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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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als Sicherheiten, solche Dinge. Aber diese Kerle scheinen gewusst zu haben, dass Sie die Million einfach so ausspucken konnten.«
    »Woher kennen sie mich?«
    »Das möchte ich von Ihnen wissen.«
    Niemand sprach.
    »Und sie sind zu dritt«, fuhr Reacher fort. »Einer, der Kate und Jade dort bewacht, wohin man sie verschleppt hat. Einer, der Gregory beschattet hat, als er auf dem West Broadway nach Süden unterwegs war, mit einem Handy, um den dritten Mann anzurufen, der darauf gewartet hat, die Autoschlüssel abholen zu können, sobald das ungefährlich war.«
    Niemand sprach.
    »Und ihr Versteck liegt mindestens zweihundert Meilen nördlich von hier«, sagte Reacher. »Nehmen wir mal an, die Entführung hätte gestern gegen elf Uhr morgens stattgefunden. Aber sie haben erst über fünf Stunden später angerufen. Weil sie mit dem Auto unterwegs waren. Dann haben sie um siebzehn Uhr Anweisungen für die Lösegeldübergabe durchgegeben, die über sechs Stunden später stattfinden sollte. Weil sie sechs Stunden brauchten, weil zwei von ihnen die ganze Strecke zurückfahren mussten. Fünf, sechs Stunden – das sind zweihundert Meilen, vielleicht zweihundertfünfzig oder sogar mehr.«
    »Wieso nördlich?«, fragte Lane. »Sie können überall sein.«
    »Nicht im Süden oder Westen«, entgegnete Reacher. »Sonst hätten sie verlangt, dass der Wagen mit dem Lösegeld südlich der Canal Street geparkt wird, um gleich zum Holland Tunnel fahren zu können. Auch nicht im Osten auf Long Island, sonst hätten sie ihn am Midtown Tunnel abstellen lassen. Nein, er sollte auf der Sixth Avenue in Richtung Norden stehen. Das lässt darauf schließen, dass sie zur George Washington Bridge oder zur Henry Hudson und Saw Mill und Triboro oder zur Major Deegan wollten. So haben sie irgendwann den Thruway erreicht. Sie können irgendwo in den Catskills sein. Wahrscheinlich auf einer Farm, jedenfalls auf einem Anwesen mit großer Garage oder einer Scheune.«
    »Warum?«
    »Weil sie gerade Ihren Mercedes geerbt haben. Und zuvor schon den Wagen, mit dem Taylor gestern zu Bloomingdale’s gefahren ist. Diese Autos müssen sie irgendwo verstecken.«
    »Taylor hat einen Jaguar gefahren.«
    »Da haben Sie’s. Ihr Grundstück muss inzwischen wie ein Verkaufsplatz für Luxuswagen aussehen.«
    »Wieso sind Sie sich so sicher, dass sie wieder anrufen werden?«
    »Wegen der menschlichen Natur. Im Augenblick sind sie stinksauer. Sie treten sich selbst in den Hintern. Sie kennen Sie – aber vielleicht doch nicht gut genug. Sie haben viel riskiert und eine Million in bar gefordert – und Sie haben sie bezahlt, ohne eine Sekunde lang zu zögern. Das hätten Sie nicht tun sollen. Sie hätten mauern und auf Zeit spielen sollen. Denn jetzt sagen sie sich: Verdammt, wir hätten mehr verlangen sollen. Wir hätten testen sollen, wo die Obergrenze liegt. Deshalb werden sie noch mal anrufen und eine weitere Forderung stellen. Sie werden rauszukriegen versuchen, wie viel Bargeld Sie tatsächlich herumliegen haben. Und sie werden Sie ausbluten lassen.«
    »Weshalb warten sie dann so lange?«
    »Weil das ein bedeutsamer Strategiewechsel ist«, antwortete Reacher. »Über den diskutieren sie noch. Darüber haben sie schon den ganzen Tag lang diskutiert. Auch das liegt in der menschlichen Natur. Drei Kerle diskutieren ständig: das Für und Wider, beim Plan bleiben oder improvisieren, auf Nummer sicher gehen oder etwas riskieren.«
    Niemand sprach.
    »Wie viel haben Sie in bar?«, fragte Reacher.
    »Das geht Sie nichts an«, meinte Lane.
    »Fünf Millionen«, sagte Reacher. »Die verlangen sie als Nächstes. Das Telefon wird klingeln, und sie werden weitere fünf Millionen verlangen.«
    Sieben Augenpaare starrten das Telefon an. Es klingelte nicht.
    »Wieder in einem Auto«, fuhr Reacher fort. »Sie müssen eine große Scheune haben.«
    »Ist Kate in Sicherheit?«, fragte Lane.
    »Vorläufig ist sie ungefährdet«, erwiderte Reacher. »Sie ist ihre Einnahmequelle. Und Sie haben richtig reagiert, als Sie beim ersten Anruf verlangt haben, mit ihr zu sprechen. Dieses Verhaltensmuster müssen sie wiederholen. Die eigentlichen Probleme kommen noch, wenn sie die letzte Zahlung erhalten haben. Das Geld wegzugeben, ist einfach. Die Entführten zurückzubekommen, ist schwierig.«
    Das Telefon blieb stumm.
    »Ich sollte also mauern?«, fragte Lane.
    »Das täte ich an Ihrer Stelle«, sagte Reacher. »Verlangen Sie Ratenzahlung. Bleiben Sie im Gespräch. Spielen Sie auf

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