Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust
sein – und trotzdem denken wir Menschen gerne, wir seien das Zentrum der Welt.
Was uns Menschen natürlich auch immer sehr beschäftigt, ist die Frage, ob es auf anderen Planeten eigentlich auch Leben gibt. Schließlich gibt es so unendlich viele Sterne, dass es naheliegt, zu vermuten, wir seien nicht die einzigen Lebewesen weit und breit.
Dieser Gedanke hat auch schon viele |170| Geschichtenschreiber angeregt, von Außerirdischen zu erzählen. »Science- Fiction « werden Bücher, Comics und Filme genannt, in denen Aliens aller Art vorkommen. Aber tatsächlich ist bis heute kein fremdes Leben entdeckt worden – Marsmännchen scheint es in unserem Sonnensystem zumindest nicht zu geben.
Weil man aber nun mal nicht weiß, ob es im Weltall nicht doch noch irgendwo intelligentes Leben gibt, hat man den beiden Raumsonden Voyager 1 und 2, die 1977 ins All geschickt wurden, eine goldene Datenplatte mitgegeben, auf der die wichtigsten Informationen über uns Menschen gespeichert sind. Bilder sind darauf, Musik und Grüße in 55 Sprachen. Auf Deutsch heißt es: »Herzliche Grüße an alle« – wer weiß, vielleicht wird das irgendwer da draußen irgendwann mal hören.
Christoph, 10 Jahre
Vater aus Deutschland, Mutter aus Frankreich
Möchte eine Zeitmaschine erfinden
Wo ist dein Lieblingsplatz? In meiner Hängematte in meinem Zimmer, da lese ich oder denke einfach nur nach.
Was möchtest du in den Ferien am liebsten machen? Skifahren in Österreich, da gibt es den besten Schnee. Aber dieses Jahr fahren wir nicht, weil es meiner Oma nicht so gut geht.
Welche Sprachen sprichst du? Deutsch und ein wenig französisch mit meinen französischen Großeltern.
Was würdest du gerne an dir ändern? Ich wäre gerne lustiger und unterhaltsamer, wie mein Bruder. Der kann andere Menschen zum Lachen bringen. Ich mag es, wenn die Leute fröhlich sind.
Was würdest du gerne an deinen Eltern ändern? Sie sollten uns erlauben, auch unter der Woche Computer zu spielen, und sie sollten nicht so schnell böse werden.
|171| Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Zaubern wie ein Profi, der Häschen aus dem Hut zaubern kann oder aus Papierrosen echte Rosen – das kann ich sogar schon. Außerdem Segeln, das haben meine Eltern auch gemacht. Mein großer Traum ist, irgendwann später fast nur noch auf dem Wasser zu leben.
Was machst du, wenn keiner mit dir spielt? Computerspielen, Lesen oder Hausaufgaben.
Was würdest du gerne erfinden? Eine Zeitmaschine, mit der ich die Woche doppelt so lang machen kann, dann hätte ich mehr Zeit zum Lernen. Ich würde Bratsche spielen und Klavier und mich öfter mit Freunden treffen.
Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meinem Bruder Sven (11). Wir haben aus Spaß gerauft, aber daraus wurde dann Ernst.
Was stört dich am meisten? Dass wir zu sechst nicht auf ein Boot passen und nicht dort leben können, weil wir zur Schule müssen.
In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In einen weltberühmten Star, um zu erleben, welchen Stress der hat. Und ich würde gerne mal im 16. oder 17. Jahrhundert leben, um zu sehen, ob alles stimmt, was man sagt: Die Menschen hätten in großer Armut, mit schweren Krankheiten und vielen Kriegen gelebt. Vielleicht waren die Leute ja nicht nur traurig, sondern auch fröhlich?
Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Die Frage, wie die Welt entstanden ist, ist die eine Sache. Die Frage, wie wir unsere Welt erleben und was wir aus ihr machen, ist eine andere. Viele Kinder wünschen sich eine Zeitmaschine, um in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu reisen, um Dinosaurier zu sehen oder ihre Eltern, als sie klein waren. Es wäre tatsächlich sehr spannend, sich überall umzusehen, und wir würden wahrscheinlich auch besser verstehen, wie es früher einmal war.
Aber abgesehen vom allgemeinen Lauf der Welt hat jeder Mensch seine eigene, persönliche Geschichte, seine ganz private Erlebniswelt. Ein und dasselbe Ereignis kann von verschiedenen Personen sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Was den einen interessiert, langweilt den anderen vielleicht. Was den einen berührt, lässt einen anderen kalt.
Wenn also jeder die Welt auf seine eigene Weise erfährt, was ist denn dann |172| die Wirklichkeit? Für jeden ist die Wirklichkeit das, was er wahrnimmt, und natürlich auch das, was er daraus macht. Jeder schafft Wirklichkeit, indem er Entscheidungen trifft, und seien sie noch so klein.
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