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Waylander

Waylander

Titel: Waylander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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haben eine Art Zauber eingesetzt, um mich in den Schlaf zu zwingen. Ich hätte es mir denken können.«
    »Dardalion hat dich gerettet«, sagte Danyal. »Er ist mir im Traum erschienen.«
    »Ein silberner Krieger mit blondem Haar?« fragte Durmast.
    Danyal nickte.
    »Er kam auch zu mir. Du hast mächtige Freunde - eine Teufelin und einen Zauberer.«
    »Und einen Riesen mit einer Streitaxt«, sagte Danyal.
    »Verwechsle Geschäft nicht mit Freundschaft«, brummte Durmast. »Und jetzt entschuldigt mich, aber ich muß etwas Schlaf nachholen.«
    Der alte Mann betrachtete mit müden Augen die vagrischen Krieger, die im ehemaligen Palast von Purdol vor ihm saßen. In ihren Gesichtern stand die aus dem Sieg geborene Arroganz, und er wußte nur zu gut, wie er auf sie wirkte: alt, müde und schwach.
    Gan Degas nahm seinen Helm ab und legte ihn auf den Tisch.
    Mit steinernem Gesicht saß Kaem ihm gegenüber.
    »Ich nehme an, du bist bereit zu kapitulieren«, sagte Kaem.
    »Ja. Unter bestimmten Bedingungen.«
    »Nenne sie.«
    »Meinen Männern geschieht nichts - sie werden freigelassen und können nach Hause gehen.«
    »Einverstanden . sobald sie ihre Waffen abgeliefert haben und die Festung uns gehört.«
    »Viele Bürger sind in die Festung geflüchtet, auch sie müssen freigelassen werden und ihre Häuser zurückfordern können, die deine Männer ihnen genommen haben.«
    »Belanglose Bürokratie«, sagte Kaem. »Das wird problemlos gehen.«
    »Welche Garantien kannst du mir geben?« fragte Degas.
    Kaem lächelte. »Welche Garantien kann ein Mann überhaupt geben? Du hast mein Wort - und das sollte unter Generälen genügen. Wenn nicht, mußt du nur die Tore verbarrikadiert lassen und weiterkämpfen.«
    Degas schlug die Augen nieder. »Na gut. Ich habe also dein Wort?«
    »Selbstverständlich, Degas.«
    »Die Tore werden bei Tagesanbruch geöffnet.«
    Der alte Krieger stand mühsam auf und drehte sich um, um zu gehen.
    »Vergiß deinen Helm nicht«, spottete Kaem.
    Gelächter hallte im Gang wider, als Degas aus der Halle geleitet wurde, flankiert von zwei Männern in schwarzen Umhängen. Er wanderte durch die Nachtluft entlang den Hafenanlagen bis zum Osttor. Dort wurde ein Seil vom Torturm herabgelassen. Degas schlang es sich um die Handgelenke und wurde in die Festung gehievt.
    Im Palast gebot Kaem seinen Offizieren zu schweigen und wandte sich an Dalnor.
    »In der Festung befinden sich etwa viertausend Mann. Sie alle umzubringen erfordert einen Plan -ich will keinen Berg verfaulender Leichen, die Pest und Seuchen verbreiten. Ich schlage vor, du teilst die Gefangenen in zwanzig Gruppen und bringst sie nach und nach zum Hafen hinunter. Dort sind zahlreiche leere Lagerhäuser. Töte sie und schaff die Leichen auf die gelöschten Getreideschiffe. Die können auf See versenkt werden.«
    »Jawohl, General. Das wird allerdings seine Zeit dauern.«
    »Wir haben Zeit. Wir werden tausend Mann zurücklassen, um die Festung zu bemannen, und dann nach Westen Richtung Skultik aufbrechen. Der Krieg ist fast vorbei, Dalnor.«
    »Allerdings. Dank dir, General.«
    Kaem wandte sich an einen Offizier mit dunklem Bart, der rechts von ihm saß.
    »Neues von Waylander?«
    »Er ist immer noch am Leben, General. Letzte Nacht haben er und seine Freunde einen Angriff meiner Brüder abgewehrt. Aber es sind noch mehr unterwegs.«
    »Ich muß die Rüstung haben.«
    »Du wirst sie bekommen, General. Der Kaiser hat den Mörder Cadoras gedungen, um Waylander zu jagen. Und zwanzig meiner Brüder sind ihm auf den Fersen. Darüber hinaus haben wir Nachricht von dem Räuber Durmast. Er fordert zwanzigtausend Silberstücke für die Rüstung.«
    »Du hast natürlich zugestimmt?«
    »Nein, General, wir haben ihn auf fünfzehntausend heruntergehandelt. Er wäre mißtrauisch geworden, hätten wir uns ohne Handeln auf seine ursprüngliche Forderung eingelassen. Jetzt vertraut er uns.«
    »Paßt auf Durmast auf«, warnte Kaem. »Er ist wie ein wütender Löwe - er wendet sich gegen jeden.«
    »Einige seiner Männer stehen in unseren Diensten, General. Wir haben alle Eventualitäten berücksichtigt. Die Rüstung gehört uns. Waylander gehört uns - ebenso wie die Drenai uns gehören.«
    »Hüte dich vor übertriebener Selbstsicherheit, Nemodes. Man zählt die Zähne des Löwen erst, wenn man Fliegen auf seiner Zunge sieht.«
    »Aber General, die Sache ist doch gewiß nicht mehr zweifelhaft?«
    »Ich hatte einmal ein Pferd, das schnellste Tier, das ich je besaß. Es

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