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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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erfahren.«
    Harper schluckte die bittere Magensäure hinunter, die in ihr aufstieg. Sie hatte keine Ahnung, was Brian sonst noch gehört haben könnte. Und sie war nicht sicher, ob sie noch mehr schlechte Nachrichten verkraften würde.
    » Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll, aber…« Er hielt inne und suchte nach Worten. » Bernie McAllister ist ermordet worden.«
    Da schoss in einem schrecklichen Erinnerungsschwall alles wieder in ihr hoch, sie bekam keine Luft mehr, und ihr Magen krampfte sich zusammen.
    Irgendwie hatte Harper es geschafft, die Ereignisse auf der Insel völlig aus ihrem Kopf zu verbannen. Aber die Erinnerung war nicht weg. Sie hatte es nicht vergessen. Es war unmöglich, den Tod von einem Menschen zu verdrängen, der einem so wichtig gewesen war.
    Ihr Kopf hatte den Gedanken an Bernie von sich geschoben und ihr ein paar friedliche Stunden geschenkt, in denen sie nicht darüber nachdenken musste. Und nun war es wieder da, das Bild von seinem ausgeweideten Körper zwischen den Bäumen vor seinem Häuschen.
    Bernie gehörte zu den nettesten Menschen, die sie je gekannt hatte, ein freundlicher alter Mann mit einem leichten britischen Akzent. Er hatte sich viel um Harper und Gemma gekümmert, nachdem ihre Mutter bei einem Autounfall schwer verletzt worden war.
    Dann hatten die Sirenen ihn getötet. Sie hatten ihn ausgenommen wie einen Fisch und seinen Leichnam achtlos der Verwesung überlassen, während sie tanzten und sangen und seine Hütte durchsuchten, um Wertsachen zu plündern. Das Schlimmste daran war, dass er ihnen bereitwillig alles gegeben hätte, und das nicht, weil sie Sirenen waren, die ihn verzaubern konnten, sondern weil Bernie allen Menschen gerne half.
    » Es tut mir so leid, Liebes«, sagte ihr Vater mit Tränen in der Stimme. » Ich weiß, wie gern du ihn hattest.«
    Harper legte die Hand auf den Mund, Tränen strömten über ihr Gesicht. Das Bild des Leichnams brannte in ihrem Kopf, und sie merkte, dass Brian auf eine Reaktion von ihr wartete. Ihr Vater konnte ja nicht ahnen, dass sie von Bernies Tod längst wusste.
    » Wie…?«, krächzte Harper. Sie hatte einen Kloß im Hals und brachte kaum ein Wort heraus.
    » Das wissen sie noch nicht«, sagte Brian mit gesenkten Augen.
    Harper spürte, dass die Polizei ihm mehr verraten hatte, als er ihr erzählte, und einen Sekundenbruchteil lang hasste sie die Beamten dafür. Brian brauchte die Einzelheiten nicht zu wissen, dieses grauenhafte Bild sollte ihm und allen anderen erspart bleiben.
    » Sein Haus wurde geplündert«, fuhr Brian fort. » Vermutlich ein Raubüberfall, der außer Kontrolle geraten ist.«
    Harper fragte sich, ob das vielleicht tatsächlich der Wahrheit entsprach. Wollten die Sirenen ihn nur berauben und er war dabei versehentlich zu Tode gekommen? Oder war der Mord ihr eigentliches Ziel gewesen und der Raub nur Beiwerk?
    » Er hatte gestern einen Arzttermin, und als er nicht erschienen ist, hat der Arzt die Polizei losgeschickt, um nach ihm zu sehen«, berichtete Brian. » Bei einem Mann in Bernies Alter, der allein lebt, wollte der Arzt kein Risiko eingehen. Aber niemand hatte erwartet, ihn ermordet aufzufinden.«
    » Gibt es schon Verdächtige?«, hörte sich Harper fragen, während sie ihre Hände auf die Knie legte und fest zudrückte, um das Zittern zu stoppen.
    » Noch nicht«, erwiderte Brian. » Aber sie suchen fieberhaft.« Er verstummte. » Sie glauben, es könnte die gleiche Person sein, die diese Jungs umgebracht hat.«
    Harper nickte benommen. Sie wusste ganz genau, dass die gleichen Monster, die Luke Benfield und die beiden anderen Jungen getötet hatten, auch für Bernies Tod verantwortlich waren.
    » Wenigstens hast du ihn erst vor Kurzem besucht«, sagte ihr Vater, in dem Versuch, sie etwas aufzumuntern.
    Vor wenigen Tagen erst waren Harper und Brian an einem Samstag auf Bernies Insel gewesen, hatten mit ihm geplaudert und seinen Garten bewundert. Sie wusste, dass es ihre Trauer lindern müsste, eine letzte schöne Erinnerung an den alten Freund zu haben, doch es brachte ihr keinen Trost.
    » Ich weiß, das ist alles etwas viel auf einmal«, seufzte Brian. » Kannst du das einigermaßen verkraften?«
    » Klar«, antwortete Harper wenig überzeugend.
    Ehe ihr Dad weiter in sie dringen konnte, klingelte glücklicherweise ihr Handy. Als sie danach tastete, raste ihr Herz in der Hoffnung, es wäre Gemma, doch dann sah sie die Nummer. Wieder nur Daniel.
    Sie starrte auf das Display und

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