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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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Handy. Namen wurden nicht genannt, sodass er keinerlei Möglichkeit hatte, die Informationen, die er erhielt, einer konkreten Person zuzuordnen. Obwohl er die alten Zeiten schmerzlich vermisste – die Kameradschaft, die gemeinsame Jagd, ja sogar die endlos öden Tage im Wüstencamp –, sah er ein, dass es notwendig war.
    Dies war ein Krieg, sogar wenn die vielen Millionen Opfer vor lauter Verzückung viel zu weggetreten waren, um es überhaupt zu bemerken. Sollte er den Engeln oder ihren menschlichen Anhängern in die Hände fallen, könnte er ihnen keinerlei Informationen liefern. Es bedeutete allerdings auch, dass es eine Zumutung war, im Ernstfall jemanden zu erreichen.
    Die folgenden fünf Stunden verbrachte Alex in seinem Motelzimmer, wo er die Notfallnummer ausprobierte, die er von der CIA erhalten hatte. Er war damals instruiert worden – telefonisch, von einer unbekannten Stimme –, sie sich einzuprägen und dann auf der Stelle wieder zu vergessen, dass er sie überhaupt bekommen hatte. Sie durfte nur in absoluten Notfällen benutzt werden.
    Lange Zeit ging niemand ans Telefon. Der Sportkanal lief, während Alex ununterbrochen die Wahlwiederholung drückte und auf den Fernsehschirm starrte, ohne überhaupt etwas wahrzunehmen. »Verdammt noch mal, nehmt endlich den Scheißhörer ab«, knurrte er.
    Endlich, um kurz vor zwölf, klickte es und eine Frauenstimme meldete sich. »Hallo?«
    Alex hatte bis dahin auf dem Bett gelegen, das Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt, und stumpfsinnig herumgezappt. Jetzt ließ er die Fernbedienung fallen und setzte sich auf. »Hier ist Alex«, sagte er.
    Am anderen Ende der Leitung blieb es eine Weile still. »Ja?«, fragte die Frau dann.
    »Ich muss mit jemandem reden.«
    »Diese Nummer darf nur im –«
    »Dies ist ein Notfall«, sagte er angespannt. »Glauben Sie mir.«
    Wieder herrschte Stille, diesmal beinahe eine ganze Minute lang. »Sie erhalten einen Rückruf«, sagte die Frau schließlich. Ein weiteres Klicken und die Leitung war tot. Alex fluchte. Er hatte riesige Lust, sein Telefon an die Wand zu schmettern.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis sein Handy klingelte. Schon beim ersten Ton riss er es hoch und klappte es auf. Ohne Begrüßung fragte eine Männerstimme: »Sind Sie allein?«
    »Ja«, sagte Alex.
    »Gut. Was gibt’s?« Die Stimme war akzentfrei, farblos. Alex vermochte nicht zu sagen, ob es dieselbe Stimme war, die er vor nunmehr fast zwei Jahren gehört hatte. Während er in dem Motelzimmer auf und ab ging, erklärte er kurz, was passiert war.
    »Und?«, fragte die Stimme, als er geendet hatte. Die übertriebene Höflichkeit, die in dieser kurzen Silbe lag, hieß nichts anderes als: Und? Wo liegt das Problem?
    Alex runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was dieses Mädchen ist«, sagte er. »Wenn es keinen Heiligenschein hat, dann –«
    »Sie ist ein Engel«, unterbrach ihn die Stimme. »Befolgen Sie ihre Befehle.«
    Alex spürte, wie ihm die Galle hochkam. Was ihn betraf, war die CIA ganze zehn Jahre zu spät auf der Bildfläche erschienen. Wo waren sie denn gewesen, als sie alle wie Flüchtlinge da draußen in der Wüste gehaust hatten mit nichts als uralten Waffen und lausigen Hologrammen, mit denen sie trainieren konnten?
    »Hören Sie«, sagte er und versuchte seine Stimme ruhig zu halten. »Sie ist kein Engel. Ich erkenne einen Engel, wenn ich einen sehe, das können Sie mir glauben! Dieses Mädchen ist etwas anderes. Es scheint fast so, als wäre sie eine … Mischung aus Mensch und Engel.« Noch während er die Worte aussprach, wusste er, dass sie völlig verrückt waren. Engel konnten sich nicht fortpflanzen.
    »Diese Abweichungen gehen Sie nichts an«, sagte die Stimme kurz angebunden. »Erledigen Sie Ihren Job. Sie ist ein Engel. Sie muss liquidiert werden.«
    »Haben Sie mir überhaupt zugehört?«, wollte Alex wissen. Er fing wieder an, auf und ab zu tigern. Einen Stuhl, der im Weg war, stieß er grob zur Seite. »Ich sage Ihnen: Sie ist kein Engel. Sie nährt sich nicht. Sie hatte eine Kindheit. Es gibt keinen Heiligenschein! Wenn sie ein Engel ist, woher nimmt sie dann ihre Energie? Wie kann sie existieren?«
    »Ich wiederhole: Das geht Sie nichts an.«
    Alex merkte, dass er laut wurde. »Das soll wohl ein Witz sein! Ich stehe jeden Tag an vorderster Front. Und wenn irgendwas passiert, was ich nicht verstehe, dann bin ich geliefert. Falls dieses Mädchen gefährlich ist, dann muss ich wissen warum, wie, ich muss –«
    »Vertrauen

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