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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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seine Füße über den Seitenstreifen. Nur verschwommen registrierte er die Menschen und Autos, die am Rande seines Gesichtsfeldes vorbeizogen. Im Fitnessstudio schaffte er beinahe dreizehn Kilometer die Stunde, doch dies hier war viel anstrengender – er lief auf einer hügeligen Straße und die Bergluft war dünn. Doch das spielte keine Rolle. Alex biss die Zähne zusammen, rannte schneller und holte das Letzte aus *ich heraus. Nach ein paar Kilometern zog er seine Jacke aus und warf sie an den Straßenrand.
    Er verlor jedes Zeitgefühl. Für ihn gab es nur noch das endlose Asphaltband, das Laufen und seinen rasenden Herzschlag. Schließlich gelangte er auf eine Hügelkuppe und sah zwei Motorräder, die auf dem Grasstreifen neben der Fahrbahn parkten. Ein Mann und eine Frau standen daneben. Sie hatten scheinbar angehalten, um eine Pause zu machen, und setzten gerade ihre Helme wieder auf. Die Autoschlangen auf dem Freeway bewegten sich noch immer keinen Millimeter.
    Die beiden verharrten mitten in ihren Bewegungen und starrten Alex, der auf sie zulief, überrascht an. Er stützte die Hände auf die Oberschenkel und rang nach Luft. Er konnte spüren, wie ihm der Schweiß über das Gesicht floss. »Wie … wie spät ist es?«, keuchte er.
    Der Mann hatte lange braune Haare und einen Pferdeschwanz. Sein Kinnbart war zu einem Zöpfchen geflochten und er trug eine Sonnenbrille. Jetzt zog er ein Handy aus seiner Jeanstasche. »Siebenundzwanzig Minuten nach fünf«, sagte er, nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte.
    Alex’ Herz machte einen Satz. »Wie … weit noch bis zur Kirche?«
    Der Mann schnitt eine Grimasse. »Hey Kumpel, du bist doch wohl keiner von denen? Keine Ahnung, vielleicht acht oder zehn Kilometer?«
    Das Blut pochte in seinem Schädel. Eine halbe Stunde. Willow würde vielleicht in einer halben Stunde sterben und er würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Er würde nicht für sie da sein.
    »Hier«, sagte die Frau und reichte ihm eine Flasche Wasser. Sie war klein, hatte ein rundes Gesicht und lange schwarze Haare. »Du siehst aus, als könntest du’s brauchen.«
    Seine Hände zitterten. In einem Zug leerte er die halbe Wasserflasche. Dann fuhr er sich mit dem Handrücken über den Mund, gab die Flasche wieder zurück und sagte: »Ich muss um sechs Uhr an der Kathedrale sein – unbedingt. Könnten Sie mich mitnehmen?«
    Grinsend schüttelte der Mann den Kopf. »Tut mir leid, wir wollen runter nach Colorado Springs. Wir nehmen die nächste Abfahrt. Aber mach dir nichts draus – die Engel kommen nicht wirklich, also bleib locker.«
    »Nein!« Obwohl Alex sich um einen halbwegs gelassenen Tonfall bemühte, wusste er, dass ihm das nicht gelang. »Es geht um meine Freundin, ich muss unbedingt zu ihr – sie steckt in Schwierigkeiten. Bitte, ich muss dahin – es geht wirklich um Leben und Tod.«
    Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes erlosch. »Tja, ich wünschte, ich könnte dir helfen, Kumpel, aber –«
    »Was soll das heißen, Leben und Tod?«, mischte sich die Frau mit großen Augen ein.
    Herr im Himmel noch mal, Willow konnte sterben und er stand hier herum und redete mit diesen Leuten? »Das kann ich jetzt nicht erklären«, sagte er gepresst. »Ich muss einfach dahin.« Er sah auf ihre Motorräder. Eines war eine klassische Harley, das andere eine ältliche Honda Shadow. »Könnte ich Ihr Motorrad kaufen?«, stieß er hervor.
    Über seiner Sonnenbrille flogen die Augenbrauen des Mannes in die Höhe. »Ist das dein Ernst?«
    Alex hätte ihm am liebsten eine reingehauen. »Ja. Hören Sie, ich zahle Ihnen einen Riesen für die Honda, bar auf die Kralle -bitte, geben Sie sie mir einfach.« Dann hätte er zwar nur noch ein paar Hundert Dollar, aber das war jetzt auch schon egal. Wenn Willow starb, wollte er ohnehin nicht weiterleben.
    Der Frau stand der Mund offen. Langsam klappte sie ihn zu und sah zu ihrem Freund hinüber, der mit den Schultern zuckte. »Du wolltest dir doch schon längst eine neue kaufen«, sagte er zu ihr.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ja, schon – aber ich habe doch nur achthundert dafür bezahlt und das war vor zwei Jahren …«
    »Na prima, dann haben Sie eben Gewinn gemacht.« Alex riss seine Brieftasche heraus, zählte die Scheine ab und hielt sie ihr hin.
    Sie blickte auf das Geld. Schließlich nahm sie es und steckte es in ihre lederne Umhängetasche. »Ahm … okay.« Sie zuckte mit den Schultern und lachte überrascht auf. »Hier, der ist im Preis mit drin.«

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