Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust
bin ich eigentlich nur zum Schlafen.
Was hast du in den Sommerferien gemacht? Ich war mit meinem Bruder Gianni (28) und seiner Verlobten in Thailand, wo ihre Eltern wohnen. Es war sehr schön und warm.
Welche Sprachen sprichst du? Deutsch und Italienisch sehr gut, aber Deutsch fühlt sich an wie meine Muttersprache.
Was würdest du gerne an deinen Eltern ändern? Nichts. Meine Mutter ist für mich eine Göttin, und mein Vater ist mein Tanzbär. Ich hab sie beide sehr doll lieb.
Was würdest du gerne an der Welt ändern? Dass es keinen Rassismus gibt. Das regt mich echt auf, dass es Leute gibt, die dummes Zeug reden.
Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Fliegen. Berlin bei Nacht sieht von oben aus wie New York.
Was würdest du gerne erfinden? Ein Mittel gegen Grippe. Und ein Mittel gegen Streit.
Was haben dir deine Eltern aus der Zeit erzählt, als du ein Baby warst? Dass ich wie ein Sumo-Ringer aussah, weil ich so viel gegessen habe. Und dass ich eine geheime Freundin hatte, die ›Utti‹ hieß.
Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meinem besten Freund Boris (16), weil er mich manchmal kindisch findet. Dabei ist er viel kindischer als ich.
|204| Was magst du gar nicht? Leute, die sich für etwas Besseres halten, besonders Kinder, die sich aufführen, als wären sie die Größten.
In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In eine Zauberin, dann könnte ich mir alles zaubern, was ich will. Aber wenn man alles haben kann, was man will, lernt man ja nichts.
Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, welche wäre das? Warum gibt es Böses? Warum müssen wir sterben? Und warum muss eines Tages die Welt untergehen?
Was ist dein größter Wunsch? Ins Weltall zu fliegen, in die Milchstraße, die ist so schön!
Wovor fürchtest du dich? Manchmal habe ich Höhenangst. Und ich fürchte mich vor Betrunkenen oder Leuten, die krank im Kopf sind und mir was antun.
Was macht dich glücklich? Wenn meine Hunde zu mir kommen, sie bringen mich immer zum Lachen.
Was isst du am liebsten? Entrecôte mit Kräuterbutter, selbst gemachten Pommes und Salat.
Wie entsteht Fremdenfeindlichkeit?
Stell dir einmal folgende Szene vor: Vor der Schule steht eine Gruppe Mädchen schwatzend und kichernd zusammen. Sie tragen alle Röcke und haben schwarze Haare. Da kommt ein blondes Mädchen in Jeans und stellt sich zu der Gruppe. Neben den anderen fällt sie auf, sie wirkt »fremd«. Aber warum? Nur weil sie statt eines Rocks eine Jeans trägt und weil sie helle Haare hat und keine dunklen. Das heißt aber nicht, dass das blonde Mädchen überall fremd wäre. In einer Gruppe mit Jeans tragenden Blonden würde sie gerade nicht auffallen – sie würde »dazugehören«.
Was anders aussieht, wird als fremd empfunden. Es hängt also immer davon ab, was das »Eigene« ist. In diesem Beispiel sind das eben schwarze Haare und Rock. Etwas Fremdes gibt es also nur, wenn es auch etwas Eigenes gibt.
Nun biegen nach dem ersten Mädchen immer mehr blonde Mädchen in Jeans um die Ecke und stellen sich dazu. Den Schwarzhaarigen wird es langsam unheimlich, sie wollen sich behaupten und fangen an, die »Fremdlin ge « zu beschimpfen. Zum Beispiel sagen die Schwarzhaarigen, dass Blonde, die Jeans tragen, blöd seien. Das bestärkt die Schwarzhaarigen in ihrer Gruppe und grenzt die anderen aus. |205| Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob die Anschuldigungen wahr sind oder nicht. Schließlich ist Haarfarbe kein Zeichen für Klugheit oder Dummheit. Aber allein durch die Behauptung werden die blonden Mädchen als minderwertig gegenüber der anderen Gruppe abgestempelt – und damit entsteht ein Gefühl der Überlegenheit bei den Schwarzhaarigen.
So etwas kommt ziemlich häufig vor, und jeder kann sich vorstellen, was passiert, wenn es dabei nicht um die Haarfarbe, sondern um Herkunft, Hautfarbe oder andersartiges Aussehen geht: Es entsteht Fremdenfeindlichkeit. Das passiert, weil uns Menschen alles, was fremd ist, was neu und anders ist, oft erst einmal verunsichert. Und viele Menschen versuchen dann, ihre eigene Unsicherheit zu überspielen, indem sie das Fremde verächtlich machen.
Peer, 8 Jahre
Vater aus Togo, Mutter aus Deutschland
Mag nicht, dass andere ihn wegen seiner dunklen Haut auslachen
Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Einen Mann, der immer im Bademantel am Fenster gegenüber steht und raucht.
Wo ist dein
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