Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts
Blockhütte gestanden – sein warmer Mund, der meinen Hals küsste, kurz bevor wir zusammen wegfahren wollten.
Plötzlich konnte ich nicht mehr. Ich drehte die Dusche auf, damit mich niemand hören würde, stellte mich darunter und schluchzte hemmungslos, während ich die Arme um mich schlang und das heiße Wasser auf mich herunterprasselte. Oh, Alex. Bitte hass mich nicht, bitte nicht. Ich vermisse dich schon jetzt so sehr. Alles wollte ich mit dir, alles – ich will dich hier bei mir haben, damit du mich in den Arm nimmst und mir sagst, dass alles gut wird, dass ich vielleicht bei dieser Aktion doch nicht sterbe …
Ich weinte, bis ich keine Tränen mehr hatte. Danach fühlte ich mich noch schrecklicher als vorher, aber schließlich wusch ich mir die Haare und stieg ungelenk aus der Dusche. In dem beschlagenen Spiegel sah mein Gesicht wund und verquollen aus, als hätte es jemandem als Punchingball gedient. Trübsinnig musterte ich mein Spiegelbild. Es war mir gleichgültig. Mechanisch nahm ich die Sachen aus meiner Tasche und zog mich an. Unterwäsche, Jeans und das blassblaue T-Shirt. Darüber zog ich wieder den roten Pullover. Es tat weh, ihn zu sehen, aber ihn nicht anzuziehen hätte noch zehnmal mehr wehgetan. Zu guter Letzt bürstete ich meine nassen Haare und schlang sie zu einem Knoten zusammen.
Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, saßen Nate und Sophie auf einem der Sofas und unterhielten sich. Sie schauten auf und ihre Gesichter legten sich bei meinem Anblick in besorgte Falten. Nate ging zur Kochnische hinüber und holte ein paar Becher hervor. »Kaffee?«
Ich setzte mich auf die Sessellehne. Ich hatte rasende Kopfschmerzen. »Nein danke. Nur Wasser, bitte.«
»Möchtest du etwas essen?«, fragte Sophie. Sie stützte ihre Arme auf die Knie, beugte sich nach vorne und beobachtete mich. »Wir haben Sandwiches, aber wir können auch etwas anderes bestellen, wenn du magst.«
»Ich habe, eigentlich keinen Hunger. Danke«, fügte ich zaghaft hinzu, während Nate ein Glas mit Eiswasser füllte und es mir brachte. Es war sechseckig und fühlte sich kühl und etwas feucht zwischen meinen Fingern an. Ich drückte es an meine schmerzenden Augen und meine Stirn.
Nate lehnte sich an das Sofa. »Du solltest etwas essen. Du musst bei Kräften bleiben.«
Ich starrte auf das Glas hinunter und ließ das Wasser darin kreiseln. »Später vielleicht.«
Sophie zögerte und sagte dann: »Willow, wir machen uns Sorgen um dich. Glaub mir, ich weiß, was du durchmachen musst, aber … ganz offen gesagt, für uns ist es wichtig, dass du morgen einsatzbereit bist.«
Schmerz durchflutete mich. Ich sah die Blockhütte vor mir und dachte daran, wie es war, in Alex’ warmen Armen einzuschlafen. Dachte an das Gefühl seiner Lippen, die mich morgens wachküssten. Ich schloss die Augen und sehnte mich danach zu sagen: Ich will nicht, ich habe meine Meinung geändert. Aber ich musste es tun – ich war die Einzige, die es konnte. Irgendwie musste ich mich genügend zusammenreißen, um die Aktion über die Bühne zu bringen, denn andernfalls wäre es vollkommen umsonst gewesen, Alex zu verlassen und uns beiden das Herz zu brechen.
Ich holte tief und zitternd Luft, öffnete die Augen, trank einen Schluck Wasser und stellte das Glas ab.
»Das weiß ich«, sagte ich leise und stockend. »Und ich werde einsatzbereit sein.«
Wir verbrachten den restlichen Tag damit, den Plan durchzugehen. »Die Feierlichkeiten werden ein Riesenspektakel«, sagte Sophie und breitete einen Grundriss der Kathedrale auf dem Tisch aus. »Sie haben ein Musikprogramm organisiert, einen Festgottesdienst – sie gehen so richtig in die Vollen. Dich betrifft das aber alles nicht. Du wirst erst kurz bevor die Pforte sich öffnet dazu stoßen.«
Ich sah auf den Plan. Hunderte von Bankreihen waren darauf eingezeichnet und dahinter ansteigende Tribünen mit mehreren Tausend Plätzen. Ganz vorne, in der Nähe der Kanzel, befand sich eine große, freie Fläche. »Wird hier die Pforte sein?«, fragte ich und deutete darauf.
»Ja, genau«, antwortete Nate, der seine blauen Augen zusammenkniff, während er den Plan studierte. »Und zwischen der ersten Bankreihe und der Pforte wird eine Trennscheibe aus Plexiglas eingebaut, von hier bis hier.« Er zog mit seinem Finger eine Linie. »Die war sowieso geplant, um die Menschenmassen in Zaum zu halten, aber sie ist auch für uns eine Hilfe -wenn die Leute Verdacht schöpfen und unruhig werden, wird sie das wenigstens
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