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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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aller Welt sollte jemand, der noch ganz bei Sinnen ist, Los Angeles verlassen wollen und in das verdammte England ziehen?«
    »Ich habe keine Ahnung, Seb«, erklärte Kitty ihrem Ältesten, wobei sie ihre Schultern müde sinken ließ. »Du weißt, dass Judd alle Entscheidungen in der Familie trifft. Ich habe nichts zu sagen.« Sonst hätte sie Judd angefleht,
nicht aus Jux und Tollerei seine gesamte Familie zu entwurzeln. Aber vielleicht war es mehr als Jux und Tollerei, gestand sie sich widerwillig ein, denn ihr war bewusst, wie sehr ihr Mann an seinem einstigen Zuhause hing. Er hatte immer vorgehabt, irgendwann dorthin zurückzukehren und es wieder in Besitz zu nehmen, das hatte er ihr von Anfang an gesagt.
    Elliot hievte den Karton, gegen den Sebastian getreten hatte, dorthin, wo schon eine Reihe anderer Kisten vor einer der Wände stand. »Dad hat ein Unternehmen in England gekauft, und das alte Haus seiner Familie ist dort«, stellte er tonlos fest, während er sein blondes Haar aus seinen grauen Augen schob. »Und wie immer müssen wir ihm folgen, während er die Welt erobert, ganz egal, was wir dafür vielleicht zurücklassen.«
    »Und was genau lässt du zurück?« Sebastian reckte herausfordernd das Kinn. Es machte ihm Spaß, seinen sechzehnjährigen Bruder aufzuziehen, da er wusste, dass Elliot viel zu sanft war, um je zurückzuschreien. »Deine tolle Schule und deine kleinen Freundinnen? Buhu, armer Elliot. Ein paar von uns haben ihre Familie hier.« Er wies mit dem Daumen auf seine Frau. »Und eine Firma, um die man sich kümmern muss. Du hast also noch Riesenglück.«
    Elliot sagte nichts. Ihm war bewusst, dass das Schicksal seiner Frau dem Bruder völlig schnuppe war, und beruflich war Sebastian der Anwalt ihres Vaters, und er hatte sich in diesem Job bisher nicht unbedingt durch allzu großen Fleiß hervorgetan. Er verdankte diesen Posten einzig der Verwandtschaft mit dem großen Judd und nutzte die herausragende Stellung im millionenschweren Unternehmen seines alten Herrn nach Kräften aus.
    Gott, Sebastian war wie Judd, ging es Kitty durch den Kopf, und sie lehnte sich müde an die Wand. Er war ihr erstgeborenes Kind, und sie liebte ihn von Herzen, aber
sein tyrannisches und arrogantes Wesen, das er eindeutig von seinem Vater hatte, machte es nicht gerade leicht, ihm zugetan zu sein.
    »Ich stürze mich jetzt erst mal in den Pool«, verkündete Sebastian in diesem Augenblick und ließ die anderen mit der Plackerei allein.
    »Er ist ein fürchterlicher Egoist«, knurrte Elliot, nachdem die Tür hinter dem Älteren ins Schloss gefallen war.
    Bei diesem Satz brach seine Schwägerin plötzlich in Tränen aus, und die beiden anderen liefen zu ihr und nahmen sie tröstend in den Arm.
    »Nicht weinen, Schatz«, bat Kitty sie. »Ich bin sicher, dass es uns in England, wenn wir uns erst eingerichtet haben, gut gefallen wird.«
    »Das ist es nicht.« Martha putzte sich die Nase mit dem Ärmel ihrer Bluse und senkte unglücklich den Kopf. »Es ist wegen Sebastian … ich habe ihn … wieder mal … enttäuscht. Weil ich … wieder mal … nicht schwanger bin«, erklärte sie mit rauer Stimme und blickte die beiden anderen unglücklich aus ihren großen braunen Augen an.
    »Schon gut, schon gut«, tröstete Elliot sie und bot ihr ritterlich den eigenen Ärmel an. Martha kam ihm wie ein nervöses Fohlen vor, und er konnte einfach nicht verstehen, weshalb in aller Welt sie überhaupt die Frau des dämlichen Sebastian geworden war. Er behandelte sie wie den letzten Dreck, aber sie hatte ganz eindeutig etwas Besseres verdient. »Hör einfach nicht auf ihn. Er kann manchmal ein bisschen … herrisch sein.«
    Genau wie Judd, dachte Kitty erneut. Sie alle starrten aus dem Fenster auf die sanft wogenden Bäume links und rechts des leuchtend blauen Pools. Warum nur hatte niemand in ihrer Familie den erforderlichen Mumm, um Judd herauszufordern und ihm zu erklären, dass ein Umzug nicht in Frage kam? Bei dem Gedanken hätte Kitty beinahe
laut gelacht. Schließlich hatte sie am eigenen Leib erfahren, was geschah, wenn man Judds Autorität in Frage stellte, und unbewusst hob sie die Hand an ihren linken Wangenknochen, der nach all der Zeit noch immer sehr empfindlich war. Sie hatte sich zu sehr geschämt, um je mit einem Menschen darüber zu reden, doch sie hatte den Verdacht, dass Elliot ahnte, was damals geschehen war. Es war nur einmal vorgekommen, aber obwohl sich Judd auch nachträglich mit keinem Wort bei ihr

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