Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
ihn zu berühren.
Die Alternative war, in ihrem eigenen Zimmer zu schlafen. Doch allein sein wollte sie auf gar keinen Fall.
Nachdem sie ihr Haar geföhnt hatte, wickelte sie sich in ein Handtuch und ging in sein Zimmer, um sich saubere Sachen zu holen. Im Badezimmer zog sie ihr Nachthemd an, schlich zurück und schlüpfte zu ihm ins Bett.
Weil er sich weder gerührt noch etwas gesagt hatte, als sie sich fürs Bett fertig gemacht hatte, war sie davon ausgegangen, dass er bereits schlief. Doch das tat er nicht. Als sie die Decke glatt strich, wechselte er die Position. Sie dachte – hoffte sogar darauf –, dass er sie in den Arm nehmen würde. Das Funkeln in seinen Augen, das sie im Restaurant gesehen hatte, hatte seinen Hunger verraten. Doch er tat nichts dergleichen, sondern drehte sich mit dem Gesicht zur Wand.
„Hast du genug Decke?“, fragte sie.
„Ja.“
„Okay.“
In der Stille konnte sie die Geräusche des Waldes hören. Der einsame Ruf einer Eule erinnerte sie an die Nacht, in der sie aufgewacht war und gesehen hatte, wie ein Mann mit einer Skimaske ihr Grab schaufelte.
Sie rutschte ein Stückchen näher an Cain heran. „Gute Nacht“, flüsterte sie.
Er antwortete nicht. Aber als sie noch näher rutschte und gegen seinen nackten Rücken stieß, drehte er sich um und nahm sie in den Arm, damit sie ihren Kopf an seine Schulter legen konnte.
Er trug seine Boxershorts, sie spürte den Stoff an ihrem Bein. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen.
Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl der glatten Haut an ihrer Wange. Das war besser. Das war perfekt. Was sollte eine Frau mehr verlangen? Doch die Erinnerung daran, wie sie sich geliebt hatten, stieg in ihr auf.
Hör auf, dich selbst zu verleugnen! Hör auf, mich zu verleugnen!
Vielleicht fünfzehn Minuten lang lag sie einfach nur da und atmete. Sie wartete darauf, dass ihr Verlangen verschwand. Doch es war sinnlos. Sie wusste, was sie wollte, und sie wusste, dass sie es sich holen würde.
Sie hob den Kopf und hauchte ihm einen Kuss auf die Brust, den Hals und das Kinn. Bis sie schließlich seinen Mund fand.
Sheridans seidig weiche Haare fielen Cain ins Gesicht, als sie sich auf die Ellenbogen stützte und ihre Lippen seinen Mund berührten. Es war ein sanfter Kuss, süß und unaufdringlich, aber es überraschte ihn, dass sie ihn überhaupt von sich aus küsste. Nie hätte er erwartet, dass sie den ersten Schritt machen würde. Er hatte angenommen, sie würde kein Risiko eingehen und schlafen wollen, und war fest entschlossen gewesen, sie in Ruhe zu lassen. Stattdessen glitten ihre Hände jetzt über seine Brust, berührten, suchten und erforschten ihn.
Sein Körper reagierte. Doch er hielt sich zurück, berührte sie nur ebenso sanft wie sie ihn und gab ihr unendlich viel Zeit, ihn zu erkunden, damit ihre Sehnsucht stetig wuchs. Er hatte sie zwei Mal geliebt, dieses Mal schien sie das Sagen haben zu wollen.
Sie küsste ihn erneut und fuhr dabei mit der Zungenspitze über seine Lippen. Mit einem hilflosen Stöhnen schlang er ihre Haare um seine Finger und ließ sich von ihr küssen, wie sie es wollte. Dabei war sie so zärtlich, dass er ein unglaubliches Verlangen empfand, wie er es nie zuvor erlebt hatte.
Mehr, dachte er. Gib mir mehr! Aber er widerstand der Versuchung, die Kontrolle zu übernehmen.
„Du schmeckst gut“, flüsterte sie. „Und du fühlst dich gut an.
Er schloss die Augen, und sein Kiefer verkrampfte sich, als er gegen das Bedürfnis ankämpfte, sich auf sie zu werfen. Langsam. Noch nie zuvor hatte er sich so verzweifelt nach einer Frau gesehnt. Er fühlte sich, als müsste er sich auf der Stelle so viel nehmen, wie er nur konnte – solange Sheridan nicht versuchte, ihre Lust für jemand anders oder für später oder für die Ewigkeit zurückzuhalten.
Sie schien es nicht halb so eilig zu haben wie er. Rittlings setzte sie sich auf ihn und presste langsam ihre Hüften gegen ihn.
Er legte ihr die Hände um ihre schlanke Taille, um sie einen Moment zum Innehalten zu bewegen. Doch dann beugte sie sich vor und öffnete den Mund. Sie küsste ihn so innig, wie er es letzte Nacht gewollt hatte. Da wusste er, dass sein Herz sich nicht beruhigen würde.
„Ich kann nicht länger warten!“, flüsterte er, den Mund gegen ihre Lippen gepresst. „Ich möchte in dir sein.“
Sie zog sich zurück, um ihn anzusehen, und er glaubte, Verwirrung in ihrem Blick zu erkennen.
„Wir machen es später noch einmal langsamer“,
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