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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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das kleine Display. Es zeigte einen Twitter-Eintrag von Nina: WILLOW FIELDS HATTE KEINEN FREUND, UND DAMIT BASTA! INTERESSIERT es überhaupt jemanden, dass meine Freundin verschwunden ist?
    Oh, Nina. Ich berührte das iPhone und mich überkam eine tiefe Traurigkeit.
    »Niemand hört auf sie«, sagte Sophie und nahm das Gerät wieder an sich. »Nach allem, was ich mitbekommen habe, glauben deine Klassenkameraden an der Pawntucket High lieber an die Geschichte vom geheimen Freund – und bei der Polizei von Schenectady sind genug Mitglieder der Church, um sicherzustellen, dass niemand der Sache weiter nachgeht.« Sie steckte das Telefon wieder in ihre Tasche. »Was ihr vermutlich bislang das Leben gerettet hat, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das hat Alex auch gesagt«, entgegnete ich nach einer Pause. »Also, dass bei der Polizei Church of Angels-Mitglieder sind.«
    Sophie machte ein nachdenkliches Gesicht, als sie die Asche aus dem Fenster schnippte. »Er ist wirklich außergewöhnlich«, sagte sie. »Was er schon alles geleistet hat, und dabei ist er noch so jung …«
    »Er ist nie richtig jung gewesen«, widersprach ich leise und wandte den Blick ab. »Dazu hatte er nie die Gelegenheit.« Nein, außer wenn wir beide allein waren … ich schluckte krampfhaft, als ich sein Grinsen vor mir sah, seine lachenden Augen. Und dann sein Gesicht, als ihm klar geworden war, dass ich gehen würde.
    Er hatte mir nicht einmal Auf Wiedersehen gesagt.
    Ich schlang fest die Arme um mich, während ich um uns beide trauerte. Sophie warf mir aus dem Augenwinkel einen Blick zu und verstummte. Lange sprach keine von uns. Schließlich nahm der Wagen eine Abzweigung und ein paar Minuten später fuhren wir eine Auffahrt entlang, an deren Ende ein flaches hellbraunes Gebäude in Sicht kam, das von einer gepflegten Rasenfläche umgeben war. Nirgends waren Schilder zu sehen. Sophie setzte sich auf und löste ihren Sicherheitsgurt. »Eine Nebenstelle der CIA«, sagte sie, obwohl ich gar nicht danach gefragt hatte. »Hier können wir dich auf deinen Einsatz vorbereiten und es gibt Duschen und Schlafgelegenheiten …« Ich nickte dumpf, während ich das nüchterne, nichtssagende Gebäude betrachtete. Ich war so weit weg von Alex, fast tausend Kilometer, und jeder einzelne dieser Kilometer lag wie eine Zentnerlast auf meinem Herzen.
    Wir stiegen aus, gingen ein paar Zementstufen hoch und traten durch zwei glänzende Glastüren. Sophie und Nate wiesen sich am Eingang aus. Danach führten sie mich einen Gang hinunter, in dem der Boden dermaßen auf Hochglanz poliert worden war, dass wir uns darin spiegelten. Unsere Schritte hallten laut.
    »Da wären wir«, sagte Nate schließlich und öffnete eine Tür. Wir betraten ein kleines Appartment voller Sofas und Sessel. An einem Ende befand sich eine Küchenzeile mit einem Esstresen und Barhockern.
    Sophie stellte ihre Aktentasche auf dem Sofatisch ab. »Würdest du dich gerne etwas frisch machen?«, fragte sie mich. »Du könntest auch duschen, wenn du möchtest.« Sie deutete auf den Flur hinter der Küche. Ich trug immer noch die Jogginghose und das T-Shirt, in denen ich geschlafen hatte, und den roten Pullover, den Alex mir geschenkt hatte. Ein Teil von mir verspürte den irrationalen Wunsch, ihn niemals wieder auszuziehen. Mir war, als würde damit auch die letzte Verbindung, die ich noch zu ihm hatte, endgültig abreißen. Aber eigentlich machte das auch keinen Unterschied mehr, oder? Ich würde ihn wahrscheinlich ja so oder so nie wiedersehen, ganz egal, was ich anhatte. Der Gedanke traf mich wie ein Peitschenhieb. Dann merkte ich, dass Sophie und Nate mich anschauten und auf eine Antwort warteten. »Ich glaube schon«, sagte ich. Meine Stimme war fast unhörbar, sogar für meine Ohren. »Ich habe aber … kein Shampoo oder …« Erinnerungen an das Motelzimmer in Tennessee stiegen in mir auf. Es tat so weh. Ich brach ab und schloss die Augen. »Entschuldigung«, sagte ich, während ich versuchte, die Fassung zu bewahren. »Ich habe kein Shampoo.«
    Sophies braune Augen blickten besorgt, aber sie versuchte zu lächeln. »Keine Angst, es ist alles da.«
    Im Badezimmer schälte ich mich langsam aus meinen Sachen, bevor ich sie sorgfältig zusammenlegte. Als ich in den Spiegel schaute, schimmerte der Kettenanhänger auf meiner Brust.
    Ich starrte mich an. Es wollte mir nur schwer in den Kopf, wie schnell die Dinge sich geändert hatten. Noch vor wenigen Stunden hatte ich in Alex’ Armen vor der

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