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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Nahm alles in sich auf. Die still verzweifelte Atmosphäre und sechs Special-Forces-Veteranen, alle stahlhart, alle unterschwellig bedrohlich, die seinem Blick voller Gruppenloyalität und feindseligem Misstrauen gegenüber dem Außenseiter begegneten.
    »Sie lassen mich blenden«, sagte Reacher.
    »Glauben Sie’s lieber«, sagte Lane.
    »Was war in dem Wagen?«
    Lane nahm seine Hand vom Telefon und griff nach dem gerahmten Foto. Er hielt es mit beiden Händen so hoch vor seine Brust, dass Reacher das Gefühl hatte, zwei Personen erwiderten seinen Blick. Oben Lanes blasse, kummervolle Gesichtszüge, etwas tiefer, unter Glas, eine Frau, eine atemberaubende klassische Schönheit. Schwarzes Haar, grüne Augen, hohe Wangenknochen, sinnlicher Mund – alles mit Leidenschaft und Können fotografiert und von einem Meister seines Fachs vergrößert.
    »Das ist meine Frau«, sagte Lane.
    Reacher nickte. Sagte nichts.
    »Sie heißt Kate.«
    Niemand sprach.
    »Kate ist gestern Vormittag verschwunden«, fuhr Lane fort. »Nachmittags bin ich angerufen worden. Von ihren Entführern. Sie wollten Geld. Das war in dem Wagen. Sie haben beobachtet, wie einer der Entführer meiner Frau das Lösegeld abgeholt hat.«
    Niemand sprach.
    »Sie haben versprochen, sie freizulassen«, sagte Lane. »Und das ist vierundzwanzig Stunden her. Und sie haben noch nicht wieder angerufen.«

3
     
    Edward Lane hielt das gerahmte Foto wie eine Opfergabe, und Reacher trat vor, um es entgegenzunehmen. Er hielt es leicht schräg ins Licht. Kate Lane war schön, das stand außer Zweifel. Sie war hypnotisierend. Sie war ungefähr zwanzig Jahre jünger als ihr Mann, musste also Anfang dreißig sein. Alt genug, um ganz Frau, jung genug, um makellos zu sein. Auf diesem Foto war ihr Blick auf etwas knapp außerhalb des Bilderrahmens gerichtet. Aus ihren Augen leuchtete Liebe. Auf ihren Lippen lag der Hauch eines strahlenden Lächelns. Dem Fotografen war es gelungen, die erste Andeutung davon einzufangen, sodass die Pose dynamisch wirkte. Dies war ein Standfoto, aber es schien kurz davor zu sein, sich zu bewegen. Die Schärfe, das Korn und die Details waren makellos. Reacher verstand nicht viel von Fotografie, aber er wusste, dass er ein hochklassiges Produkt in den Händen hielt. Allein der Rahmen kostete vermutlich so viel, wie er früher in der Army im Monat verdient hatte.
    »Meine Mona Lisa«, sagte Lane. »Das denke ich bei diesem Bild.«
    Reacher gab es zurück. »Ist es einigermaßen neu?«
    Lane stellte es wieder neben das Telefon.
    »Weniger als ein Jahr alt«, antwortete er.
    »Wieso keine Cops?«
    »Ich habe meine Gründe dafür.«
    »Bei dieser Art Verbrechen leisten sie meist gute Arbeit.«
    »Keine Cops«, sagte Lane.
    Niemand sprach.
    »Sie waren ein Cop«, sagte Lane. »Was die machen, können Sie auch.«
    »Das kann ich nicht«, entgegnete Reacher.
    »Sie waren ein Cop beim Militär. Folglich können Sie unter sonst gleichen Voraussetzungen bessere Arbeit leisten.«
    »Die Voraussetzungen sind nicht gleich. Ich verfüge nicht über ihre Ressourcen.«
    »Sie können wenigstens einen Anfang machen.«
    In dem Raum wurde es totenstill. Reacher betrachtete erst das Telefon, dann das gerahmte Foto.
    »Wie viel haben sie verlangt?«, fragte er.
    »Eine Million in bar«, antwortete Lane.
    »Und die war in dem Wagen? Eine Million Bucks?«
    »Im Kofferraum. In einem Lederkoffer.«
    »Okay«, sagte Reacher. »Setzen wir uns erst mal hin.«
    »Mir ist nicht nach Hinsetzen zumute.«
    »Nicht aufregen«, sagte Reacher. »Sie rufen bald wieder an. Wahrscheinlich sehr bald. Dafür kann ich praktisch garantieren.«
    »Wie?«
    »Setzen Sie sich. Beginnen Sie mit dem Anfang. Erzählen Sie mir von gestern.«
    Also setzte Lane sich in den Sessel neben dem Telefontisch und begann vom Vortag zu erzählen. Reacher saß an einem Ende eines Sofas, Gregory nah bei ihm. Die restlichen fünf Männer verteilten sich im Raum: zwei saßen, zwei hockten auf Sessellehnen, einer lehnte an der Wand.
    »Kate ist um zehn Uhr morgens aus dem Haus gegangen«, sagte Lane. »Sie wollte zu Bloomingdale’s, glaube ich.«
    »Glauben Sie?«
    »Ich lasse ihr etwas Bewegungsfreiheit. Sie erzählt mir nicht unbedingt alles, was sie vorhat. Nicht jeden Tag.«
    »War sie allein?«
    »Ihre Tochter hat sie begleitet.«
    »Ihre Tochter?«
    »Kate hat eine achtjährige Tochter aus erster Ehe. Sie heißt Jade.«
    »Sie lebt hier bei Ihnen?«
    Lane nickte.
    »Und wo ist Jade

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