Was nicht passt, wird kuessend gemacht
hinauswollen.“
„Wenn du es anschaust, was denkst du dann? Was hast du gedacht, als du es zum ersten Mal gesehen hast?“
„Ich studiere Ingenieurwesen“, fing Nevada an und spürte, wie sie errötete. In der Hoffnung, dass er sie retten würde, warf sie Tucker einen Blick zu, doch er schaute sie gar nicht an. Er war völlig von der anderen Frau in den Bann gezogen.
„Du bist klug, das merke ich. Wie hast du dich gefühlt?“
Nevada schluckte. „Traurig. Als wenn etwas Schlimmes passiert wäre.“
Caterina warf die Hände in die Luft und drehte sich einmal im Kreis. „Ja. Das ist es.“ Sie packte Nevada an den Schultern und küsste sie auf beide Wangen. „Danke.“
Nevada blinzelte ein paarmal. „Gern geschehen, Ms Stoicasescu.“
„Cat, bitte. Alle meine Freunde nennen mich so.“ Sie hakte sich bei Nevada unter und zeigte auf das Metallstück. „Das ist das Ende des Krieges. Das wird zwar höchstwahrscheinlich nie passieren, aber ich habe es als Erinnerung an all den Schmerz gemacht, den wir alle fühlen. Ich hatte es nicht geplant. Das tue ich nie. Ich bin nur das Gefäß, durch das die Kunst in die Welt kommt.“ Cat drehte sich zu ihr. „Erzähl mir alles über dich. Ich weiß, wir beide werden dicke Freunde werden.“
Nevada fühlte sich etwas überrumpelt. „Was willst du wissen?“
„Alles. Fang am Anfang an. Ich bin aus Rumänien. Hast du Geschwister? Ja, musst du, weil Tucker dich dadurch kennengelernt hat. Wir müssen bald mal etwas zusammen unternehmen. Vielleicht auf eine Party gehen.“
„Ich dachte, wir essen jetzt Mittag“, sagte Tucker.
Cat ließ Nevada los und drehte sich zu ihm um. Sie neigte leicht den Kopf, sodass ihr blauschwarzes Haar ihr über eine Schulter fiel.
„Wollten wir die Pause heute nicht drinnen verbringen?“
Während Cat sprach, veränderte sich alles. Elektrische Spannung und Hitze erfüllten die Luft. Nevada hatte Tucker angeschaut, sodass sie sah, wie seine Augen sich verschleierten und seine Schultern sich strafften.
Den Blick unverwandt auf die wunderschöne exotische Frau zwischen ihnen gerichtet, sagte Tucker: „Verschieben wir es auf ein andermal, Nevada?“
Trotz ihrer fehlenden Erfahrungen mit Männern und Sex wusste Nevada, was passiert war. Beziehungsweise was passieren würde, sobald sie das Gebäude verließ. Die beiden würden sich lieben, gleich dort auf dem Boden. Denn sie waren zusammen, und Cat war die Sorte Frau, die Männer zu unglaublicher Leidenschaft inspirierte.
„Sicher“, flüsterte sie und ging zur Tür.
Sie kam sich dumm, jung und völlig fehl am Platz vor. Ihr Herz schmerzte, als sie gezwungen war, zu akzeptieren, dass Tucker die Verbindung zwischen ihnen offensichtlich nicht gefühlt hatte. Für ihn war sie Ethans kleine Schwester. Cat war die Frau, die er liebte.
Als sie nach draußen trat, blinzelte sie gegen das helle Sonnenlicht. Sie wollte umdrehen und ihm sagen, dass er sich irrte. Dass er ihr eine Chance geben solle.
Doch als sie sich umwandte, sah sie, dass Cat und Tucker einander bereits in den Armen lagen. Ihr Kuss war intensiver, leidenschaftlicher als alles, was sie, Nevada, je gesehen oder sich vorgestellt hatte.
Peinlich berührt schloss sie die Tür hinter sich und eilte zu ihrem Wagen. Sobald sie vom Hof gefahren war, sagte sie sich, dass es nicht schlimm war. Sie würde Tucker sowieso nie wiedersehen. Was immer sie für ihn empfand, würde genauso schnell vergehen, wie es gekommen war. In ein paar Tagen hätte sie ihn schon wieder vergessen.
3. KAPITEL
„Du weißt, dass ich mich nicht gerne einmische“, sagte Denise Hendrix, während sie Schokostreusel in die Schüssel schüttete.
„Schön wär‘s.“ Nevada lehnte sich gegen die Arbeitsfläche und sah ihrer Mutter zu, wie sie Keksteig anrührte. „Du liebst es, dich einzumischen.“
„Nein. Ich liebe es, recht zu haben.“ Ihre Mutter lächelte sie an. „Das ist ein Unterschied.“
„Aber nur ein ganz feiner.“
Sie standen in der Küche von Nevadas Elternhaus. Über die Jahre hatte es einige Renovierungen gegeben, zuletzt den Einbau der neuen Küche, aber nichts konnte daran etwas ändern, dass Nevada sich hier nach wie vor zu Hause fühlte.
Ihre Mutter nahm die Schüssel mit zu dem mit Papier ausgelegten Backblech und fing an, den Teig in säuberlichen Klecksen daraufzugeben. „Willst du darüber reden?“
„Da gibt es nicht viel zu sagen. Das Gespräch ist schlecht gelaufen. Ich hatte mit Elliot Janack gerechnet und saß
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