Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
gegangen. Peggy, die da schon sehr viel fröhlicher gewesen war, hatte mit Bex Roulette gespielt. Dabei war sie auf und ab gesprungen und hatte gerufen: »Komm schon, leih dir Geld!« Irgendwann hatte sie eines der vielen Gläser mit Martini fallen lassen, die sie immer wieder in der Hand hielt, und ihren Drink auf dem Boden gesehen. Sie war aus irgendeinem Grund auch auf dem Boden gewesen.
»Geht es Ihnen gut?« Der Mann war zu ihr gelaufen. Er hatte ihre Hand genommen und sie sanft auf die Füße gezogen. Sie war aufgestanden und hatte sich gegen ihn gelehnt.
Peggy tippte an Bex' Magazin. »Warum habe ich ihn meinen zukünftigen Ehemann genannt?«
»Du weißt schon«, sagte Bex. »Wegen des Diadems.«
Es war furchteinflößend. Peggy trank sonst kaum mehr als ein Glas Wein zum Essen und war noch nie in ihrem Leben so betrunken gewesen, dass sie sich an nichts erinnern konnte. Was für ein unbewusster, selbstzerstörerischer Impuls hatte sie da überkommen?
»Andie hat uns beim Essen Diademe gegeben. Weißt du noch?«
Oh, richtig. Peggy konnte sich zum Glück daran erinnern: Die zukünftige Braut hatte ihnen allen falsche Brautschleier aus Tüll geschenkt - befestigt an einem funkelnden Strass-Diadem. Peggy fand ihres ganz toll und hatte es im Casino getragen. »Was ist damit passiert?« Sie hatte es am Morgen nicht mehr in dem Zimmer des Mannes gesehen.
»Du musst es verloren haben. Jedenfalls hast du dem Brooks-Brothers-Typen erzählt, du wärst eine Braut und du bräuchtest nur noch einen Bräutigam.«
»So etwas würde ich niemals sagen!« Es war zu heiß in diesem Flugzeug. Peggy streckte die Hand nach dem Luftgebläse über ihrem Sitz aus, aber es lief bereits. »Ich respektiere Brock viel zu sehr. Sag jetzt ja nichts über Du-weißt-schon«, fügte sie hinzu - sie hatte ihrer Freundin die perfekte Möglichkeit gegeben, Florida zu erwähnen. Angesichts ihres gestrigen Verhaltens wollte Peggy auf gar keinen Fall von Bex, die sie von Herzen liebte, an den Fehler erinnert werden, den Brock vor zwei Jahren begangen hatte und von dem er ihr wieder und wieder geschworen hatte, ihn niemals mehr zu begehen. Bex' Verachtung für Brock verletzte Peggy immer wieder.
»Also, ich finde es toll, dass du mal so aus dir rausgegangen bist«, erklärte Bex fröhlich. »Du solltest das viel öfter tun. Und falls du mit Mr. Konservativ geschlafen hast, dann nenn es doch einfach Rache.«
»Halt den Mund, Rebecca. Ich meine es ernst.«
»Wechseln wir das Thema.« Bex holte eine Strickjacke aus ihrer Tasche. Peggy konnte nicht verstehen, wie Bex kalt sein konnte, wo sie hier drin fast erstickte. »Wie geht es Max und Madeleine?«
»Erinnerst du dich an Dads leichten Husten, der einfach nicht weggeht? Er ist zu irgendeinem Typen auf dem Campingplatz gegangen. Einem pensionierten Tierarzt.« Peggy rieb sich die Schläfen. »Er hat Mom gesagt, das sei billiger, als zu einem richtigen Arzt zu gehen. Was, wenn es etwas Ernstes ist? Die zwei machen mich verrückt.«
»Sie sind cool - Freigeister. Also gut, reden wir über die Arbeit. Glaubst du, Padma hat am Wochenende aus Versehen den Laden abbrennen lassen? Und wo wir gerade bei Katastrophen sind, was glaubst du, um wie viel das Böse Imperium unsere Miete erhöhen wird? Ich war sicher, dass wir in Vegas den Jackpot knacken und all unsere Sorgen vorbei sein werden.«
Peggy hatte sich das ganze Wochenende bemüht, sich keine Sorgen über die unausweichliche Mieterhöhung für ihren Laden zu machen. Es war das genaue Gegenteil von Bex' Methode, damit umzugehen - Bex nahm es am liebsten offen mit Sorgen auf. »Oh, erinnere mich nicht daran«, meinte Peggy.
Bex tauschte ihr Stirnrunzeln sofort gegen ein Lächeln. »Jetzt mach dir doch nicht so viele Sorgen um letzte Nacht. Du hast dich mit Brock gestritten und dich ein bisschen ausgelebt. Verständlich, wie ich finde.«
»Ich habe ihm ein Ultimatum gestellt. Ich sagte, wenn wir nicht innerhalb eines Jahres verlobt sind, würde ich ihn verlassen«, murmelte Peggy.
»Vielleicht ist das eine gute Sache«, meinte Bex. »Ihm zu zeigen, dass du es ernst meinst.«
»Er weiß, dass ich das niemals tun würde. Und zusätzlich zu dieser Dummheit kommt dann auch noch die Dummheit von gestern Abend ...«
»Süße, hör auf. Du hast nur zu viel getrunken und dich mit einem Mann amüsiert und es nicht zurück in dein Hotelzimmer geschafft. Nichts Schlimmes. Du fährst jetzt nach Hause, und dein Leben wird genauso weitergehen wie
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