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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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ekelerregenden Wellen über sie hinweg, und sie musste sich sehr zusammennehmen, um sich nicht ständig zu übergeben.
    » Du siehst nicht aus, als hättest du eine gute Nacht gehabt«, bemerkte Thea, die wie durch Zauberhand plötzlich in Gemmas Tür stand. Ihre langen roten Haare flatterten im Wind, als wäre sie der Star in einem Musikvideo.
    » Nein, nein, ich hab bestens geschlafen«, log Gemma. Sie stieß ihre schweißgetränkte Decke beiseite und krabbelte aus dem Bett.
    Thea schnaubte. » Das sehe ich.«
    Gemma ging zu ihrem Kleiderschrank– ebenfalls weiß– und durchsuchte die Schubladen nach frischen Klamotten. Sie hatte fast nichts von zu Hause mitgenommen, aber Lexi hatte ihr eine Menge Kleider überlassen.
    Das Einzige, was sie aus ihrem früheren Leben noch hatte, war ein Foto von ihr, Harper und ihrer Mutter, das kurz vor dem Unfall aufgenommen worden war, als die Mutter noch gesund war und zu Hause bei ihnen lebte.
    Dieses Bild, ihr wertvollster Besitz, lag tief unter ihren neuen Kleidern vergraben in einer Schublade. Sie hatte es in seinem Rahmen in ihre Tasche gesteckt, damit es wenigstens ein bisschen geschützt war auf der Reise durchs Meer, und so war das Foto nun etwas zerknittert und aufgequollen, aber ansonsten unversehrt.
    Beim Hervorholen ihrer Kleider schaute sie es kurz an und dachte an ihre Familie, die sie vermutlich niemals wiedersehen würde. Dann schob sie es hastig zwischen die saubere Wäsche und stieß die Schublade zu.
    » Ist noch was?«, fragte sie. » Ich würde mich jetzt nämlich gerne anziehen.«
    » Mach doch«, sagte Thea, ohne sich zu rühren.
    » Wie wär’s mit ein bisschen Intimsphäre?«
    Thea verdrehte die Augen. » Sei doch nicht so prüde. Wir sind hier alle nur Mädchen.«
    » Und was ist mit Sawyer?«, fragte Gemma.
    » Der läuft irgendwo rum«, gab Thea zu und wandte endlich den Blick von ihr ab. Sie verließ zwar nicht das Zimmer, drehte Gemma aber den Rücken zu. » Ich glaube, Penn hat ihm irgendwas zu tun aufgetragen, bevor sie gegangen ist.«
    Gemma wusste, dass sie nicht mehr Rücksicht erwarten konnte, und zog hastig frische Unterwäsche und ein sauberes Kleid an.
    » Penn ist weg?«, fragte sie dabei, ohne die Überraschung in ihrer Stimme zu verbergen.
    » Ja, Penn und Lexi sind shoppen gegangen«, erklärte Thea. » Neues Haus, neue Kleider. Das ist ihr Motto.«
    » Warum bist du nicht mit?«
    » Ich muss hierbleiben und auf dich und Sawyer aufpassen.« Thea blickte über ihre Schulter. Als sie sah, dass Gemma angezogen war, drehte sie sich wieder zu ihr um.
    » Ich brauche keinen Babysitter«, sagte Gemma trotzig.
    » Oh doch«, erwiderte Thea ungerührt. » Du siehst echt mies aus.«
    » Na, besten Dank«, murmelte Gemma.
    Sie zwängte sich an Thea vorbei durch die Tür und ging durch den Flur zum Badezimmer. Thea folgte ihr natürlich, aber Gemma hatte auch nichts anderes erwartet.
    Beim Blick in den Spiegel über dem Waschtisch stellte sie fest, dass Thea nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. Zwar sah Gemma schlechter aus als am Tag zuvor und viel schlechter noch als vor ein paar Tagen, aber sie war immer noch bemerkenswert hübsch.
    Ihr braunes Haar war von goldenen Strähnen durchzogen und wellte sich sanft, und obwohl sie gerade erst aus einem unruhigen Schlaf erwacht und ziemlich verschwitzt war, saß ihre Frisur geradezu perfekt. Gemma war immer schon ein hübsches Mädchen gewesen, aber seit sie sich in eine Sirene verwandelt hatte, war sie geradezu eine strahlende Schönheit.
    Eigentlich hätte sie wie die anderen Sirenen eine tief gebräunte, schimmernde Haut haben müssen. Dieses Schimmern fehlte ihr, stattdessen wirkte ihre Haut seltsam äschern, doch selbst das sah wunderschön an ihr aus.
    Sie nahm ein Haargummi und band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, weil sie es nicht mochte, wenn sie ihr ins Gesicht hingen.
    » Du musst dich echt mies fühlen«, stellte Thea fest, die mit verschränkten Armen hinter ihr stand.
    Gemma, die sie im Spiegel sehen konnte, drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht.
    » Es geht mir gut«, sagte sie mit gesenktem Kopf.
    » Wir können dich im Schlaf stöhnen hören«, bemerkte Thea.
    An zwei Dinge erinnerte sich Gemma aus ihren Träumen: an die Wassermelodie und an Alex.
    Sie hatte von ihrem letzten gemeinsamen Tag geträumt, als sie sich in seinem Bett geküsst und umarmt hatten. In ihren Träumen ging dieser Tag nie zu Ende und sie konnte für immer mit ihm

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