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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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Er stand regungslos da, als sie ihn küsste. Er konnte ihre Tränen schmecken. Schnell wandte sie sich von ihm ab und stolperte zur Tür.
    Dann war sie weg.
    Wie aus weiter Ferne hörte Alex Stimmen von draußen, Schritte, die sich entfernten. Stille. Er stand alleine mitten im Raum, seine Muskeln zitterten. Unvermittelt packte er einen der Stühle und schleuderte ihn quer durch die Hütte an die Wand. Dann sank er auf die Tischkante nieder und zerraufte sich schwer atmend die Haare. Rundherum lagen noch immer ihre Sachen: die beiden zerwühlten Schlafsäcke, in denen sie letzte Nacht geschlafen hatten, und seine schwarze Nylontasche mit ihren Kleidern. In einer Ecke standen Willows lila Turnschuhe, einer von ihnen war umgekippt. Was war passiert? Was war eigentlich gerade passiert? Mehrere Minuten lang saß Alex da und hatte den Kopf in den Händen vergraben, während seine Gefühle so wild in ihm tobten, dass er glaubte, es müsste ihn zerreißen.
    Er hörte, wie der Hubschrauber startete.
    Sein Kopf schnellte hoch, als ihn das Geräusch durchfuhr und ihn schlagartig wieder klar denken ließ. Willow war in dem Hubschrauber. Sie flog gerade weg, weg von ihm – wahrscheinlich würde er sie nie wiedersehen. Panik erfasste ihn. Er kam so schnell auf die Füße, dass der Tisch über den Fußboden schrammte. Er stürmte aus der Hütte, lief über die kleine Lichtung und schlidderte den Wildpfad hinunter.
    »Willow!«, brüllte er. »Willow!«
    Die Rotorblätter dröhnten ihm in den Ohren, als er aus dem Wald schoss. Der Hubschrauber hatte bereits abgehoben und zog über dem Tal davon. Alex rannte ihm hinterher, blieb aber stehen, als ihm der Wind durch die Haare fuhr. Der Hubschrauber wurde kleiner und kleiner. Durch die getönten Scheiben konnte er die Insassen noch nicht einmal erkennen. Und obwohl er wusste, dass es hoffnungslos war, legte er trotzdem die Hände an den Mund. »WILLOW!«
    Unbeirrt setzte der Hubschrauber seinen Weg fort. Alex sah zu, wie er über die Berge flog, bis er nur noch ein kleines schwarzes Pünktchen am Horizont war, das irgendwann verschwand und sein Herz mit sich nahm.
    Zitternd starrte Alex ihm hinterher. Was hatte er getan? Willow ging höchstwahrscheinlich ihrem Tod entgegen – und er hatte sie tatsächlich aufgefordert zu gehen? Er hatte sie nicht in den Arm genommen, hatte ihr nicht gesagt, wie sehr er sie liebte.
    Er hatte sie gehen lassen, allein.
    »Nein«, sagte er laut. Nein, so würde es nicht enden. So nicht. Auf gar keinen Fall. Wenn sie es tun musste, bitte. Aber sie würde es nicht mutterseelenallein durchstehen müssen, in der Überzeugung, dass er sie hasste. Er würde da sein – und ihr entweder helfen oder mit ihr sterben. Was von beidem, war ihm letztendlich egal, solange er nicht den Rest seines Lebens ohne sie verbringen musste.
    Denver, sechs Uhr morgen Abend. Wenn er ohne Unterbrechung durchfuhr, konnte er es schaffen.
    Alex rannte zurück zur Hütte. In fliegender Hast tauschte er seine Jogginghosen gegen Jeans und schlüpfte in seine Jacke. Er schnappte sich seine Brieftasche, die Autoschlüssel, seine Pistole und neue Munition. Minuten später war er wieder zurück in dem felsigen Tal, warf sich hinter das Steuer und ließ den Motor an. Er riss das Lenkrad herum und der Wagen holperte aus dem Tal hinaus. Alex lenkte ihn zu dem Abhang, über den er wieder auf die Straße gelangte.
    Diesmal würde es nicht so werden wie bei Jake. Nicht noch einmal würde er jemandem im Stich lassen, den er liebte.

17
     
    Lange Zeit sagte niemand im Hubschrauber ein Wort. Nate saß vorne beim Piloten, einem Mann mit Sonnenbrille, dessen Namen ich nicht verstanden hatte. Sophie saß hinten bei mir. Noch immer umklammerte ich die Tasche auf meinem Schoß, die ich wie hypnotisiert anstarrte. Selbst wenn ich hätte sprechen wollen, hätte ich es nicht gekonnt, denn mein Hals war wie zugeschnürt. Alex’ Gesichtsausdruck, als er mich aufgefordert hatte zu gehen … Meine Muskeln verkrampften sich und ich unterdrückte ein Schluchzen. Als wir losgeflogen waren, hatte ich tatsächlich spüren können, wie mir das Herz brach. Es war in tausend winzige Stücke zersprungen. Ich konnte ihm nicht einmal böse sein, dass er es nicht verstand – ich wusste, was das hier ihm antat, und der Gedanke daran fuhr mir wie ein Messer in die Brust. Ich wollte Sophie und Nate anflehen, den Hubschrauber zu wenden, sodass ich zurück zu Alex laufen konnte – um mich in seine Arme zu werfen und ihm zu

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