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Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Titel: Was nicht passt, wird kuessend gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Innerhalb weniger Sekunden breitete sich der beruhigende Duft im Raum aus und sorgte zusammen mit dem Dampf dafür, dass Nevada anfing, sich zu entspannen.
    Sie ging ins Badezimmer und zog ihre Stiefel aus, dann den Rest der Kleidung. Nachdem sie in ihren Bademantel geschlüpft war, kehrte sie ins Badezimmer zurück, um darauf zu warten, dass die Badewanne voll war.
    Ohne Vorwarnung erinnerte sie sich an das erste Mal, als sie Tucker getroffen hatte. Sie war damals vielleicht zehn Jahre alt gewesen, und Ethan und Josh hatten ihn von ihrem Radfahrcamp mit nach Hause gebracht. Das Aufregendste an seinem Besuch war, dass sein Vater mit einem Privatjet einflog, um ihn abzuholen. Diese Tatsache fand sie damals weit faszinierender als Tucker selbst.
    Acht Jahre später, als sie zu Hause auszog, um aufs College zu gehen, hatte Ethan sie gebeten, seinen alten Kumpel ausfindig zu machen. Pflichtbewusst hatte sie bei ihm angerufen und war überrascht gewesen, dass Tucker ganz begeistert von der Aussicht schien, sie wiederzusehen.
    Er hatte ihr den Weg zu einem Industriegebiet in der Nähe des Flughafens von Los Angeles beschrieben. Sie erinnerte sich noch, wie überrascht sie gewesen war. Die Adresse gehörte zu einem Gebäude, das mindestens so groß war wie ein Flugzeughangar. Das Erste, was ihr auffiel, als sie aus ihrem kleinen Pick-up ausstieg, war die Musik. Hämmernder Rock, der die Fenster zum Klirren brachte.
    Sie klopfte an die halb offen stehende Tür, doch niemand reagierte. Vermutlich weil niemand sie hörte. Sie drückte die Tür weiter auf und trat ein.
    Die offene Fläche war riesig – bestimmt über neunhundert Quadratmeter mit irrsinnig hohen Decken. Große Fenster ließen die Sonne von L. A. in jeden Winkel strömen. Der Boden bestand aus Beton, und hier drin war die Musik noch lauter. Der Bass ließ ihren Brustkorb vibrieren.
    Das Gerüst in der Mitte des Raumes erregte ihre Aufmerksamkeit. Es reichte beinahe bis zur Decke und war sehr ausgefeilt mit richtigen Laufflächen und Handläufen. Es umgab ein riesiges verdrehtes Stück Metall.
    Das Stück schien sich in sich selbst hineinzudrehen und gleichzeitig nach oben auszustrecken. Während Nevada es anschaute, bekam sie den Eindruck, als wenn es von einer Explosion auseinandergerissen und danach hastig wieder zusammengesetzt worden wäre, ohne dass man dabei auf die richtige Reihenfolge geachtet hätte. Das Werk verströmte eine gewisse Tragik. Ein Gefühl des Verlusts.
    Nach ein paar Sekunden fiel ihr eine Frau auf, die ziemlich weit oben auf dem Gerüst stand und von einem Funkenregen umgeben war. Aus der Ferne konnte Nevada nicht viel erkennen, außer dass sie groß und dünn war.
    „Du hast es geschafft.“
    Die Stimme kam von links. Nevada drehte sich um und sah Tucker. Nur war das nicht mehr der schlaksige Teenager, an den sie sich erinnerte. Dieser Mann war gut gebaut und attraktiv, er hatte ein einladendes Lächeln und Augen, in denen die Freude darüber aufblitzte, sie zu sehen. Die laute Musik, das seltsame Gebäude und das ungewöhnliche Kunstwerk verschwanden. Nevadas Sichtfeld verengte sich, bis es nur noch Tucker gab.
    An Liebe auf den ersten Blick hatte Nevada noch nie geglaubt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es einem Menschen möglich war, einen Seelenverwandten sofort zu erkennen. Sie wusste nicht, wie es war, wenn es einem den Atem verschlug. Wie angewurzelt stand sie da, unfähig, sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Sie konnte nur den Mann anstarren, von dem sie wusste, dass sie ihn für den Rest ihres Lebens lieben würde.
    Er sagte etwas. Sie sah, dass seine Lippen sich bewegten, hörte aber keinen Ton. Er lachte, packte sie am Arm und zog sie mit sich nach draußen.
    „Hallo“, begrüßte er sie, als sie auf dem Parkplatz standen. „Du hast es tatsächlich geschafft.“
    „Ja, das habe ich.“
    Er umarmte sie. Sein Körper war so warm. Sie wollte sich an ihn lehnen, sich in seiner Stärke und Hitze verlieren, doch er richtete sich viel zu schnell wieder auf. Sie war noch nicht bereit, ihn gehen zu lassen.
    „Wie ist das College?“
    „Gut. Ich finde mich langsam in meinen Kursen zurecht.“
    „Und wie ist das Leben im Wohnheim?“
    Er klang mehr wie ein Elternteil als wie ein Freund, aber sie nickte trotzdem. „Ganz gut.“
    „Geht es Ethan auch gut?“
    „Er kommt zurecht.“
    Die Freude wich aus Tuckers Gesicht. „Das mit deinem Dad tut mir leid.“
    „Danke.“
    Ihr Vater war im Sommer überraschend gestorben

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