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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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dieser abartigen Uhrzeit schon«, entgegnete Willow kurz. »Ich will Mom und Tante Jo nicht wecken, okay? Wir setzen uns auf die Veranda.«
    Alex presste sich wieder an die Wand, als sie zurück ins Haus kam. Gott sei Dank knipste sie auf ihrem Weg in die Küche im Esszimmer kein Licht an und er blieb im Halbschatten verborgen. Einen Moment später klapperten Schranktüren und Wasser rauschte. Lautlos trat er einen Schritt näher an die Küchentür heran, sodass er unbemerkt zusehen konnte, wie Willow Instantkaffee in zwei Becher löffelte. Gähnend strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und reckte sich. In diesem Augenblick sah sie absolut menschlich aus, verschlafen und zerzaust.
    Alex beobachtete sie eine Weile, registrierte ihre langen, wirren Haare, ihre großen Augen und das zierliche Kinn. Flüchtig stellte er sich vor, wie ihre Blicke sich trafen, und fragte sich, wie sie wohl aussah, wenn sie lächelte.
    Moment mal – was waren das plötzlich für Gedanken? Ärgerlich schüttelte er sie ab und überprüfte schnell Willows Aura. Sie war silbrig wie die eines Engels und durchzogen von weichen lavendelfarbenen Lichtern. Abermals erkannte er darin eine Mischung aus Mensch und Engel. Aber anders als bei den Engeln wiesen die Ränder ihrer Aura keinerlei bläuliche Verfärbungen auf. Es gab also keinen Hinweis darauf, wann sie sich zuletzt genährt hatte. Tatsächlich sah es so aus, als würde sie sich gar nicht nähren – zumindest nicht auf dieselbe Art und Weise wie die Engel. Alex ließ seine Energie zurück in sein Herzchakra strömen und betrachtete das Mädchen verwirrt. Sie war ein Engel … und auch wieder nicht.
    Ein gerahmtes Foto auf einem der staubigen Bücherregale erregte seine Aufmerksamkeit und er ging hin und nahm es behutsam in die Hand. Ein kleines Mädchen mit langen blonden Haaren stand unter einer Weide. Die federleichten Blätter des Baumes strichen ihr über das Gesicht und sie hatte entzückt den Kopf in den Nacken gelegt.
    Ein Weidenbaum. Willow, die Weide.
    Alex starrte auf das kleine Bild hinab. Hätte er noch eine weitere Bestätigung dafür gebraucht, dass dieses Mädchen seltsam war, hier war sie. Der menschliche Körper eines Engels war immer der eines Erwachsenen – Engel hatten keine Kindheit. Sie pflanzten sich nicht fort. Wenn Willow ein Kind gewesen war, dann war sie anders als alle Engel, die er je gesehen hatte.
    Aber was war sie dann?
    Als Willow ganz plötzlich ins Esszimmer zurückkam, tauchte er schnell wieder in den Schatten ab. Sie schnappte sich einen lila Pullover von einem der Gerümpelhaufen und zog ihn sich über den Kopf, bevor sie wieder in die Küche ging. Mit beiden Händen strich sie ihr glänzendes Haar glatt, um es dann im Nacken zu einem lockeren Knoten zusammenzuschlingen.
    Mein Gott, ist sie schön. Der ungebetene Gedanke geisterte Alex durch den Kopf, als Willow nach den Kaffeebechern griff und wieder nach draußen ging. »Hier, bitte sehr. Allerfeinster Instantkaffee«, hörte er sie sagen, als sie auf die Veranda hinaustrat. Die Haustür fiel ins Schloss.
    Fast grob stopfte Alex sich das Foto in seine Jackentasche. Natürlich war sie schön, wies er sich selbst zurecht – sie war ja zumindest teilweise ein Engel. Rasch ging er durch die Küche, trat aus der Hintertür und zog sie sacht hinter sich zu. Dann trabte er über die bröckelige Terrasse, quetschte sich zwischen ein paar nach Winter duftenden Nadelbäumen hindurch, klammerte sich an den Maschendrahtzaun, schwang sich zügig hinüber und ließ sich in einen der Nachbargärten fallen. Von dort aus kletterte er in den nächsten. Ein paar Minuten später stand er wieder auf der Straße und schlenderte zu seinem Wagen. Als er einen Blick auf Willows Haus warf, konnte er die beiden Mädchen sehen, die mit gesenkten Köpfen in ihre Unterhaltung vertieft waren.
    Nein. Kopfschüttelnd glitt er hinter das Lenkrad und ließ den Motor an. Nicht zwei Mädchen – ein Mädchen und etwas, das ihm ein Rätsel war.
    Nachdem die CIA nach der Invasion vor beinahe zwei Jahren die Kontrolle über die Operation Angel übernommen hatte, hatte sich eine Menge verändert. Die wichtigste Änderung bestand darin, dass sie jetzt alleine arbeiteten, ohne jeden Kontakt untereinander. Alex wusste noch nicht einmal, wo sich die restlichen Engeljäger momentan überhaupt aufhielten. Seit mehr als zwanzig Monaten hatte er nichts von ihnen gehört. Unbekannte Engelssucher schickten ihm anonyme SMS-Botschaften auf sein

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