierminister anzutreten. Du kannst all das tun, was du immer gewollt hast.“
    Trotzdem wirkte er noch zögerlich. Anne wäre lieber gewesen, wenn er schon mit dem Packen seiner Sachen begonnen hätte.
    „Warum machst du das?“, fragte er. „Warum jetzt?“
    „Weil ich nicht mehr länger so leben kann. Ich habe zwar einen schrecklichen Fehler begangen, aber ich kann nicht bis an mein Lebensende dafür büßen. Auch ich verdiene es, glücklich zu sein und mit jemandem verheiratet zu sein, der mich liebt und nicht nur der Kinder wegen bei mir bleibt.“
    „Ich habe dich aber ausschließlich wegen der Kinder geheiratet.“
    Ja, das hatte er – wie hatte sie das nur vergessen können. „Ihnen wird es nicht besser gehen, wenn ihre Eltern eine unglückliche Ehe führen. Wir teilen uns das Sorgerecht, und sie wachsen in dem Wissen auf, dass beide Eltern sie sehr, sehr lieb haben – auch, wenn sie nicht im selben Haushalt leben. Sie werden ein glückliches Leben führen wie Millionen anderer Scheidungskinder auch.“
    „Und mein Amt als Botschafter?“
    „Chris hat versprochen, sich um einen Ersatz zu kümmern. Dir steht es frei, den Job zu machen, den du willst – ab sofort.“
    „Ich habe meinen Job gemocht“, erwiderte er.
    „Aber jetzt kannst du den haben, den du wirklich wolltest.“
    Eine Weile schwieg er, als würde er über alles nachdenken. Ein Fünkchen Hoffnung keimte in Anne auf. Vielleicht wurde ihm ja jetzt klar, was er alles verlieren würde.
    Doch dann nickte er. „Vermutlich ist es das Beste.“ Damit brach er Anne das Herz. Würde er sie auch nur ein bisschen lieben, dann hätte er um sie gekämpft.
    „Ich möchte, dass du heute Abend noch gehst“, erklärte sie mit kalter Stimme, um Fassung bemüht. Schließlich war sie die Xanthippe und ließ nicht zu, dass andere Menschen ihr wehtaten.
    „Wenn es das ist, was du willst“, entgegnete Sam.
    Nein, hätte sie am liebsten gerufen, denn sie wollte, dass er so war wie unmittelbar nach ihrer Hochzeit. Der Mann, der so lieb und fürsorglich gewesen war, als Anne ihren Vater verloren hatte. Ihr Partner. Und obwohl sie hoffte, dass er sie liebte, wusste sie, dass es nie der Fall sein würde.
    „Das ist es, was ich will. Ich gehe jetzt, damit du packen kannst.“
    „Sicher?“
    „Ich bin mir nie so sicher gewesen. Ich …“ Sie stockte. „Ich liebe dich bloß nicht mehr.“
    „Von Liebe ist nie die Rede gewesen.“
    Für ihn vielleicht nicht, für Anne schon. Es war gelogen, wenn sie ihm sagte, dass sie ihn nicht liebte. Doch mit dieser Lüge – da war sie sicher – würde er leben können.
    Sam war erleichtert. Er hatte seinen Job verloren, würde bald ein geschiedener Mann sein und nicht im selben Haus wie seine Kinder wohnen – und er war glücklich.
    Zumindest redete er sich das immer und immer wieder ein. Irgendwann würde er bestimmt anfangen, es auch zu glauben.
    Er zog in sein Stadthaus mit der strahlend neuen Küche und den tadellosen Deckenwänden zurück. Genau hier hatte er sein wollen. Jetzt fiel ihm auf, dass es sich gar nicht mehr wie Zuhause anfühlte.
    Mit der Zeit gewöhne ich mich schon wieder ein, sagte er sich. Jetzt konnte er mit seinem Leben weitermachen, in die Fußstapfen seines Vaters treten und sich um das Amt des Premierministers bemühen. Allerdings schreckte ihn der Gedanke an die aufwendige Kampagne ein wenig ab. Er hatte noch nicht einmal eine Ahnung, wen er für den Wahlkampf in sein Team holen sollte.
    Anne zu verlassen war trotzdem die richtige Entscheidung gewesen. Allerdings hatte er sie weniger verlassen, als dass er vielmehr von ihr herausgeworfen worden war.
    Er wusste nicht zu sagen, warum er nach drei Tagen immer noch nicht den Mut aufgebracht hatte, seinen Eltern von der Scheidung zu erzählen. Die Presse würde schon bald über die Geschichte herfallen. Und Sam wollte nicht, dass seine Eltern aus der Zeitung erfuhren, dass ihr Sohn als Ehemann versagt hatte.
    So fühlte er sich nämlich – als totaler Versager. Doch er

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