Watersong - Sternenlied (German Edition)
Freund. «
» Harper, ich hab dir doch schon gesagt, dass ich nicht auf deine Schwester stehe « , grinste Daniel. » Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist ein bisschen eifersüchtig. «
» Also wirklich. « Harper rümpfte die Nase. » Jetzt sei nicht ekelhaft. «
Daniel lachte über ihren Protest und aus unerfindlichen Gründen wurde Harper rot.
Gemma fuhr auf dem Rad an ihr vorbei und rief Daniel noch einen Abschiedsgruß zu. Jetzt, da ihre Schwester nicht mehr da war, hatte auch Harper eigentlich keinen Grund mehr, am Hafen zu bleiben, aber sie blieb noch einen Moment lang stehen und suchte nach einem Grund, Daniel noch einmal anzupflaumen. Als ihr keiner einfiel, drehte sie sich schließlich um und ging. Dabei war ihr bewusst, dass er ihr noch lange nachsah.
SIEBEN
Picknick
T homas Thermopolis hatte die Stadt Capri am 14. Juni 1802 im nördlichen Maryland gegründet, also hielt die Gemeinde jährlich am 14. Juni einen Festtag zu seinen Ehren ab. Die meisten Geschäfte waren wie an hohen Feiertagen geschlossen. Die Feier bestand nur aus einem großen Picknick, ein paar Buden und Fahrgeschäften, aber alle Stadtbewohner und Touristen nahmen daran teil.
Alex hatte Gemma gefragt, ob sie mit ihm zum Picknick gehen wolle, und sie wusste nicht genau, was diese Einladung zu bedeuten hatte. Dass er nur sie und nicht auch Harper gefragt hatte, deutete darauf hin, dass es ein Date war, aber sie traute sich nicht, nachzufragen.
Die Fahrt zum Picknick war auf beinahe komische Weise verkrampft. Beide schwiegen die meiste Zeit, nur Alex stammelte ein paarmal, dass er hoffe, es werde ein schöner Nachmittag werden.
Nachdem er geparkt hatte, rannte er um das Auto herum und öffnete ihr die Tür, und das war der Zeitpunkt, an dem Gemma begann, sich zu entspannen. Er hatte ihr noch nie zuvor die Autotür geöffnet. Irgendetwas zwischen ihnen hatte sich definitiv verändert.
Das Gründervater-Picknick fand im Stadtpark statt. Dort standen ein paar Fahrgeschäfte, unter anderem ein Kettenkarussell und ein Riesenrad. Durchs Zentrum verlief die Promenade, an der die üblichen Schießbuden standen. Auf dem Rasen lagen Picknickdecken und hier und da standen Biergarnituren. Dazwischen befanden sich Stände, an denen es Snacks und Getränke zu kaufen gab.
» Willst du dein Glück versuchen? « , fragte Alex, als sie über die Promenade schlenderten. Er deutete auf eine Wurfbude neben ihnen. » Ich könnte dir einen Goldfisch gewinnen. «
» Das wäre dem Goldfisch gegenüber nicht fair « , sagte Gemma lachend. » Ich hatte schon ungefähr ein Dutzend und sie sind alle nach ein paar Tagen gestorben. «
» Ach, richtig. « Alex lächelte verschmitzt. » Ich weiß noch, dass du deinen Dad gezwungen hast, sie im Garten zu begraben. «
» Sie waren meine Haustiere und sie verdienten ein würdiges Begräbnis. «
» Ich muss also vorsichtig sein. « Alex wich einen großen Schritt zurück. » Du bist eine Goldfisch-Massenmörderin. Wer weiß, wozu du noch fähig bist. «
» Hör auf « , lachte Gemma. » Ich hab sie doch nicht absichtlich umgebracht. Ich war noch klein, und ich glaube, ich habe ihnen einfach zu viel Futter gegeben. Aus Liebe! «
» Das ist ja noch schlimmer « , neckte er sie. » Hast du vor, auch mich mit deiner Güte umzubringen? «
» Vielleicht. « Sie kniff die Augen zusammen und versuchte, bedrohlich zu wirken. Er musste lachen.
Alex lief dicht neben ihr. Seine Hand berührte ihre und Gemma ergriff die Gelegenheit und verschränkte ihre Finger mit seinen. Er sagte nichts dazu, hielt ihre Hand aber fest. Ein warmes Kribbeln stieg in ihr auf, und Gemma versuchte, nicht zu breit über den Effekt zu grinsen, den diese schlichte Berührung auf sie hatte.
» Also keine Goldfische « , fuhr Alex fort. » Und Teddybären? Sind Plüschtiere in deiner Gegenwart sicher? «
» Wahrscheinlich « , räumte sie ein. » Aber du musst nichts für mich gewinnen. «
» Sollen wir noch ein bisschen herumlaufen? « , fragte Alex und schaute auf sie herunter.
Sie nickte und er lächelte.
» Okay. Aber wenn du irgendetwas willst, musst du es nur sagen. Dann werde ich dir augenblicklich alles gewinnen, was dein Herz begehrt. «
Gemma wollte aber nicht, dass er irgendetwas für sie gewann, denn das hätte bedeutet, dass er einen Ball werfen und dabei ihre Hand loslassen musste. Sie wäre vollauf damit zufrieden gewesen, den ganzen Tag lang nur mit ihm durch den Park zu schlendern. Einfach nur bei
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