Was nicht passt, wird kuessend gemacht
zurückgekehrt war.
Er sieht gut aus, dachte sie abwesend. Sein blondes Haar war inzwischen grau, aber das stand ihm gut. Die blauen Augen waren noch so durchdringend, wie sie sie in Erinnerung hatte, das Lächeln so entspannt, der Körper muskulös.
„Hallo, Max.“
„Denise.“
Sie trat beiseite, um ihn hereinzubitten.
Als er an ihr vorbeiging, fühlte sie das Echo der damaligen Aufregung. Als lägen nicht Jahrzehnte dazwischen. Es war tröstend, zu wissen, dass sie heute noch genauso dumm sein könnte wie mit neunzehn.
Sie schauten einander an.
„Es ist eine Weile her“, sagte sie. „Wie geht es dir?“
„Gut. Ich bin letztes Jahr wieder hergezogen.“
„Ja, das habe ich gehört.“
„Ich habe dich ein-, zweimal in der Stadt gesehen.“
Sie nickte und schaute dann weg. „Ich bin dir aus dem Weg gegangen.“
„Das ist mir auch aufgefallen. Ich dachte, du brauchst Zeit.“
Sie lachte. „Es ist fünfunddreißig Jahre her. Wie viel Zeit willst du mir noch geben?“
Er lächelte, und alles war genau wie damals. Ihr wurden die Knie weich, und ihr Herz flatterte.
„Bis heute“, sagte er.
Sie wusste nicht, was er wollte oder was er erwartete, aber das war auch egal. Das hier war Max. Ihr Max.
„Ralph ist vor beinahe elf Jahren gestorben“, sagte sie.
„Ich weiß. Es tut mir leid.“
„Ich habe ihn sehr geliebt. Wir hatten ein wundervolles Leben, und er hat mir sechs großartige Kinder geschenkt.“
Max nickte langsam. „Ich habe gesehen, was passiert ist. Nach deiner ersten Verabredung mit ihm. Deshalb bin ich gegangen. Ich wusste, dass ich nicht mit ihm mithalten konnte. Ich hätte dich zurück in mein Bett locken können, aber ich hätte dich dort nicht halten können. Ich hatte dich damals nicht verdient.“
Ihre Blicke verfingen sich ineinander.
„Wo wir das jetzt besprochen haben“, sagte sie schließlich. „Wie geht es weiter?“
„Ich dachte, wir könnten mit einer Tasse Kaffee anfangen. Wir haben uns viel zu erzählen.“
7. KAPITEL
Tucker stand am Rand der Schotterstraße und wirkte verblüfft. In den Händen hielt er eine Auflaufform.
Nevada seufzte. „Das ist der Moment, in dem du mir sagen musst, dass du das alleine schaffst. Waren das nicht deine Worte? Dass dir ein paar Singlefrauen keine Angst machen?“
„Aber die sind ja überall.“
Eine kleine Übertreibung, dachte sie amüsiert. „Komm, es waren nur drei.“
„An einem Vormittag!“
Sie wusste, dass es nicht nur das Essen war. Er hatte außerdem zwei Einladungen zum Dinner und eine Anfrage für ein gemeinsames Kaffeetrinken erhalten.
„Ich habe dich gewarnt, aber du wolltest nicht hören.“
„Das war falsch von mir.“ Reumütig schaute er sie an. „Was soll ich jetzt tun?“
Sie lächelte. „Gehe ich recht in der Annahme, dass du kein Interesse an einer Liaison mit einer der entzückenden Ladies hast?“
„Nein. Habe ich nicht. Aber ich will auch nicht, dass sie sauer auf mich sind. Du musst mir helfen.“
„Technisch gesehen muss ich das nicht.“
Vielleicht war es falsch, so ein Vergnügen daran zu finden, ihn sich winden zu sehen, aber mit der Schuld konnte sie gut leben.
„Akzeptier es einfach, Tucker. Die Stadt leidet unter einem Männermangel, und du bist nun mal ein Mann.“
Noch dazu einer, der weiß, wie man küsst, dachte sie und schob die Erinnerungen an den letzten gemeinsamen Abend schnell beiseite. Es war wesentlich einfacher gewesen, nicht an Tucker zu denken, als sie ihn nicht jeden Tag gesehen hatte. Und als die letzte Erinnerung an ihn so fürchterlich gewesen war. Jetzt wusste sie, wie es sich anfühlte, wenn er sie richtig küsste und genauso an ihr interessiert war wie sie an ihm.
„Du musst dafür sorgen, dass sie damit aufhören“, sagte er.
„Was kriege ich dafür?“
Die Frage kam instinktiv, ein Relikt ihrer Kindheit mit fünf Geschwistern. Bevor er etwas erwidern konnte, hob sie die Hand.
„Nein, vergiss es. Sag nichts. Ich werde dir helfen, weil ich ein netter Mensch bin und es meine Mom stolz macht. Aus keinem anderen Grund. Komm mit.“
Sie ging in Richtung ihres Trucks.
„Wo fahren wir hin?“
„In die Stadt.“
In weniger als fünfzehn Minuten waren sie dort. Nevada parkte am See und stellte den Motor ab.
„Wir werden gemeinsam durch die Stadt bummeln, und du tust so, als wärst du total in mich verknallt. Du wirst sehen, wir werden noch nicht ganz wieder beim Auto sein, da hat sich das Gerücht schon verbreitet, und dein Problem ist
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