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Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust

Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust

Titel: Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Schnippenkoetter
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hören wir in den Nachrichten immer wieder von Extremisten, die weltweit Anschläge planen. Sie schließen sich oft zu größeren Gruppen zusammen, die man auch als Terrornetzwerke bezeichnet. Um diese Terroristen aufzuspüren und zu verhaften, bevor sie Schaden anrichten können, arbeiten Polizisten und Geheimdienste international zusammen.
     

    Besart, 11 Jahre
    Eltern aus dem Kosovo
     
    Ist traurig über den Krieg im Kosovo
     
     
    Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Wolken, Bäume, Gras und ein paar Menschen, die einfach so rumlaufen, wo früher die Grenze mit der Mauer war.
     
    Wo ist dein Lieblingsplatz? Auf dem Spielplatz im Park, da gehe ich manchmal mit Astrid, meiner Helferin vom Jugendamt, spazieren. Die ist sehr nett und lernt zweimal die Woche mit mir.
     
    Was machst du am liebsten? Liegestützen und Waveboard fahren, das ist wie ein Skateboard aus zwei Teilen. Es setzt sich in Bewegung, wenn man mit den Füßen schwingt.
     
    Wo sind deine Eltern aufgewachsen? Beide im Kosovo. Ich bin auch dort geboren, aber dann kam der Krieg und meine Eltern mussten fliehen. Ich bin mit drei Monaten nach Berlin gekommen.
     
    Was würdest du gerne an dir ändern? Ich wäre gerne besser in Mathe. Nach dem Unfall ist mir Mathe schwergefallen. Meine Eltern sind bei einem Brand in Deutschland gestorben, da war ich sieben. Ich hatte starke Verbrennungen und war ein Jahr im Krankenhaus und vier Monate in einer Reha-Klinik. Mein Onkel, der Bruder meines Vaters, ist aus dem Kosovo gekommen und war Tag und Nacht bei mir. Seitdem geht es immer besser.
     
    Was würdest du gerne an deinem Onkel und deiner Tante ändern? Gar nichts. Sie sind einfach sehr nett. Mein Onkel hat darum gekämpft, dass seine Frau und seine vier Kinder auch nach Berlin kommen durften, damit ich nicht alleine bin. Jetzt wohnen wir alle zusammen.
     
    Welche Sprachen sprichst du? Zu Hause albanisch, in der Schule und sonst deutsch.
     
    Was möchtest du in den Ferien am liebsten machen? Wieder in den Kosovo fahren, meine Oma und meine Freunde besuchen. Ich hab da auch |197| schon mal Silvester gefeiert und durfte lange aufbleiben.
     
    Wo bist du lieber, in Berlin oder im Kosovo? Ich bin lieber in Berlin, weil es im Kosovo nicht leicht ist. Seit dem Krieg gibt es wenig Strom und Wasser. Die Lehrer kneifen die Schüler und ziehen sie an den Haaren. Man braucht gute Nerven dort.
     
    Was machst du, wenn keiner mit dir spielt? Schreib- und Zeichenübungen für meine verbrannten Hände, die mache ich immer, wenn mir langweilig ist. Oder ich lese im Buch der Rekorde.
     
    Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Ich habe schon den weißgelben Judogürtel. Judo ist Abwehr. Aber ich will auch Kung-Fu lernen. Kung-Fu ist auch Angriff.
     
    Was ist dein größter Wunsch? Schauspieler zu werden und Kung-Fu-Filme zu machen. Mein Vorbild ist Jackie Chan.
     
    Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meinem Cousin Isen (9) um den Computer, aber nur kurz. Ich streite selten.
     
    Wen hast du einmal getröstet? Meine Lehrerin, weil die Klasse so anstrengend war. Es war sehr laut, und keiner kam zu Wort. Da hab ich sie umarmt.
     
    Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, welche wäre das? Ich würde ihn fragen, warum für Ausländer in Berlin alles so schwer und kompliziert sein muss, mit den Behörden, mit tausend Terminen und vielen Formularen, die man nicht versteht.
     
    Wovor fürchtest du dich? Manchmal vor Betrunkenen auf der Straße, wenn sie nicht mehr wissen, wo sie sind.
     
    Was macht dich glücklich? Wenn ich zu Hause bin.

Warum gibt es immer wieder Kriege?
    Seit es Menschen gibt, gibt es Kriege. Man könnte fast sagen, die Menschheitsgeschichte ist eine Geschichte der Kriege. Auch heute gibt es immer irgendwo auf der Welt gerade Krieg. Meistens geht es dabei um Landesgrenzen. Völker überfallen und besetzen andere Länder, um sie zu erobern und Macht zu gewinnen. Aber Länder bieten nicht nur Lebensraum, sondern auch Rohstoffe, und Rohstoffe werden gebraucht, sie bedeuten Einfluss und |198| Reichtum. Hinter Kriegen stecken jedenfalls immer Machtinteressen.
    Nach dem Völkerrecht ist es verboten, Eroberungskriege zu führen, also ein Land anzugreifen, um mehr Macht zu bekommen. Es ist nur erlaubt, sich zu verteidigen, wenn ein Land angegriffen wird.
    Krieg ist, wenn sich Soldaten verschiedener Länder mit Waffen wie Gewehren und Panzern bekämpfen und Raketen aufeinander abschießen. Viele Soldaten kommen dabei ums Leben,

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