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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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merkte, wie er sich jäh verspannte, woraufhin sich meine Muskeln ebenfalls verkrampften.
    »Würdest du mich jetzt bitte schlafen lassen«, sagte er kalt.
    Etwas war mit seinem Bruder. Mich überkam das schreckliche Gefühl, dass er möglicherweise tot war, und ich schluckte und wünschte, ich hätte ihn nicht erwähnt. Allerdings hatte ich den starken Verdacht, dass alles, was ich hätte sagen können, das Falsche gewesen wäre – so negativ waren die Schwingungen, die von ihm ausgingen. Würde er etwa während der ganzen Fahrt nach New Mexico den Mund nicht aufkriegen?
    Ich zögerte, doch ich musste es einfach aussprechen. »Du, ahm … du traust mir nicht, oder?«
    Langes Schweigen. Schließlich erklärte er: »Ich vertraue niemandem.«
    »Ja, aber mir am allerwenigsten. Weil …« Ich brachte die Worte fast nicht heraus, fand ich es doch geradezu unerträglich, sie auch nur zu denken. »Weil ich bin, was ich bin.«
    Ein Muskel in Alex’ Wange zuckte, ansonsten lag er vollkommen ruhig da. Als er weitersprach, war seine Stimme hart. »Hör zu, ich möchte echt nicht mir dir reden, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, kapiert? Du bist ein Halbengel, das heißt, ein Teil von dir ist genau wie sie. Ich glaube nicht, dass wir uns sonderlich viel zu sagen haben.«
    Ich war froh, dass er seine Augen geschlossen hatte, denn in meinen standen plötzlich Tränen. »Gut«, sagte ich und fühlte mich so einsam wie noch nie. »Wenn das so ist, entschuldige bitte, dass ich dich belästigt habe. Soll nicht wieder vorkommen.«
    Ich rollte mich auf die Seite und drehte ihm den Rücken zu. Dann zog ich mir meine Jeansjacke über die Schultern. Ich war mir nicht sicher, warum ich etwas anderes erwartet hatte. Er hatte doch bereits deutlich zu verstehen gegeben, dass er nichts mit mir zu tun haben wollte. Trotzdem verletzte es mich. Sehr sogar. Meine Brust schmerzte, als ich dalag und zu den blassen Schatten der Kiefern hinaussah und mir wünschte, sie wären die Birken vor meinem Zimmerfenster.
    Und ich wünschte, ich hätte Beth Hartley niemals die Zukunft vorhergesagt.
    Als Alex aufwachte, war die Morgendämmerung noch nicht richtig angebrochen. Durch die Autofenster konnte er den Himmel sehen, der jetzt, in der Schwebe zwischen Nacht und Tag, von einem klaren hellen Blau war. Er rieb sich über das Gesicht und lag einen Moment lang da, ohne sich zu rühren.
    Willow schlief noch auf dem Sitz neben ihm. Alex drehte den Kopf und betrachtete das sanfte Auf und Ab ihres Brustkorbes, während sie atmete; das blonde Haar, das über eine ihrer Schultern fiel; die Wölbung ihres zierlichen Körpers unter ihrer Jeansjacke. Er schüttelte leicht den Kopf. Schon morgens, als sie in der Küche gestanden hatte, hatte er sich zu ihr hingezogen gefühlt. Aber, Herrgott noch mal, das war nichts im Vergleich zu jetzt. Er überlegte, ob er sich schon jemals derart stark von jemandem angezogen gefühlt hatte, aber es fiel ihm niemand ein. Sicher, ein paar Mädchen hatte es gegeben -flüchtige Begegnungen auf seinen Reisen –, aber mittlerweile konnte er sich kaum noch an ihr Aussehen erinnern. Willows Gesicht allerdings würde er nie wieder vergessen. Und dabei hatte er sie. bislang noch nicht einmal wirklich berührt.
    Und sie war ein Halbengel.
    Alex stieß die Luft aus. Was bedeutete das überhaupt? Eigentlich dürfte es sie gar nicht geben und trotzdem war sie hier, neben ihm im Auto. Wenn er sie jetzt so ansah, wie sie sich schlafend eingeigelt hatte, wirkte sie durch und durch menschlich. Aber das täuschte. Er wusste, wenn er sich auf eine höhere Bewusstseinsebene begäbe, würde er erneut das Bild ihres Engels ruhig und gelassen über ihr schweben sehen. Derselbe Engel, der gestern urplötzlich zum Leben erwacht war, als sie angegriffen worden war … und der fast genauso aussah wie die Kreaturen, die sämtliche Menschen getötet hatten, die ihm jemals etwas bedeutet hatten.
    Gegen seinen Willen kam ihm der Tod seines Vaters in den Sinn: Er war unter qualvollen Schmerzen auf einer Jagd in Nordkalifornien gestorben. Zu jenem Zeitpunkt war Martin bereits völlig wirr im Kopf gewesen und hätte auf einer Jagd eigentlich nichts verloren gehabt. Aber er hatte darauf bestanden, sie zu begleiten, und war allein, mit einer Waffe in der Hand, davongeeilt. Der Engel hatte ihn entdeckt und angegriffen, bevor der Rest von ihnen überhaupt etwas bemerkt hatte. Mit seinen langen eleganten Fingern hatte er Martin die Lebensenergie entrissen. Sie

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