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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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heraus.«
    Obgleich ich wusste, dass er recht hatte, versteifte ich mich innerlich bei seinem Vorschlag. »Ich habe nicht genug Geld«, sagte ich.
    »Ich mach das schon«, erwiderte er barsch. Ich zögerte. Eigentlich wollte ich keine Hilfe von ihm annehmen, so wie er sich mir gegenüber verhielt. Alex schnaubte ungeduldig. »Was hast du für eine Größe?«
    »Ich suche mir schon selber was aus«, murrte ich.
    Ich nahm ein paar Jeans und einige Shirts. Ich brauchte auch einen zweiten BH, also schnappte ich mir einen vom Kleiderständer, auch wenn mir deswegen die Schamröte ins Gesicht stieg. Ich bemerkte, dass Alex, nachdem er einen schnellen Blick darauf geworfen hatte, mit starrer Miene woanders hinsah. Gut so, dann war ich wenigstens nicht die Einzige, die verlegen war.
    Schließlich saßen wir wieder in dem Mustang. Alex ließ ihn an und verzog das Gesicht, als der Motor stotterte. »Hoffen wir mal, dass dieses Teil es überhaupt bis nach New Mexico schafft«, sagte er halblaut.
    Ich sah aus dem Fenster, ohne zu antworten. Es herrschte dichter Verkehr und wir brauchten Stunden, um aus der Stadt herauszukommen.
    Ungefähr um zehn Uhr an jenem Abend sah ich zu, wie die glitzernde Skyline von New York hinter uns allmählich kleiner wurde. Ich schaute zurück, bis auch der letzte blinkende Wolkenkratzer unter einem schwarzen Himmel am Horizont verschwunden war. Wie bescheuert. Ich hatte nie in der Stadt gelebt, ich hatte sie lediglich ein paar Mal besucht.
    Trotzdem fühlte ich mich, als wären gerade sämtliche Brücken hinter mir zusammengestürzt.
    Ich hatte nicht gedacht, dass ich jemals wieder würde schlafen können, aber zu guter Letzt muss ich doch eingenickt sein, denn plötzlich war es drei Uhr nachts und der Wagen hatte angehalten. Schlaftrunken öffnete ich die Augen. Einen Moment lang wusste ich nicht, wo ich war, doch dann fiel mir mit einem Schlag alles wieder ein. Ich setzte mich auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Wir parkten am Straßenrand und draußen war es dunkel.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    Alex war gerade dabei, seinen Sitz nach hinten zu klappen. »Pennsylvania.« Er legte sich hin und streckte die Beine aus.
    Ich schaute aus dem Fenster, und als meine Augen sich an das Mondlicht gewöhnt hatten, entdeckte ich Kiefern in den Schatten neben der Straße. Alles wirkte so still, als wären wir am Ende der Welt. Ich rieb mir die Arme. »Ist es denn sicher, anzuhalten?«
    Er zuckte kurz mit den Schultern. »Ich bin von der Hauptstraße abgefahren. Seit Stunden habe ich so gut wie keine anderen Autos mehr gesehen.«
    Ich konnte sein Gesicht gerade eben noch erkennen. Er hatte die Augen geschlossen und seine Lippen sahen in dem silbrigen Licht beinahe wie gemeißelt aus. »Und Engel?«, fragte ich.
    »Nur dich«, sagte er.
    Ich fühlte mich, als hätte er mich geohrfeigt. »Das ist nicht witzig«, sagte ich leise.
    »Sollte es auch nicht sein«, erwiderte er. »Ich habe nach Engeln Ausschau gehalten und jedes Mal deinen gesehen.«
    Stumm legte ich mich wieder auf meinen Sitz und deckte mich mit meiner Jeansjacke zu. Mein Engel. Als wäre er ein Teil von mir. Ich schauderte und verdrängte den Gedanken. Stattdessen starrte ich an die Decke des Mustangs und betrachtete die kleine runde Plastikkuppel, die über dem Innenlicht saß.
    »Kann ich dich was fragen?«, sagte ich nach ein paar Minuten.
    »Mm«, grunzte er.
    »Wie kommt es eigentlich, dass niemand sonst von diesen Dingen etwas mitbekommt? In der Kirche schienen, außer dir und mir, nur Beth und die anderen neuen Mitglieder den Engel überhaupt sehen zu können.«
    Alex seufzte, dann raffte er sich zu einer Antwort auf. »Engel in ihrer Engelsgestalt sind unsichtbar, außer für denjenigen, von dem sie sich gerade nähren«, sagte er. »Ich kann sie sehen, weil ich dafür ausgebildet wurde. Und ich vermute mal, dass du sie sehen kannst, liegt daran, dass du bist, was du bist.«
    »Du hast wirklich für die CIA gearbeitet, oder?«, sagte ich schnell, da ich über dieses »was du bist« nicht nachdenken wollte.
    »Ja.«
    »Wie alt bist du?«, fragte ich und sah zu ihm hinüber. Er hatte die Arme locker über der Brust gekreuzt. Seine dunklen Haare wirkten im Mondlicht schwarz.
    Zunächst antwortete er nicht. »Siebzehn«, sagte er dann, widerwillig, wie mir schien.
    »Oha – da musst du ja ziemlich früh angefangen haben«, stellte ich verwirrt fest. »Was ist mit deinem Bruder? Arbeitet er auch für die CIA?«
    Falsche Frage. Ich

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