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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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mir peinlich, dass er wusste, dass ich Unterwäsche gekauft hatte, doch dann schob ich das Gefühl beiseite. Das Ganze hier war ja nun wirklich nicht meine Schuld.
    Als ich näher kam, sah Alex mich kurz an. »Wie hast du bezahlt?«
    Es lag mir auf der Zunge zu sagen: Mit Geld
    »In bar«, informierte ich ihn.
    »Falls du eine Kreditkarte hast, benutz sie nicht.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, mich nicht ständig anzuraunzen?«, presste ich hervor. »Das alles ist auch so schon … schwer genug.«
    Er warf mir einen Blick zu, trank den letzten Schluck Kaffee und schmiss den leeren Becher in einen Mülleimer. »Da drüben gibt es ein Internetcafe, ich muss kurz was nachgucken.

Willst du mitkommen oder lieber im Auto warten?« Sein Ton war super-höflich. Ich hätte ihm am liebsten einen Tritt verpasst.
    »Ich komme mit«, sagte ich.
    Wir überquerten die Straße. Das Café war eins von denen, die auch Softdrinks und Sandwiches anboten. »Was möchtest du essen?«, fragte Alex, als er für eine halbe Stunde Internet bezahlte. »Ich habe keine Lust, heute Nacht noch mal anzuhalten.«
    Ich wusste, dass ich eigentlich einen Bärenhunger hätte haben müssen – schließlich hatte ich seit einem Apfel in der Mittagspause nichts mehr gegessen –, aber noch nie hatte mich Essen weniger interessiert. Ich schüttelte den Kopf.
    Trotzdem kaufte Alex zwei in Plastikboxen abgepackte Sandwiches und reichte sie mir. »Hier, steck die ein.«
    Unsere Blicke trafen sich, als ich ihn wütend anblitzte. Und wenn er noch so toll aussah, das gab ihm noch lange nicht das Recht, mich herumzukommandieren. Er seufzte. »Bitte«, fügte er hinzu.
    Ein paar Minuten später saß er an einem Computerterminal und tippte umständlich etwas in eine Suchmaschine ein. Der Computer neben ihm war frei, also hockte ich mich auf den Plastikstuhl davor, sah auf Alex’ Bildschirm … und erstarrte, als eine weiße Kirche auf einem lang gestreckten grünen Hügel erschien. Die Church of Angels Webseite.
    »Was suchst du?«, fragte ich.
    Er reagierte nicht, sondern scrollte mit dem Cursor durch das Hauptfenster. »Na super«, nuschelte er in sich hinein. »Die haben ja keine Zeit verloren.«
    Ich stierte auf den Bildschirm. Meine Kehle fühlte sich an, als hätte ich Sand geschluckt. Mein eigenes Gesicht starrte mir entgegen, darunter stand ein Text, in dem es hieß: Wo ist dieses Mädchen? Willow Fields wurde zuletzt in Schenectady, New York, gesehen, als sie in Begleitung eines dunkelhaarigen jungen Mannes in einem schwarzen Porsche Carrera vom Parkplatz der Church of Angels fuhr. Nähere Auskünfte erteilt Ihr örtlicher Kirchen vorstand, Informieren Sie sich bitte umgehend, wie SIE helfen können.
    »Oh mein Gott«, hauchte ich. »Aber – wo haben die mein Bild her?«
    Alex tippte sich mit dem Daumen an die Lippe. »Dieses … Buch mit den ganzen Fotos, das ihr in der Highschool habt.«
    »Das Jahrbuch«, sagte ich. Wollte er besonders lustig sein? Aber natürlich hatte er recht, genau da hatten sie es her. »Los komm, wir müssen zurück zum Auto«, zischte ich und blickte mich verstohlen um.
    Ich hatte plötzlich das Gefühl, als wäre jeder in diesem Internetcafe’ gerade dabei, die Church of Angels- Homepageaufzurufen und mein Foto zu studieren.
    »Noch nicht«, entgegnete er knapp und schob seinen Stuhl zurück. »Vorher besorgen wir dir besser noch eine Sonnenbrille oder so was.«
    Sunglasses at night, dachte ich hirnverbrannterweise, als wir zum K-Mart zurückgingen und mir ein alter Song aus den Achtzigern in den Sinn kam. Das war eine Angewohnheit von Nina und mir: Eine von uns benutzte ein Zitat aus einem Liedtext – ganz ernsthaft, als wäre es Teil der normalen Unterhaltung. Und dann pflegte die andere zu entgegnen: »Hey, ich glaube, darüber gibt es doch ein Lied.« Ich presste die Lippen zusammen, als mir klar wurde, dass ich in der Vergangenheitsform an Nina dachte. Was in aller Welt würde sie denken, wenn sie erfuhr, dass ich verschwunden war?
    »Hier«, sagte Alex, sowie wir im K-Mart waren, und pflückte eine riesige dunkle Sonnenbrille ä la Hollywood von einem der Ständer. »Und deine Haare kannst du hier drunter verstecken.« Er griff nach einer schwarzen Kappe. Sein Tonfall war kühl und unpersönlich. Er sah mich kaum an, während er sprach, sondern hielt mir nur gereizt die Sachen hin. »Du solltest dir auf alle Fälle auch ein paar neue Klamotten kaufen. Sie geben mit Sicherheit eine Personenbeschreibung von dir

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