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Was Top-Unternehmen anders machen

Was Top-Unternehmen anders machen

Titel: Was Top-Unternehmen anders machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Bailom , Kurt Matzler , Dieter Tschemernjak
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Unternehmen, das etwa 800 pensionierte Spitzenwissenschaftler und -ingenieure aus 150 Unternehmen mit Auftraggebern zusammenbringt. Dadurch wird es möglich, einen enormen Erfahrungsschatz und Fachwissen aus anderen Unternehmen und Branchen in das eigene Unternehmen zu holen. Zurzeit kommen bei Procter & Gamble mehr als 35 % der Innovationen von außen, im Jahre 2000 waren es noch 15 %, die Erfolgsquote bei Innovationen hat sich mehr als verdoppelt.
    Auch Nestlé, die weltweit größte Food Company mit über 240.000 Mitarbeitern, nutzt bei seinem Transformationsprozess hin zu der weltweit führenden Food-Nutrition-Health & Wellness Company externe Innovationsleistungen. Auf oberster Ebene wurde für diesen Transformationsprozess eine eigene Corporate Wellness Unit eingerichtet und mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet. Diese Unit muss im Kern die Veränderung des internen und externen Mindset vorantreiben. Dazu ist es insbesondere notwendig, wissenschaftlich fundierte Wettbewerbsvorteile im Produktportfolio bezüglich Wellness und Gesundheit aufzubauen. Neben der internen Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat man dazu bei Nestlé zwei Fonds gegründet. Einen Venture-Fonds, bei dem eine Gruppe von Spezialisten das Ziel verfolgt, weltweit interessante Entwicklungen in den Bereichen Health & Wellness aufzuspüren und sich daran zu beteiligen. Die Spezialisten setzen sich dabei insbesondere mit den Entwicklungsarbeiten kleiner Forschungsgruppen oder kleiner Unternehmen auseinander. Erscheint dabei etwas als zukunftsfähig, versucht man sich daran zu beteiligen und die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit Ressourcen zu unterstützen. Jene Entwicklungen, die tatsächlich interessante Produkte hervorbringen, werden in der Folge in den zweiten Fonds transformiert. Dieser hat die Aufgabe, die Produktidee zu einem erfolgreichen Geschäft zu entwickeln. Hinsichtlich aller Produkte, mit denen es gelingt, ein bestimmtes Geschäftsvolumen zu realisieren, wird das Unternehmen schließlich in die eigentliche Marktorganisation von Nestlé übernommen. Für Nestlé ist es dadurch möglich, zunächst sehr schnell und flexibel Ideen aufzuspüren und im Markt zu testen und in der Folge nur die chancenträchtigsten Produkte in einem möglichst globalen Rollout zu vermarkten.
    Das Internet bietet vollkommen neue Möglichkeiten, zu externem Wissen und Innovationen zu gelangen. 98 Das stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Sie haben teilweise weder die Ressourcen noch die Kompetenzen, ihren Innovationsprozess so zu öffnen, wie es beispielsweise Procter & Gamble getan hat. Daher sind in den letzten Jahren Unternehmen entstanden, die sich darauf spezialisiert haben, den „Marktplatz“ Internet für Innovationen besser nutzbar zu machen und zwischen „Innovationssuchern“ und Lösungsanbietern zu vermitteln, sie treten gewissermaßen als „Innomediatoren“ 99 auf.
    Die Entwicklung eines neuen Medikaments kostet im Schnitt 500 Millionen Dollar und dauert bis hin zur Patentierung an die 15 Jahre. Daher suchen Pharmakonzerne kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten, den F&E-Prozess besser und günstiger zu gestalten. Im Jahre 2001 gründete Eli Lilly eine internetbasierte Plattform mit dem Ziel, Experten aus aller Welt zusammenzubringen, um so komplexe Probleme zu lösen. Die Seite ist offen für jedermann. Das zu lösende Problem wird zur Diskussion gestellt, bis jemand eine Antwort findet und dafür ein Honorar von bis zu 100.000 Dollar erhält. Über diese Internetplattform arbeiten Tausende von Forschern an Problemen für Eli Lilly, ohne dort angestellt zu sein. Die Plattform ist so erfolgreich, dass die Vermittlungsdienste mittlerweile offen am Markt angeboten werden, für Unternehmen aus der pharmazeutischen, chemischen, biotechnologischen Industrie bis hin zu Konsumgütern. 100
    Unternehmen, die nach dem Modell der offenen Innovation arbeiten, nutzen also systematisch das Wissen und die Anregungen von Institutionen außerhalb des Unternehmens, aber auch von Lieferanten, Kunden, Wettbewerbern und Partnern in Netzwerken. Diese Offenheit geht vom Top-Management aus, das enge Beziehungen zu allen „Innovationspartnern“ unterhält und permanent den Markt nach neuen Entwicklungen scannt. Ein weiteres Merkmal dieser Unternehmen ist es, dass das so generierte Wissen nicht nur der F&E-Abteilung

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