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Was Top-Unternehmen anders machen

Was Top-Unternehmen anders machen

Titel: Was Top-Unternehmen anders machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Bailom , Kurt Matzler , Dieter Tschemernjak
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Lieferanten, der Kunden, von Forschungsinstitutionen oder Partnerunternehmen nutzen.
    Hinter diesen Entwicklungen liegt nach Henry Chesbrough ein Paradigmenwechsel: vom geschlossenen zum offenen Innovationsmodell. Während früher Innovationen im Wesentlichen in den F&E-Abteilungen der Unternehmen generiert wurden, findet Innovation in Zukunft zunehmend in Innovationsnetzwerken statt. Es geht darum, sämtliche Quellen von Innovationen innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu nutze. 90 Wettbewerbsfähigkeit wird zunehmend eine Frage der Nutzung von Netzwerkressourcen. Unternehmen, die nach dem offenen Innovationsmodell (Open Innovation) arbeiten, haben ein paar charakteristische Prinzipien (siehe Tabelle 5.1): (1) Sie arbeiten mit den besten Leuten innerhalb und außerhalb des Unternehmens zusammen, (2) sie nutzen F&E außerhalb des Unternehmens, die eigene F&E dient hauptsächlich dazu, externe Erkenntnisse nutzbar zu machen, (3) sie sind davon überzeugt, dass F&E nicht im eigenen Haus durchgeführt werden muss, um davon zu profitieren, (4) sie glauben, dass ein überlegenes Geschäftsmodell wichtiger ist, als Erster am Markt zu sein, (5) sie sind davon überzeugt, dass Unternehmen, die internes und externes Wissens am besten nutzen, am Markt gewinnen, und (6) sie profitieren vom Wissen und Know-how, das sie anderen zur Verfügung stellen, und vom Wissen und Know-how anderer, mit denen sie zusammenarbeiten.
Prinzipien der geschlossenen Innovation
Prinzipien der offenen Innovation
„Die besten Leute arbeiten in unserem Unternehmen.“
„Es gibt viele gute Leute außerhalb des Unternehmens, deren Potenzial wir nutzen können.“
„Wir brauchen eine eigene F&E.“
„Externe F&E kann uns wertvolle Hilfe bieten, interne F&E soll uns helfen, externe F&E besser zu nutzen.“
„Wir brauchen eine eigene F&E, um First-Mover zu sein.“
„Wir müssen nicht alles selbst erfinden, um Innovationsführer zu sein.“
„Gewinner sind die Unternehmen, die ihre eigene F&E schneller in Innovationen am Markt transformieren können.“
„Ein gutes Geschäftsmodell ist wichtiger, als Erster am Markt zu sein.“
„Wir gewinnen, wenn wir die besten Ideen und Innovationen selbst entwickeln.“
„Wir gewinnen, wenn wir interne und externe Ideen am besten nutzen.“
„Wir müssen unser geistiges Eigentum schützen, damit wir nicht kopiert werden können.“
„Wir müssen vom geistigen Eigentum anderer profitieren und es nutzen, wenn wir dadurch Vorteile haben.“
    Tabelle 5.1: Offenes versus geschlossenes Innovationsmodell 91
    Offene Innovationsprozesse
    Die Rahmenbedingungen für Innovationen haben sich in den letzten Jahren radikal verändert. 92 Wichtige Innovationen kommen zunehmend von Klein- und Mittelbetrieben sowie von Start-ups, „Knowledge Workers“ sind zunehmend mobil und wollen ihr geistiges Eigentum verkaufen oder Lizenzen dafür erhalten, Forschungseinrichtungen und Universitäten sehen neue Einnahmequellen in der Vermarktung ihres Wissens und gehen vermehrt Partnerschaften mit der Industrie ein, und das Internet bietet vollkommen neue Möglichkeiten, nach den besten Experten für bestimmte Probleme und deren Lösungen auf der ganzen Welt zu suchen.
    Dieses Konzept der Open Innovation nutzt einerseits systematisch das kollektive Wissen unterschiedlicher Anwendergruppen außerhalb des Unternehmens (Outside-In) und erlaubt es andererseits, schon vorhandene Ideen und Technologien, die nicht vom Unternehmen selbst auf den Markt gebracht werden können, nach außen zu tragen und zu verwerten (Inside-Out). Auf diese Weise kann durch kürzere, kostengünstigere und effizienter vermarktete Innovation aktiv zum Unternehmenserfolg beigetragen werden.
    Bereits 70 % der Großunternehmen nutzen neue Technologien und Konzepte der Open Innovation, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Über 50 % verwenden diese Ansätze, um Kunden in Produktentwicklungsprozesse zu integrieren, und ca. 60 % setzen Web-2.0-Technologien ein, um Zugang zu Expertennetzwerken zu bekommen. 93
    Erfolgreiche Unternehmen haben also bereits auf diese veränderten Rahmenbedingungen reagiert, sie nutzen sämtliche internen und externen Innovationsquellen systematisch und sehen in der Öffnung des Innovationsprozesses nach außen hin neue Möglichkeiten, schneller und

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