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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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sitzen bleiben und Bauklötze staunen. Ich war schon mal in New York gewesen, hatte also durchaus schon große Gebäude gesehen – aber nichts davon konnte sich mit dem Bild messen, das sich mir jetzt bot. Vielleicht lag es daran, dass die Kirche völlig frei stehend aus einer enorm weitläufigen, sorgfältig angelegten Rasenfläche in die Höhe ragte. Auf jeden Fall war ich von ihrer Wucht völlig erschlagen. Ich ließ das hohe, kuppelförmige Dach auf mich wirken und die bunten Glasfenster, die in der Sonne funkelten. Auf der anderen Seite des Parkplatzes konnte ich einen Gebäudekomplex ausmachen, der aussah wie ein riesengroßes Einkaufszentrum. Mir fiel wieder ein, dass es hier ja auch tatsächlich ein Einkaufszentrum gab – außerdem Wohnungen, ein Fitnessstudio, einen Friseur – alles, was ein Mensch sich nur wünschen konnte.
    Es war fast zwei Uhr. Menschenmassen strömten in die Kirche. Ich stieg aus, nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging auf das Gebäude zu. Mit etwas Glück würde ich Beth finden … aber ihr Engel konnte natürlich ebenfalls da sein. Der Gedanke machte mir Angst. Wenn es sich irgendwie vermeiden ließ, wollte ich dieses Ding nie wieder sehen.
    Ich war erst ein paar Schritte gegangen, als ich ein bohrendes Gefühl im Nacken spürte. Ich drehte mich um. Und da war er wieder, der schwarze Porsche. Er parkte ein paar Reihen weiter und ein dunkelhaariger Typ, der ungefähr in meinem Alter war, stieg gerade aus. Er trug eine verwaschene Jeans und eine offene Lederjacke über einem blauen T-Shirt. Ich stieß die Luft aus und freute mich über die Ablenkung … denn je näher ich der Kirche kam, desto weniger wollte ich hineingehen.
    Ich wandte mich halb um und wurde langsamer, damit der dunkelhaarige Junge mich einholen konnte. Einen Moment lang zögerte er, aber dann trafen sich unsere Blicke und er kam auf mich zu. Er war mittelgroß – schlank, aber seine Schultern sahen kräftig aus – und er bewegte sich wie ein Sportler, voller Vertrauen in den eigenen Körper. Mein Herz flatterte, als mir plötzlich bewusst wurde, wie attraktiv er war.
    »Ahm … hi«, sagte ich und schaute zu ihm hoch, während wir gemeinsam weitergingen. Er war einen guten Kopf größer als ich. »Bist du gerade aus Pawntucket gekommen?« Er sah mich etwas argwöhnisch an und ich zuckte mit den Schultern. »Mir ist dein Auto aufgefallen.«
    »Ja«, sagte er nach einer Pause. Er räusperte sich. »Ich, ahm … bin zu Besuch bei ein paar Freunden.«
    Ich musterte seine markanten Gesichtszüge und überlegte, ob er wirklich so alt war wie ich. Er wirkte irgendwie älter. Nicht wegen seiner Muskeln – die Hälfte aller Jungs an meiner Schule ging zum Fitnesstraining. Es hatte eher etwas mit seinen Augen zu tun. Sie waren so bläulich grau wie das Meer an einem stürmischen Tag.
    Es fiel mir schwer, den Blick von ihnen zu lösen.
    Als ich merkte, dass ich ihn anstarrte, blickte ich schnell wieder nach vorne. Meine Wangen glühten. Ich hatte mir ja eine Ablenkung gewünscht, aber eine etwas kleinere hätte es auch getan. Und überhaupt, was war denn eigentlich in mich gefahren? An der Pawntucket High gab es mindestens ein halbes Dutzend Jungs, die fast genauso gut aussahen wie dieser Typ, und die begaffte ich ja auch nicht wie die letzte Idiotin.
    Vor uns ragte die Kirche drohend in die Höhe und verdeckte den Himmel. Ein paar Minuten gingen wir nebeneinanderher, ohne zu sprechen. Einmal streifte er mich und ich zog hastig meinen Arm weg.
    Die Stille wurde erdrückend. »Bist du hier Mitglied?«, fragte ich.
    Der Junge stieß ein Schnauben aus, das, wie ich feststellte, in Wirklichkeit ein spöttisches Lachen war. »Nein«, sagte er entschieden. Sein dunkelbraunes Haar war leicht zerzaust und reichte ihm bis über die Ohren. Während ich seine Lippen betrachtete, fragte ich mich, wie es wohl wäre, mit dem Finger darüberzufahren.
    Ich schob den Gedanken von mir, räusperte mich. »Und … was machst du dann hier?«
    »Ich wollte mich einfach mal umsehen.« Seine Augen glitten über mein Gesicht. »Und du? Bist du Gemeindemitglied?«
    Mittlerweile hatten wir die breiten weißen Stufen erreicht und mischten uns unter die aufwärtsstrebende Menschenmenge. Wie Ameisen auf einen Ameisenhügel krabbelten wir alle nach oben auf drei mächtige Silberportale zu, die erwartungsvoll offen standen.
    Ich schüttelte den Kopf, während wir die Treppe hinaufstiegen. »Nein, ich bin hier wegen meiner, äh … Freundin. Oder na ja,

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